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Besondere Aspekte im Alter:
Impfungen und Vorbeugung von Infektionskrankheiten
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Infektionen verlaufen im Alter häufig schwerer und können
lebensbedrohend sein.
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Gerade für ältere Menschen ist es wichtig, sich vor Infektionen zu
schützen, weil das Immunsystem ist mit steigendem Lebensalter weniger gut in der Lage,
Infektionen abzuwehren (s. Abschnitt "Immunsystem"
im Bereich "Veränderungen der Organsysteme").
Das bedeutet unter anderem, dass eine beim jungen Menschen harmlos verlaufende Infektion,
z. B. eine Erkältung, im höheren Lebensalter länger und schwerer verläuft. außerdem
können Folgeprobleme entstehen, z.B. bei längerer Bettruhe Störungen der
Kreislaufregulation durch Inaktivität oder eine Lungenentzündung durch die flachere
Atmung und die dadurch verminderte "Reinigung" der Lunge. |
Einfache Maßnahmen helfen vorbeugen.
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Es bestehen verschiedene Möglichkeiten, sich vor Infektionskrankheiten zu
schützen, erstens durch so genannte allgemeine Maßnahmen und zweitens durch Impfungen.
Zu den allgemeine Maßnahmen zählen:
- Meiden größerer Menschenansammlungen, vor allem in der "Erkältungszeit".
- Kein Kontakt zu Personen, die an einer Infektionskrankheit leiden.
- Körper ausreichend warm halten.
- Zugluft meiden, jedoch auf ausreichende Frischluftzufuhr achten.
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Eine ausgewogene Ernährung ist für die Immunabwehr sehr wichtig.
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Eine besondere Bedeutung bei der Vorbeugung von Infektionskrankheiten hat
die richtigen Ernährung, weil der Körper für die Zellen des Immunsystems eine Fülle an
Nährstoffen braucht. Auch die schützende Wirkung einer Impfung kann bei Mangelernährung
abgeschwächt sein. Eine ausgewogene Ernährung sollte unter anderem reich an Vitaminen,
Mineralien und Spurenelementen sein. Bei Bedarf ist die zusätzliche Gabe von
Nahrungsergänzungspräparaten hilfreich, die der Arzt empfehlen und verordnen kann.
Angepasst an den allgemeinen Gesundheitszustand und die körperlichen Fitness und dem
Wohlbefinden gehört zu einer ausgewogenen Ernährung ein geringer Anteil an Fett, ein
hoher Anteil an Kohlenhydraten (z.B. in Vollkornbrot, Müsli, Reis, Kartoffeln, Nudeln)
und eine dem Bedarf angepasste Kalorienmenge. Die Funktion des Immunsystems kann durch
regelmäßige körperliche Betätigung und auch durch eine ausgeglichene seelische
Verfassung unterstützt werden. |
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Für ältere Menschen werden von der Ständigen Impfkommission STIKO des
Robert-Koch-Institutes folgende Impfungen empfohlen:
- Grippe (Influenza): Jährliche Impfung im Herbst. Weil jedes Jahr ein anderer
Grippeerreger Auslöser der Erkrankung ist, muss die Impfung in jedem Jahr mit einem
entsprechend angepassten Impfstoff wiederholt werden. Es ist sinnvoll, auch das
Pflegepersonal in Krankenhäusern und Altenheimen zu impfen, damit diese keine Grippe
übertragen können, die bei älteren Menschen häufig schwerer verläuft als bei
jüngeren.
- Pneumokokken: Durch Pneumokokken können vielfältige Erkrankungen ausgelöst werden.
Bei älteren Menschen steht die Lungenentzündung
im Vordergrund. Häufig kommt es auch zu Pleuraemphysem (eitriger Erguss in der
Pleurahöhle), Perikarditis
(Herzbeutelentzündung) und Lungenabszess. Weil viele Erreger gegen Antibiotika resistent
sind, ist eine Impfung sehr sinnvoll. Die Impfung sollte alle 6 Jahre wiederholt werden.
- Tetanus (Wundstarrkrampf): Regelmäßig Auffrischungsimpfungen alle 5 Jahre.
- Diphterie: Auffrischung alle 5 Jahre.
Die Impfungen gegen Tetanus und Diphterie werden häufig kombiniert. So braucht nur
einmal geimpft werden.
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