Chronische Schmerzen

 

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  Akupunktur
Inhaltsübersicht
Basis der Akupunktur
Von Punkten, Meridianen und Nadeln
Die Therapie
Hauptsache es wirkt!
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Basis der Akupunktur
Akupunktur stammt aus der Steinzeit. Akupunktur wird in den letzten Jahren in der Schmerztherapie zunehmend eingesetzt. Sie ist, basierend auf der traditionellen chinesischen Medizin, über 4700 Jahre alt. Ihre Wirkung ist unbestritten. Ihre Hintergründe aber, werden sie mit westlich geprägtem wissenschaftlichem Denken ergründet, bleiben unklar.

 

Fachwissen ist notwendig. Um gute Ergebnisse zu erzielen, darf Akupunktur nicht aus der Tradition der chinesischen Medizin gelöst und als starre Reflextherapie angewandt werden. Auch Akupunkteure brauchen eine umfangreiche und fachgerechte Ausbildung.

 

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Von Punkten, Meridianen und Nadeln
Hsien ku gegen Husten, Darmgeschwüre und Fieber. Bei der Akupunktur werden Nadeln auf die Akupunkturpunkte gesetzt. Die Punkte verlaufen entlang von Leitbahnen, den Meridianen. Wieviele Nadelpunkte es gibt, ist nicht einheitlich beschrieben. Je nach Akupunktur- Richtung sind es 200 Nadelpunkte oder sogar 4000. Jeder Punkt hat einen eigenen Namen, z. B. heißt der Punkt über dem Endglied des mittleren Zehs "Hsien ku". Im Deutschen wird er als "Magen 43" bezeichnet. Mit ihm werden Husten, Darmgeschwüre und Fieber beeinflußt.

 

32 Meridiane aus 3 Gruppen. Bei den Meridianen werden (von dem meisten Experten) drei Gruppen unterschieden:
  • 12 symmetrische Hauptlinien,
  • 12 Nebenlinien und
  • 8 Sonderlinien.

 

Das Nadelmaterial ist wichtig. Die Nadeln sollten aus Edelstahl (wegen der Hygiene) bestehen und steril sein. Dabei kann die Länge des Nadelschaftes variieren zwischen 1,5 bis 15 Zentimetern. Am häufigsten werden 3 - 4 Zentimeter lange Nadel verwendet. Die Standarddicke liegt in einem Bereich von 0,15 bis 0,4 Millimetern.

 

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Die Therapie
Mindestens 10 Sitzungen sind erforderlich. Die Anzahl der Therapiesitzungen ist unterschiedlich. Je länger ein Schmerzzustand bestand, desto länger ist in der Regel die Therapie. Bei chronischen Schmerzpatienten sind 10 Sitzungen eher die unterste Grenze.

 

In der Pause sollte sich der Behandlungserfolg zeigen. Begonnen wird die Behandlung mit einer Serie von 12 - 15 Sitzungen, wobei in der Woche 2 Sitzungen stattfinden sollten. Danach sollte sich eine  zwei bis dreiwöchige Pause anschließen. In dieser Zeit sollte sich feststellen lassen, ob die Behandlung eine Verbesserung der Beschwerden zur Folge hat. Eine schnellere Aussage über die Wirkung der Akupunktursitzungen, die bei verschiedenen Erkrankungen möglich ist, läßt sich bei chronischen Schmerzpatienten nicht machen.

 

Die Dauer der Sitzungen richtet sich nach dem Krankheitsbild. Insgesamt können für die Dauer der einzelnen Sitzungen folgende Empfehlungen gelten:
  • Chronisches Krankheitsbild mit "Leere" - Störungen: 30 bis 40 Minuten Dauer, 2 bis 3 anregende Stimulationen.
  • Akutes Bild chronischer oder akuter Erkrankungen mit akuter Fülle - Symptomatik: 15 bis 20 Minuten, 1 bis 2 kräftige ableitende Stimulationen.

 

Auf mögliche Komplikationen sollte jeder Akupunktur achten. Dabei kann es zu folgenden Komplikationen kommen:
  • Kreislaufschwäche tritt bei bis zu 5 Prozent aller Patienten auf. Darum ist während der Sitzung eine genaue Beobachtung des Patienten inklusive Pulsmessung notwendig.
  • Das Infektionsrisiko ist praktisch ausgeschlossen, wenn sterile Einmalnadeln verwendet werden. Bei Ohrakupunktur muß die Ohrmuschel vorher mit einem Hautdesinfektionsmittel behandelt werden. Die Einwirkzeit muß eingehalten werden.
  • Bei schlechtem Nadelmaterial und ungenügenden technischen Fertigkeiten kann es zu unzumutbaren Schmerzen kommen. Dies ist insbesondere bei chronischen Schmerzpatienten sehr schlecht, weil es den Prozess der Chronifizierung unterstützt. Darum sollte Akupunktur nur von Geübten Fachleuten ausgeführt werden.
  • Bei ungenügender Sachkenntnis ist es schon zu ernsthaften Verletzungen von inneren Organen gekommen. Das ist nicht auf die Methode der Akupunktur, sondern auf die mangelnden Fähigkeiten und Kenntnisse des Akupunkteurs zurückzuführen.

 

Wann ist Akupunktur kontraindiziert? Akupunktur sollte nicht eingesetzt werden, wenn
  • der Patient die Methode strikt ablehnt.
  • der Patient unter schweren Bewußtseinsstörungen leidet.
  • der Akupunkteur nicht sicher ist, ob eine Behandlung nicht auch zu einer Verschlechterung der Beschwerden führen kann.
  • die Patientin schwanger ist und der Akupunkteur nicht über entsprechende besondere Kenntnisse verfügt. Bei entsprechenden Kenntnissen ist eine Schwangerschaft kein Hindernis für eine Akupunkturbehandlung.

 

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Hauptsache es wirkt!
Es liegt noch vieles im Dunkeln. Wirklich wissenschaftlich nachgewiesen ist weder die Existenz der Akupunkturpunkte, noch die der Meridiane. Auch lassen sich keine gesicherten Aussagen darüber machen, wie tief die Nadel eingestochen werden muß, oder aus welchem Material sie bestehen sollte.

 

Akupunktur macht keine Unterschiede. Aber eines ist sicher: Die Akupunktur hat Millionen Menschen die Schmerzen genommen. Sie wirkt bei allen Menschen, Armen und Reichen, Alten und Jungen, Einfachen und Gebildeten, "Gläubigen" und "Ungläubigen". Nur nicht bei weinenden kleinen Kindern. Warum Akupunktur manchmal hilft und manchmal nicht, können nicht einmal chinesische Akupunkturlehrer erklären.

 

In neuen Bahnen denken. Die "Wissenschaftsmediziner" suchen immer noch nach einer stichhaltigen Erklärung. Die Annahme, daß Akupunktur wirkt, weil sie eine Form der Suggestion oder sogar Hypnose darstellt, lehnen sie ab, obwohl gerade heute die Einheit und Harmonie von Körper, Geist und Natur auch in unserer Kultur (zaghaft) immer mehr an Bedeutung gewinnt.

 

Hauptsache es wirkt! Sicher scheint nur eins zu sein: Unabhängig von jedem Erklärungsansatz gilt für die Betroffenen: Hauptsache es wirkt!

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