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Juveniles Nasenrachenfibrom
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Ausschließlich männliche Jugendliche betroffen
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Der Nasenrachen umfasst den
am weitesten oben gelegenen Anteil des Rachens, der sich hinter der
Nasenhöhle befindet und in den die Atemluft nach Passieren der Nase gelangt. Das juvenile Nasenrachenfibrom ist der häufigste gutartige Tumor des
Nasenrachens. Es kommt ausschließlich bei männlichen Jugendlichen zwischen
dem zehnten und dem achtzehnten Lebensjahr vor. Insgesamt sind gutartige
Tumoren des Nasenrachens allerdings sehr selten.
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Symptome
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Ein juveniles Nasenrachenfibrom macht sich durch folgende Symptome
bemerkbar:
- Behinderung der Atmung durch die Nase
- häufiges Nasenbluten
- Kopfschmerzen
Außerdem kann der Tumor durch seine Lage im Nasenrachenraum die Öffnung
der Eustachi-Röhre verlegen. Diese ist für den Druckausgleich zwischen
Mittelohr und Rachenraum verantwortlich. Bei einer Verlegung der Röhre kann
entsprechend kein Druckausgleich des Mittelohrs mehr stattfinden, was unter
Umständen eine Flüssigkeitsansammlung im Mittelohr nach sich zieht. Die
Folge ist eine Schwerhörigkeit auf dem betroffenen Ohr.
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Diagnostik
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Der Verdacht auf ein juveniles Nasenrachenfibrom ergibt sich durch die
typischen Symptome. Die Diagnose kann durch eine Spiegelung des Rachenraums
gesichert werden, bei der der Tumor gut zu erkennen ist. Im Gegensatz zu
vielen anderen Tumoren sollte bei Verdacht auf ein juveniles
Nasenrachenfibrom im Rahmen der Spiegelungsuntersuchung keine Gewebeprobe
für eine feingewebliche Untersuchung entnommen werden, da es aufgrund der
ausgeprägten Durchblutung des Tumors ansonsten zu einer Blutung kommen kann. |
Therapie und Operationsplanung
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Zur Darstellung der Tumorausdehnung wird in der Regel eine Computer- oder
Kernspintomographie durchgeführt. Zur Planung der als Therapie
durchgeführten Operation ist zudem eine Röntgendarstellung der Blutgefäße,
welche den Tumor mit Blut versorgen, erforderlich. Auf diese Weise kann der
Chirurg bereits vor dem Eingriff die Durchblutungssituation des Tumors
einschätzen und beurteilen, aus welchen Blutgefäßen es während der Operation
eventuell blutet. Im Rahmen dieser Röntgenuntersuchung ist es zudem möglich,
eine sogenannte Embolisation durchzuführen. Dabei werden über den Katheter,
über welchen das Kontrastmittel in die Blutgefäße gelangt, beispielsweise
kleine Metallspiralen (sogenannte Coils) eingeführt. Diese Coils können dann
zielgenau in denjenigen Blutgefäßen platziert werden, welche den Tumor mit
Blut versorgen. Die Platzierung der Coils in den tumorversorgenden
Blutgefäßen führt zum Verschluss dieser Blutgefäße, sodass die Durchblutung
des Tumors reduziert wird. Damit erreicht man, dass es bei der operativen
Entfernung des Tumors weniger stark blutet.
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