Becken und Hüfte

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Oberschenkelschaftfrakturen

Oberschenkelknochen

Als Oberschenkelschaft oder Corpus femoris bezeichnet man den langen, röhrenförmigen Teil des Oberschenkelknochens (Femur).

Brüche des Oberschenkelschaftes entstehen meistens durch schwere Auto- oder Motorradunfälle. Weil es bei solchen Unfällen in der Regel schwere Verletzungen hervorrufen, sind häufig auch die Weichteile des Oberschenkels mit verletzt. Solche Weichteilverletzungen können Muskelverletzungen, Nervenschäden und/oder Verletzungen von Blutgefäßen sein, die unter Umständen erhebliche und sogar lebensgefährliche Blutungen mit sich bringen können. Auch offene Frakturen mit Herausragen von Knochenbruchstücken aus der Haut sind bei dieser Art von Unfällen nicht selten.

Bei derart schweren Verletzungen kann es zudem zu einer so genannten Fettembolie kommen. Eine Fettembolie entsteht, wenn bei einem Knochenbruch fetthaltiges Knochenmark in die Blutbahn gelangt. Über die Blutbahn kann es bis in die Blutgefäße der Lunge transportiert werden und diese verstopfen. Alle Bereiche, die hinter dieser Verstopfung liegen, werden dann nicht mehr durchblutet. Es kann aber in diesem Bereich auch kein Sauerstoffaustausch mehr stattfinden. Die Folge ist eine unter Umständen erhebliche Atemnot. Im schlimmsten Fall - wenn die Durchblutung der Lunge nur noch sehr gering ist - kann das sogar den Tod des Betroffenen durch Ersticken herbeiführen, weil der Sauerstoffmangel allen Organen des Körpers schadet. Sichtbar wird ein Sauerstoffmangel durch das Symptom "Atemnot".

 

Diagnostik

Offene Femurschaftfrakturen, bei denen Knochen aus dem Oberschenkel herausragen, sind sofort als solche zu erkennen. Ansonsten äußern sich Femurschaftfrakturen durch starke Schmerzen, Verkürzung und Verdrehung des Beines sowie eine starke Bewegungseinschränkung. Genauere Informationen über den Bruch - über die Bruchstelle, Knochenbruchstücke etc. - liefert ein Röntgenbild. Besteht der Verdacht auf eine Blutgefäßverletzung, muss eine Kontrastmitteldarstellung durchgeführt werden.

 

Die Knochenstücke wird mit Metallplatten und Nägeln fixiert

Femurschaftfrakturen werden immer operativ behandelt. Dabei werden die einzelnen Knochenbruchstücke mit Hilfe von Nägeln und Metallplatten wieder in ihrer ursprünglichen Position fixiert. Dieses Metall kann nach etwa zwei Jahren im Rahmen einer weiteren Operation wieder entfernt werden. Bei der Operation werden auch eventuelle Weichteilverletzungen versorgt, beispielsweise in Form von Muskel- oder Blutgefäßnähten. Verletzte Nerven können allerdings nicht genäht und deshalb auch nicht wiederhergestellt werden. In einem solchen Fall können unter Umständen dauerhafte Lähmungen und Empfindungsstörungen zurückbleiben.

 

Physiotherapie stellt Kraft und Beweglichkeit wieder her

Im Anschluss and die Operation beginnt die physiotherapeutische Nachbehandlung, die einen wichtigen Beitrag zur Gesundung leistet. Unter krankengymnastischer Anleitung kann das betroffene Bein langsam immer mehr belastet werden. Zudem dienen die physiotherapeutischen Übungen der Wiederherstellung der Muskelkraft und der Beweglichkeit des verletzten Beines.

 

Bei Kindern kann ein einfacher Oberschenkelbruch auch mit Gips ruhiggestellt werden

Im Gegensatz zu erwachsenen Patienten ist bei Kindern mit Oberschenkelschaftfraktur häufig eine nichtoperative Behandlung möglich. Insbesondere bei Kindern bis zum zweiten Lebensjahr heilen Brüche des Oberschenkelschaftes sehr rasch von allein aus, sodass hier eine Gipsbehandlung zur Ruhigstellung des Beines in der Regel ausreichend ist. Diese Gipsbehandlung nimmt etwa drei bis vier Wochen in Anspruch.

Eine operative Behandlung einer Oberschenkelschaftfraktur kommt bei Kindern unter folgenden Bedingungen infrage:

  • Alter von mehr als 1-2 Jahren
  • gleichzeitiges Vorliegen anderer Verletzungen, beispielsweise nach einem schweren Autounfall
  • offener Knochenbruch, bei dem eines oder mehrere Knochenbruchstücke durch die Haut nach außen ragen
  • Vorliegen von mehreren Brüchen im Bereich des Oberschenkels

 

Heilung verläuft bei Kindern schneller

Da Knochenbrüche bei Kindern schneller heilen als bei Erwachsenen, können Kinder das operierte Bein nach dem Eingriff schneller wieder belasten. Diese zunehmende Belastung erfolgt unter krankengymnastischer Anleitung. Eine komplette Belastung des operierten Beines ist meist nach etwa zwei bis drei Wochen möglich. Die Entfernung des bei der Operation zur Stabilisierung eingesetzten Metalls (Platten und Schrauben) kann nach drei bis vier Monaten erfolgen.

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