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Verhütung: Langzyklus und Langzeiteinnahme

Inhaltsübersicht:
Zyklische Anwendung
Langzyklus und Langzeiteinnahme

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Zyklische Anwendung

Die Länge des Zyklus ist künstlich festgelegt

Der natürliche Zyklus ist bei jeder hormonellen Verhütungsmethode ausgeschaltet. Bei der Einführung der Pille hat man aber versucht, den natürlichen Rhythmus nachzuahmen. Man hätte bei der Einführung der Pille auch einen anderen Zyklusverlauf wählen können, etwa 30 Tage oder 20 Tage. Es ist sogar möglich, einen Zyklus so zu gestalten, dass keinerlei Blutungen auftreten. Heute besteht bei der hormonellen Verhütung ein Menstruationszyklus aus 28 Tagen, was der durchschnittlichen Länge eines natürlichen Zyklus entspricht. Die Länge wird durch die Anzahl der Dragees bestimmt. Weil aber die Hormone nicht natürlich ausgeschüttet, sondern von außen zugeführt werden, ist der Zyklus und die Regelblutung immer künstlich.

 

Die zyklische Anwendung der Pille ahmt den natürlichen Regelzyklus nach Die Anwendung wird durch die Art der hormonellen Verhütungsmethode bestimmt. Bei der Pille ist das Einnahmemuster in der Regel 21 Tage Einnahme eines Dragees und danach 7 Tage Pause. In den 7 Tagen Pause findet dann durch den Hormonentzug eine künstlich herbeibeführte Monatsblutung statt. Diesen Rhythmus nennt man auch zyklische Anwendung. In der Vergangenheit wurde oft angenommen, dass die monatliche Blutung für viele Frauen eine Beruhigung ist, weil die meisten davon ausgehen, dass sie dann nicht schwanger sind. Oft aber kommt es zu Situationen, in denen die Blutung unerwünscht ist oder stört z. B. bei Reisen oder sogar gefürchtet ist, z. B. bei schmerzhaften Regelblutungen.

 

Die meisten Frauen wollen keine regelmäßige Blutung

Umfrageergebnisse zeigen, dass die Mehrzahl der Frauen aller Altersgruppen weniger oder sogar gar keine Regelblutungen wünschen. Ob die Regelblutungen dabei natürlich sind oder durch hormonelle Verhütungsmittel herbeigeführt werden spielt keine Rolle. In einer EMNID-Untersuchung aus dem Jahr 2000 werden folgende Gründe für diesen Wunsch angegeben:
  • 67 Prozent: weniger Beschwerden
  • 54 Prozent: bessere Hygiene
  • 53 Prozent: höhere Lebensqualität
  • 28 Prozent: weniger Blutverlust

 

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Langzyklus und Langzeiteinnahme

Langzyklus über 63 Tage Aus diesen Gründen wird in der Praxis immer häufiger ein Langzyklus bei der Pille angewandt. Ein Langzyklus bedeutet, dass nach den 21 Tagen Einnahme auf die 7-tägige Einnahmepause, in der es normalerweise zu einer Blutung kommt, verzichtet wird. Es wird ohne Pause mit der Einnahme aus der nächsten Zykluspackung begonnen. Die Dauer der Einname ist beim Langzyklus nicht genau festgelegt. Meistens werden drei oder 4 Zykluspackungen hintereinander eingenommen, bevor eine 7-tägige Einnahmepause gemacht wird. In dieser Pause kommt es dann in der Regel zwischen dem 2. und 5. Tag zur Blutung.

 

Langzyklus über 84 Tage Bei einem Langzyklus von 84 Tagen, in dem 4 Zykluspackungen hintereinander eingenommen werden, kommt es nur noch zu 4 Blutungen im Jahr. Dieser Rhythmus kann aber beliebig verändert werden. Die jährlichen Blutungen können auch auf drei, zwei oder eine Blutung reduziert werden. Je länger die pausenlose Einnahme durchgeführt wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Hormonentzugsblutung während der Einnahmepause ausbleiben können. Das ist aber nicht gefährlich, sondern zeigt nur, dass sich der Körper auf die kontinuierliche Einnahme der Hormone eingestellt hat.

Eine Frau, die gerne einen Langzyklus ausprobieren möchte, sollte vorher mit ihrem Arzt sprechen. Legen Sie mit Ihrem Arzt gemeinsam fest, welchen Langzyklus Sie anwenden möchten. Generell gilt, dass ein Langzyklus nur bei Verwendung einer sogenannten Einphasenpräparaten möglich ist. Die Einphasenpille (oder Mikropille) enthält in allen 21 Dragees die gleiche Kombination von Östrogen und Gestagen. Aber auch hier ist nicht jedes Präparat gleich gut geeignet. Deshalb ist vorher die Absprache mit dem Frauenarzt sinnvoll.

 

Bei Bedarf kann die dauernde Einnahme über Jahre erfolgen

Erfahrungen mit der Langzeiteinnahme gibt es bisher mit einer einjährigen pausenlosen Einname der Mikropille. Es sind aber auch längere Einnahmemuster möglich. Meistens wird die Langzeiteinnahme bei gynäkologischen Erkrankungen , insbesondere Zyklusstörungen oder bei zyklusabhängigen Erkrankungen etwa zyklusinduzierte Migräneattacken, verordnet. Auch Frauen, die dauerhaft Medikamente einnehmen müssen, die die Wirkung der Pille herabsetzen oder gefährden, profitieren von der Langzeiteinnahme. Prof. Dr. Göretzlehner schrieb dazu in einem Sonderdruck der Zeitschrift "Frauenarzt" (44. Jg., März 2004): "Besonders bei Zyklusstörungen, zyklusabhängigen gynäkologischen Erkrankungen, zyklusabhängigen Grunderkrankungen oder in Situationen, bei denen keine Hormonentzugsblutungen erwünscht sind, kann die individuelle Langzeiteinnahme - notfalls über Jahre - indiziert sein"

Die Langzeiteinnahme kann bei Bedarf über Jahre erfolgen

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