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Veränderungen der Organsysteme im Alter:
Hormonsystem

Altersbedingte Veränderungen im Hormonsystem können eine Reihe von Organen bzw. Körperfunktionen betreffen, z.B. Fortpflanzung, Blutzuckerregulation oder Schilddrüsenfunktion.

 

Die hormonellen Veränderungen der Wechseljahre wirken sich besonders bei Frauen aus.

Bei Frauen äußert sich die nachlassende Produktion von Sexualhormonen in den typischen Zeichen der Wechseljahre, unter anderem Ausbleiben der Regelblutung und Hitzewallungen. Eine umfassende Darstellung finden Sie bei MedizInfo®Wechseljahre. Die Auswirkungen bzw. Folgen der Wechseljahre sind bei allen Frauen gleich:

Auch bei Männern ist eine nachlassende Sexualhormonproduktion zu verzeichnen, erkennbar am sinkenden Blutspiegel des männlichen Sexualhormons Testosteron. Diese Veränderungen treten aber, im Vergleich zu den Veränderungen bei der Frau, sehr viel langsamer auf und unterliegen individuell starken Schwankungen. Meistens entstehen keine Beschwerden und die Testosteronspiegel sind hoch genug, dass Männer oft auch noch in hohem Alter zeugungsfähig sind. Insgesamt wird die Bedeutung der sinkenden Testosteronspiegel und das Thema "Wechseljahre des Mannes" bzw. Andropause breit diskutiert.

 

Die Insulinproduktion sinkt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der hormonellen Veränderungen ist die nachlassende Insulinproduktion. Insulin wird in der Bauchspeicheldrüse produziert und sorgt für den Transport von Zucker aus dem Blut in die Zellen des Körpers. Damit nimmt das Insulin eine wichtige Stellung bei der Blutzuckerregulation ein. Ein im Alter häufig sinkender Insulinspiegel führt entsprechend zu erhöhten Blutzuckerspiegeln. Das bleibt bei gesunden Menschen in der Regel ohne Folgen. Daraus kann sich aber auch ein Diabetes mellitus entwickeln, der umgangssprachlich immer noch als "Altersdiabetes" bezeichnet wird.

 

Informationen zu Schilddrüsenerkrankungen,   finden Sie bei MedizInfo®Endokrinologie.

Mit zunehmendem Alter sinkt auch die Produktion der Schilddrüsenhormone um etwa 15 Prozent. Normalerweise bleibt das aber ohne Folgen, denn auch der Abbau dieser Hormone verlangsamt sich. Dennoch kommt es bei älteren Menschen häufiger zu Problemen im Bereich der Schilddrüse. So leiden beispielsweise 2 Prozent aller älteren Menschen an einer Schilddrüsenüberfunktion (umgekehrt betrachtet sind 15 - 20 Prozent aller Betroffenen mit Schilddrüsenüberfunktion älter als 60 Jahre). Häufiger Grund sind Knoten in der Schilddrüse, die sich im Laufe des Lebens gebildet haben. Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion sind unter anderem Nervosität, Wärmegefühl, hoher Blutdruck, schneller Herzschlag, vermehrtes Schwitzen und Gewichtsverlust.

 

Bei Verdacht auf eine Demenzerkrankung sollte die Schilddrüse ebenfalls untersucht werden.

Aber auch der umgekehrte Fall einer Schilddrüsenunterfunktion durch eine Mangel an Schilddrüsenhormonen tritt im höheren Lebensalter nicht selten auf: Unter den über 80-Jährigen findet sich zu 3 - 6 Prozent eine deutliche Unterfunktion mit entsprechenden Symptomen. Bei weiteren 10 Prozent findest sich eine so genannte subklinische Schilddrüsenunterfunktion. Dabei lässt sich durch eine Blutuntersuchung zwar eine Unterfunktion der Schilddrüse nachweisen, aber die Betroffenen zeigen keine der typischen Symptome. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion zeigt sich das umgekehrte Symptombild wie bei einer Überfunktion, unter anderem mit Gewichtszunahme, Müdigkeit, Frieren, verlangsamtem Herzschlag und Müdigkeit. Unter Umständen kann sich sogar ein Krankheitsbild wie bei einer Demenz (nachlassende geistige Leistungsfähigkeit, z.B. bei Alzheimer-Demenz) zeigen. Deshalb sollte bei Menschen mit den Anzeichen einer Demenzerkrankung immer auch die Schilddrüsenfunktion untersucht werden.

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