| |
|
Folgezustände nach operativen
Eingriffen
|
Operationen am Kehlkopf können leichte Stimmstörungen oder auch völligen
Stimmverlust mit sich bringen
|
Insbesondere die Behandlung eines bösartigen Kehlkopftumors kann eine Stimmstörung nach sich ziehen,
denn der Kehlkopf enthält die Stimmbänder und ist das zentrale Organ der
Stimmbildung. Die
Behandlung von Kehlkopftumoren kann in einer Operation mit Entnahme von Teilen oder des gesamten
Kehlkopfes und/oder in einer Strahlentherapie bestehen. Diese Therapien
können folgende Auswirkungen auf die stimmbildenden Strukturen haben:
- Stillstand einer oder beider Stimmlippen durch Narbenbildung
- unvollständige Annäherung der beiden Stimmlippen aneinander als
"Schonhaltung" nach einer Operation, durch Wassereinlagerung in das
Gewebe (Ödem) oder durch operative Gewebeentfernung im Bereich der
Stimmlippen
- Bildung von Entzündungsknötchen (Granulome) an den Stimmlippen
- Bildung von bindegewebigen Verbindungssträngen zwischen den
Stimmlippen, sodass deren Schwingungsfähigkeit eingeschränkt ist
- Verlust der Stimmlippen bei vollständiger Entfernung des
Kehlkopfes
Derartige Auswirkungen der Therapie auf die Stimme können sich durch
Stimmstörungen in allen Ausprägungen zwischen leichter Heiserkeit und
vollständiger Stimmlosigkeit äußern.
|
Diagnostik
|
Zur Diagnostik von Stimmstörungen nach der Behandlung eines bösartigen
Kehlkopftumors gehört zunächst eine sorgfältige Erhebung der Krankengeschichte.
Dabei kann sich der Untersucher bereits einen ersten Eindruck von der Stimme des
Patienten machen. Außerdem kann in dem Gespräch darauf eingegangen werden,
inwiefern der Patient durch die Stimmstörung beeinträchtigt ist, sei es im
beruflichen oder privaten Bereich. Anschließend erfolgen in der Regel eine
Spiegelungsuntersuchung des Kehlkopfes, eine Stroboskopie und eine allgemeine
Stimmdiagnostik (vgl. Diagnostik von
Stimmstörungen).
Zudem kann es sinnvoll sein, den Rachenraum und die Speiseröhre mit Hilfe einer
Röntgenuntersuchung unter Verwendung von Kontrastmittel darzustellen. Auch auf
diese Weise lassen sich anatomische Veränderungen erkennen. Eventuell ist es
erforderlich, eine Gewebeprobe aus den Stimmlippen zu entnehmen, um diese feingeweblich zu untersuchen. Mit Hilfe der feingeweblichen Untersuchung lässt
sich feststellen, ob es sich bei Gewebeveränderungen in diesem Bereich um
Narbengewebe, eine Entzündungsreaktion oder Tumorgewebe handelt. Letzteres kann
ein Überbleibsel des ursprünglich behandelten Tumors oder eine erneute
Tumorbildung (Rezidiv) nach erfolgter Therapie sein. |
Therapie
|
Das Ziel der Behandlung derartiger Stimmstörungen ist das Erreichen einer
belastungsfähigen Stimme. Bei Patienten, deren Kehlkopf komplett entfernt werden
musste, steht die Bildung einer Ersatzstimme im Vordergrund. Die Belastbarkeit der Stimme kann durch folgende therapeutische Maßnahmen
gesteigert werden:
- Stimmübungstherapie unter stimmtherapeutischer (logopädischer)
Anleitung
- Unterspritzen der Stimmlippen, beispielsweise mit körpereigenem
Fettgewebe, um diese zu vergrößern
|
|
|
| |
|