| |
|
Veränderungen der Organsysteme im Alter:
Sinnesorgane
|
|
Zu den Sinnesorganen gehören all jene Organe, welche Reize aus der
Umgebung aufnehmen und an das Gehirn weitergeben; dies sind Augen, Ohren, Nase, die
Geschmacksknospen auf der Zunge und die Haut. Alle diese Organe sind altersbedingten
Veränderungen unterworfen. |
Eine Lesebrille braucht fast jeder ab 45.
|
Schon von Geburt an verliert die Augenlinse langsam ihre Elastizität. Ab
etwa dem 45. Lebensjahr kommt es bei vielen Menschen durch diesen fortschreitenden Prozess
zur Altersweitsichtigkeit oder Plesbyopie.
Dinge im Fernbereich können besser erkannt werden als solche im Nahbereich. Viele
benötigen eine Lesebrille. An den Augen nimmt die Fähigkeit der Augenlinse ab, sich den
verschiedenen Erfordernissen des Sehens durch Formveränderung (zur Änderung der
Sehschärfe) anzupassen. Bei vielen älteren Menschen kommt es dadurch zu einer so
genannten Altersweitsichtigkeit, das heißt Dinge im Fernbereich können besser erkannt
werden als solche im Nahbereich. Die Pupillen sind nicht mehr so reaktionsschnell. Das
bedeutet, sie können sich nicht mehr so schnell auf den Wechsel von hellem Licht auf
Dunkelheit einstellen. Das kann beim Autofahren zum Problem werden, etwa wenn jemand bei
Sonnenlicht in einen dunklen Tunnel fährt. Bei Nachtfahrten werden Betroffene leichter
durch entgegenkommende Fahrzeuge geblendet. Die Transparenz der Augenlinse nimmt ab, unter
Umständen bis zur Linsentrübung. Auch dadurch wird die Sehschärfe beeinträchtigt. Eine
weitere mögliche altersbedingte Veränderung ist die Einlagerung kleiner Fettdepots in
der Hornhaut des Auges bei Vorliegen einer Fettstoffwechselstörung.
Außerdem kann es im Alter zu Störungen der Zirkulation des Augenwassers kommen. Durch
einen daraufhin entstehenden Druckanstieg im Augeninnern ergeben sich wiederum
Sehstörungen. Durch Gewebeveränderungen im Bereich der Netzhaut ist in der Regel
besonders die Fernsichtsfähigkeit betroffen. |
Die Zahl der Rezeptoren in der Haut geht zurück.
|
Auch die Haut ist ein Sinnesorgan. In ihr befinden sich Tast-, Druck- und
Temperaturrezeptoren. Eine genaue Beschreibung finden Sie hier. Mit zunehmendem Alter geht die
Zahl der Rezeptoren zurück. Bei den Tastrezeptoren beträgt dieser Verlust in einem Alter
von 90 Jahren bis zu 30 Prozent. Die Folge ist eine Einschränkung des Tastsinns, sodass
beispielsweise viele Dinge mit geschlossenen Augen nicht mehr ertastet werden können und
eine Blickunterstützung durch die Augen notwendig wird. |
Schwerhörigkeit ist eine häufige Alterserscheinung.
|
Am Ohr nimmt mit zunehmendem Alter die Fähigkeit ab, hohe Frequenzen, das
heißt hohe Töne wahrzunehmen. Bei den über 65-Jährigen leiden viele an einer
allgemeinen Schwerhörigkeit: Ab einem Alter von 65 Jahren sind 295 von 1000 Menschen
betroffen, ab einem Alter von 75 Jahren 347 von 1000 Menschen. Damit ist die
Schwerhörigkeit ab einem Alter von 65 Jahren die vierthäufigste chronische Erkrankung
(nach Arthritis, Bluthochdruck und Herzkrankheiten). Allerdings sprechen viele in
diesem Zusammenhang nicht von einer Krankheit, das die Altersschwerhörigkeit die Folge
eines normalen physiologischen Prozesses ist. Auch das Sprachverständnis ist bei älteren
Menschen häufig eingeschränkt. Die Ursache kann darin liegen, dass altersbedingt die
Anzahl der Nervenzellen, die die Hörinformationen im Gehirn weiterleiten, abnimmt. Je
weniger Nervenzellen für den Transport von Informationen zur Verfügung stehen, desto
schwieriger ist die Weiterverarbeitung des Gehörten für das Gehirn. |
"Das Essen ist fade." Die Zahl der Geschmacksknospen nimmt
rapide ab.
|
Auch die Geschmacksknospen der Zunge sowie die Riechfasern der Nase sind
von den allgemeinen Alterungsvorgängen betroffen. Dies führt dazu, dass Geschmacks- und
Geruchssinn eingeschränkt sind und viele Geschmacksrichtungen bzw. Gerüche nicht mehr so
intensiv wie in der Jugend oder auch gar nicht mehr wahrgenommen werden können. Bis zum
70. Lebensjahr geht die Anzahl der Geschmacksknospen um etwa 67 Prozent zurück, Zu einem
Nachlassen von Geschmacks- und Geruchssinn trägt auch der Umstand bei, dass viele ältere
Menschen einen trockenen Mund haben (z.B. als Begleiterscheinung bei Diabetes oder als Nebenwirkung einiger Medikamente).
|
| |
|