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Bösartige Tumoren von innerer Nase und
Nasennebenhöhlen
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Primärtumor oder Metastasen
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Bösartige Tumoren können sich in jeder Region des Körpers
bilden, so auch im Inneren der Nase und in den Nasennebenhöhlen. Meistens handelt
es sich dabei um Tumoren, die direkt in der Nasenhaupthöhle oder in den
Nasennebenhöhlen entstanden sind. Gelegentlich siedeln sich im Bereich von
Nasenhaupthöhle und Nasennebenhöhlen jedoch auch Tochtergeschwülste (Metastasen)
von Tumoren ab, die an einer anderen Stelle des Körpers ihren Ursprung haben.
Beispiele solcher sogenannter Primärtumoren, die Tochtergeschwülste im Nasen-
und Nasennebenhöhlenbereich bilden können, sind bösartige Tumoren der
Nieren,
der Lunge, der
weiblichen Brust, der Hoden oder der Schilddrüse. Hierbei
erfolgen Diagnostik und Therapie in Anlehnung an das Vorgehen bei dem
entsprechenden Primärtumor.
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Mögliche Symptome
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Da sich die Tumoren in den Hohlräumen der Nasennebenhöhlen und
der Nasenhaupthöhle zunächst unbemerkt ausdehnen können, stellen sich häufig erst
in fortgeschrittenen Tumorstadien Beschwerden ein, die den Patienten dann zum Arzt
führen. Daher werden Tumoren im Bereich der Nasenhaupthöhle und der
Nasennebenhöhlen oft erst spät diagnostiziert. Folgende Symptome können
einzeln oder in Kombination auftreten (allerdings kommen diese Beschwerden auch
bei anderen, weitaus harmloseren Krankheitsbildern vor):
- plötzlich auftretende einseitige Behinderung der Nasenatmung
- blutiger Ausfluss aus der Nase
- aus der Nase austretender Geruch
- einseitige Nasennebenhöhlenentzündung, die auf die übliche Therapie nicht anspricht
Derartige Beschwerden sollten insbesondere bei Patienten in
einem Alter von mehr als fünfzig Jahren an einen Nasen- oder
Nasennebenhöhlentumor denken lassen.
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Symptome im fortgeschrittenen Stadium
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In fortgeschrittenen Erkrankungsstadien stellen sich durch die
Zunahme der Tumorgröße weitere Symptome ein. Dazu gehören:
- Wangenschwellung
- Schwellung im Bereich des mittleren Augenwinkels
- Kopfschmerzen
- Gesichtsschmerzen
- verminderte oder aufgehobene Empfindungsfähigkeit im Bereich der Wange
- Verlagerung des Augapfels, Heraustreten des Augapfels aus der Augenhöhle
und/oder Auftreten von Doppelbildern bei Eindringen des Tumors in eine
Augenhöhle
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Diagnostik
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Besteht der Verdacht auf einen bösartigen Tumor der
Nasenhaupthöhle oder der Nasennebenhöhlen, erfolgt zunächst eine
Nasenspiegelung, um einen direkt in der Nasenhaupthöhle wachsenden oder einen
aus einer Nasennebenhöhle in die Nasenhaupthöhle ragenden Tumor direkt zu
erkennen. Weiterhin erfolgt eine bildgebende Diagnostik mittels Computer- oder
Kernspintomographie, um die Ausdehnung des Tumors selbst sowie ein eventuelles
Eindringen in benachbarte anatomische Strukturen (zum Beispiel die Augenhöhe) zu
erkennen. Zudem wird der Hals sorgfältig abgetastet, um eventuell vergrößerte
Halslymphknoten zu erfassen. Eine derartige Halslymphknotenvergrößerung bei
einem Tumor im Bereich der Nasenhaupthöhle oder der Nasennebenhöhlen könnte auf
die Absiedlung von Tochtergeschwülsten (Metastasen) in diesen Lymphknoten
zurückzuführen sein. Diese sogenannte Lymphknotenmetastasierung tritt dann ein,
wenn der Tumor im Rahmen eines zunehmenden Wachstums so groß wird, dass er
Anschluss an Lymphgefäße findet. Eine Ausdehnung der ohnehin durchgeführten
Computertomographie- oder Kernspintomographieuntersuchung auf den Hals stellt
eine Hilfe zum Ausschluss beziehungsweise zur Feststellung von
Tochtergeschwülsten in den Halslymphknoten dar.
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Erkrankungsstadien
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Je nach den Ergebnissen der Computertomographie- beziehungsweise
Kernspintomographieuntersuchung lässt sich der Tumor einem bestimmten
Erkrankungsstadium zuteilen. Die Kenntnis des bei einem einzelnen Patienten
vorliegenden Krankheitsstadiums ist für die Therapieplanung sowie für Aussagen
über die Prognose des einzelnen Patienten wichtig. Bei Tumoren der
Nasenhaupthöhle und der Nasennebenhöhlen unterscheidet man folgende
Erkrankungsstadien:
- Stadium 1: Befall eines sogenannten Unterbezirks, dabei werden
folgende Unterbezirke im Bereich der Nasenhaupthöhle und der
Nasennebenhöhlen unterschieden:
- Nasenboden
- Nasendach
- Winkel zwischen dem Oberkiefer und dem sogenannten Ethmoidalknochen des
Schädels
- Siebbeinzellen
- Keilbeinhöhle
- Stirnhöhle
- unterer Anteil der Kieferhöhle
- mittlerer Anteil der Kieferhöhle
- oberer Anteil der Kieferhöhle
- Stadium 2: Befall von mehr als einem Unterbezirk oder Befall von einem
Bezirk, dabei werden folgende Bezirke im Bereich der Nasenhaupthöhle
und der Nasennebenhöhlen unterschieden:
- innere Nase (Nasenboden, Nasendach)
- obere Etage (Winkel zwischen dem
Oberkiefer und dem sogenannten Ethmoidalknochen des Schädels,
Siebbeinzellen, Keilbein- und Stirnhöhle)
- mittlere Etage (unterer, mittlerer
und oberer Anteil der Kieferhöhle)
- Stadium 3: Befall eines Bezirks sowie Einwachsen in einen Nachbarbezirk
- Stadium 4: Überschreiten von Organgrenzen (beispielsweise Eindringen in
die Augenhöhle)
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Therapie
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Die Therapie wird für jeden einzelnen Patienten individuell
geplant. Dabei fließen Aspekte wie das Tumorstadium, feingewebliche Merkmale des
Tumors (welche Einfluss auf das Ansprechen auf eine Chemo- oder Strahlentherapie
haben) sowie das Alter und der Allgemeinzustand des Patienten ein.
Beispielsweise kann die Operationsfähigkeit eines Patienten durch begleitende
oder vorausgegangene schwere Erkrankungen wie
Herzinfarkt,
Schlaganfall,
Aids,
Zuckerkrankheit oder eine
andere Tumorkrankheit beeinträchtigt sein. Da es sich jedoch in den meisten
Fällen um Tumoren handelt, bei denen aufgrund der feingeweblichen Merkmale ein
gutes Ansprechen auf eine Strahlentherapie zu erwarten ist, erfolgt bei den
meisten Patienten eine Operation zur Tumorentfernung mit anschließender
Strahlentherapie, um eventuell im Körper verbliebene Tumorzellen zu vernichten.
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