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Fallbeispiel ACTISORB Silver 220: Mammakarzinom re. 1965, li. 1990; Sternummetastase;Radioderm der ventralen Thoraxwand |
Patientenprofil Alter: 75 Geschlecht: weiblich Erkrankung: Mammakarzinom re. 1965, li. 1990; Sternummetastase; Radioderm der ventralen Thoraxwand Anamnese Nach Ablatio mammae re. und Strahlentherapie war die Patientin 25 Jahre beschwerdefrei. Im Jahr 1990 wurde linksseitig ein zweites Mammakarzinom diagnostiziert, welches brusterhaltend durch eine Quadrantenresektion behandelt wurde. Vier Jahre später entwickelte sich eine Sternummetastase, die zum Diagnosezeitpunkt bereits eine ausgedehnte Infiltration des vorderen Mediastinums zeigte. Nach Abklärung der allgemeinen Operabilität bestand die Indikation zur Sternumresektion mit anschließender Deckung des Mediastinum durch eine Omentumplastik und Stabilisierung der Thoraxwand mit einem Kunststoffnetz.Der Eingriff erfolgte am 20. Juli 1994. Die histologische Untersuchung ergab, dass die Tumorinfiltration stellenweise bis in die Schnittränder reichte, sodass nicht davon ausgegangen werden konnte, dass die Resektion im Gesunden erfolgte. Nach unauffälligem Wundheilungsverlauf wurde ab der 5. postoperativen Woche eine weitere Radiotherapie von 40 Gy im Bereich derventralen Thoraxwand durchgeführt. Aufnahmebefund Im vorbestrahlten Hautareal entwickelte sich ab September 1994 eine an Größe zunehmende prämediastinale, oberflächliche Hautexulzeration. Bei stationärer Aufnahme im April 1995 lag das damals platzierte Kunststoffnetz mit einer Fläche von 3 x 4 cm frei. Die konservative Wundbehandlung erschien wegen des in die Infektion einbezogenen Fremdmaterials erfolglos. Aus diesem Grunde entschloss man sich trotz kardiopulmonaler Risiken bei der Patientin am 4. Mai 1995 zur Weichteildeckung durch einen gestielten, linksseitigen M.-latissimus-dorsi-Verschiebelappen mit Hautinsel. Therapie und Verlauf Nach Wundrandexzision blieb ein zu deckender Defekt von 10 x 6 cm zurück (Abb. 1). Die intraoperative Schnellschnittuntersuchung der infizierten Wundränder ergab keinen Anhalt für Malignität im Narbengewebe. Um den Schwenklappen spannungsfrei von dorsal nach weit medial rotieren zu können, war eine wirbelsäulennahe Ausschneidung der Hautspindel oberhalb des M. latissimus dorsi notwendig. Trotz lockerer Defektauffüllung blieb die Vaskularisation im distalen Spindelbereich rechts lateral nicht ausreichend, was zu einer Lappenspitzennekrose führte (Abb. 2). Der unterhalb fixierte Muskel verhinderte jedoch eine Infektionsausbreitung auf die knöcherne Thoraxwand. Zunächst entstand eine dreieckförmige, ca. 6 x 3 cm messende, schwarze, trockene Hautnekrose mit unscharfem Übergang zum gesunden Gewebe, begrenzt durch einen rötlichen, entzündlichen Wundrand. Zur lokalen Begrenzung der Wunde wurde nun täglich der silberhaltige Aktivkohleverband ACTISORB Silver 220 trocken appliziert. Nach 3 Wochen demarkierte sich die Nekrosezone und führte zu einer sezernierenden Dehiszenz im Nahtbereich (Abb. 3). Die mikrobiologische Untersuchung des Sekrets ergab Staphylococcus aureus. Unter der Vorstellung, die antimikrobiell wirkenden Eigenschaften des in ACTISORB Silver 220 enthaltenden Silbers zu nutzen, wurde die Therapie unter Ergänzung von Spülungen mitphysiologischer Kochsalzlösung beibehalten (Abb. 4). Die Wunde reinigte sich und zeigte nach 4 Wochen eine saubere Granulationsfläche ohne weitere Nekrosereste. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Wundfläche auf 2 x 3 cm verkleinert. Die Sezernierung von sauberem Wundsekret war weiterhin vorhanden, obwohl die Behandlungsintervalle auf 3-mal wöchentlich verlängert werden konnten. Nach 7 Wochen fand ein Materialwechsel vom Aktivkohleverband zum feuchten Kalziumalginat-Verband ALGOSTERIL statt. Die durch Faserquellung und Strukturgelbildung bedingte Saugfähigkeit von ALGOSTERIL schützte die Wunde vor Austrocknung und schaffte ein physiologisches Wundheilungsmilieu. Sekret, Gewebetrümmer und Mikroorganismen konnten durch das Vliesmaterial aufgenommen, in das Gel eingeschlossen und beim Verbandwechsel mit entfernt werden. Dadurch wurde eine rasche Neoepithelisierung erreicht, was zur vollständigen Abheilung der Wunde nach weiteren 14 Tagen führte (Abb. 5). Abschlussbetrachtung In diesem Fall hat sich die Anwendung des Aktivkohleverbands ACTISORB Silver 220 in Kombination mit dem feucht-aktiven Kalziumalginat-Verband ALGOSTERIL wiederholt als brauchbares Konzept in der Behandlung einer septischen Wunde auf dem Boden einer Haut-Fettgewebsnekrose bewährt. Fallstudie dokumentiert von Dr. Gernot Maiwald, Behandlungszentrum Vogtareuth, 83569 Vogtareuth zum Inhaltsverzeichnis ACTISORB Silver 220 |
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