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Veränderungen der Organsysteme im Alter:
Bewegungsapparat
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Alle Bereiche des Bewegungsapparates verändern sich.
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Bei den Veränderungen des Bewegungsapparates sind sowohl Knochen und
Gelenke als auch Muskeln und Bindegewebe betroffen:
- An den Knochen nimmt der Kalziumgehalt ab, die Knochen werden dadurch instabiler,
brüchiger und weniger belastbar. Das betrifft insbesondere die Knochen der Wirbelkörper und des Beckens.
- Die Gelenke verändern sich im Laufe der
Jahre durch die fortwährende Belastung. Das bedeutet insbesondere, dass die schützende
Knorpelschicht dünner wird. Sie ist auch nicht mehr so elastisch. Die Beweglichkeit des
Gelenks nimmt ab und kann schmerzhaft werden.
- Die Muskeln verlieren an Masse,
jährlich etwa um 0,5 Prozent. Die fehlende Masse wird in der Regel durch Fettgewebe
ersetzt. Dadurch wird die Kraft der Muskel geringer. Der Kraftverlust verteilt sich nicht
auf alle Muskelgruppen gleich stark. Besonders betroffen ist häufig der Muskel, der den
Fuß anhebt. Dadurch kommt es in höherem Alter oft zu häufigem Stolpern.
- Das stützende Bindegewebe (Sehnen, Bänder) verliert an Elastizität. Dadurch
wird die Beweglichkeit eingeschränkt.
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Die Veränderungen können beeinflusst werden.
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Diese altersbedingten Veränderungen treten bei jedem Menschen in
unterschiedlicher Ausprägung auf. Sie sind unter anderem von Veranlagung, körperlicher
Fitness, Körpergewicht und Ernährung abhängig. So wirken sich insbesondere
Bewegungsmangel und einseitige Ernährung schädigend aus. Bei stärkerer Ausprägung
können diese Veränderungen zusätzlich auch zu verschiedenen Erkrankungen führen. |
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Die Abnutzung des Gelenkknorpels wird ab einem gewissen Stadium als Arthrose bezeichnet. Am häufigsten betroffen
sind die kleinen Wirbelgelenke, die Fingergelenke sowie die Hüft- und Kniegelenke. Die
Folge ist eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung der betroffenen Gelenke. |
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Bei ausgeprägten Abnutzungserscheinungen an den Knochen und Gelenken der Wirbelsäule können
verschiedenartige Beschwerden auftreten. Häufig verlieren auch die Bandscheiben an Elastizität und
Dicke, was die Problematik verstärkt. In der Folge kann es zu Nacken- und/oder
Rückenschmerzen kommen, die zudem in einigen Fällen in Arme und/oder Beine ausstrahlen.
Letzteres ist insbesondere dann der Fall, wenn die Knochenveränderungen dazu führen,
dass die Funktion des Rückenmarks beeinträchtigt ist. Weitere möglich Beschwerden sind
dann Lähmungen, Sensibilitätsstörungen, Missempfindungen (z.B. Kribbeln) sowie Blasen-
und/oder Darmfunktionsstörungen. Bei einer Einengung des Wirbelkanals, in dem sich das
Rückenmark befindet, kann es zu Schmerzen beim Gehen kommen, die den Beschwerden bei
peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) ähneln. |
Der Oberschenkelhals ist bei einem Sturz besonders gefährdet.
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Wenn der Mineralstoffverlust des Knochens sehr stark ausgeprägt ist,
spricht man von Osteoporose. Die
brüchigen Knochen sind weniger stark belastbar, es kann sogar zu spontanen
Knochenbrüchen ohne Trauma, das heißt ohne einen Unfall oder einen Sturz, kommen.
Besonders häufig betroffen von solchen Spontanfrakturen sind die Wirbel, die in sich
zusammenbrechen. Sind mehrere Wirbel betroffen, bildet sich ein Buckel, der aufgrund des
häufigen Vorkommens bei älteren Frauen auch als "Witwenbuckel" bezeichnet
wird. Bei einem Sturz bricht häufig der obere Anteil des Oberschenkelknochens, der so
genannte Schenkelhals, der sich zwischen dem großen (von außen am oberen Oberschenkel
gut tastbaren) Knochenhöcker des Oberschenkelknochens und dem Gelenkkopf (der den
Oberschenkelknochen mit der Gelenkpfanne des Hüftgelenks verbindet) befindet. Der Schenkelhalsbruch ist eine bei älteren
Menschen nach einem Sturz häufig auftretende Verletzung.
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