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Bösartige Tumoren der Kopfspeicheldrüsen
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Symptome und Diagnostik
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Die verschiedenen Speicheldrüsen im Kopfbereich können Ausgangspunkt gut- und bösartiger Tumoren sein.
Einen Überblick über die Anatomie der Speicheldrüsen finden Sie im Text zum
Thema Speichelstein. |
Bösartige Tumore sind selten
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Bösartige Tumoren der Speicheldrüsen sind selten. Sie kommen mit einer
Häufigkeit von einem bis zwei Erkrankungsfällen pro hunderttausend Einwohner
vor und machen nur 0,2 Prozent aller bösartigen Tumoren aus. Eine Ursache,
die zur Bildung eines bösartigen Speicheldrüsentumors führt, ist nicht
bekannt.
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Anzeichen, die auf einen Tumor hindeuten können
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Merkmale, die für einen bösartigen Speicheldrüsentumor sprechen, sind:
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rasch zunehmende Schwellung im Bereich der Speicheldrüsen
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nicht verschieblicher, unter Umständen schmerzhafter Knoten
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Gesichtslähmung, wenn ein bösartiger Tumor der Ohrspeicheldrüse durch
sein Wachstum den durch die Ohrspeicheldrüse ziehenden Gesichtsnerv
(Fazialisnerv, siebter Hirnnerv) beschädigt
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Gewebedefekte an der Haut, wenn der Tumor durch die Haut nach außen
gewachsen ist
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Vergrößerung von Lymphknoten im Halsbereich, wenn es zur Bildung
von Tochtergeschwülsten (Metastasen) in den Lymphknoten des Halses
gekommen ist
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Ultraschall und Gewebeprobe
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Ergibt sich bei Auftreten eines oder mehrerer dieser Merkmale der
Verdacht auf einen bösartigen Speicheldrüsentumor, wird eine Ultraschalluntersuchung
durchgeführt und eine Gewebeprobe
entnommen. Bei der anschließenden feingeweblichen Untersuchung dieser Gewebeprobe
kann der Pathologe feststellen, ob ein bösartiger Speicheldrüsentumor
vorliegt oder nicht. Die Ergebnisse der feingeweblichen
Untersuchung sind auch wichtig für die Therapieplanung und bei der
Abschätzung der Prognose.
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Computer- oder Kernspintomographie
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Bestätigt sich durch die feingewebliche Untersuchung das Vorliegen eines
bösartigen Speicheldrüsentumors, erfolgt eine Computer- oder
Kernspintomographie, um die genaue Ausdehnung des Tumors festzustellen.
Außerdem kann auf diese Weise beurteilt werden, ob sich in den Lymphknoten des
Halses Tochtergeschwülste gebildet haben. Dies ist allerdings auch durch
eine Ultraschalluntersuchung des Halses möglich.
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Oft ist der Gesichtsnerv betroffen
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Besteht bei einem Patienten, kann das bedeuten, dass ein bösartiger Tumor –
meist im Bereich der Ohrspeicheldrüse – im Verlauf seines Wachstums den
Gesichtsnerv beschädigt hat. Eine Gesichtslähmung macht sich durch ein
Herabhängen der betroffenen Gesichtshälfte sowie ein Absinken des
Mundwinkels und die Unfähigkeit zum Augenschluss auf der entsprechenden
Seite bemerkbar. Etwa ein Viertel bis die Hälfte der Patienten mit einem
bösartigen Speicheldrüsentumor sind davon betroffen.
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Elektrodiagnostik des Gesichtsnervs
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Bei Patienten ohne Gesichtslähmung erfolgt eine sogenannte
Elektrodiagnostik des Gesichtsnervs, um weniger offensichtliche
Nervenschäden, die durch das Wachstum des Tumors in der Nähe des Nervs unter
Umständen entstanden sind, festzustellen. Dazu wird der Nerv mit einem
schwachen Strom elektrisch gereizt. Als Folge dieser Reizung kommt es zu
einer Aktivierung der Gesichtsmuskulatur, die mit speziellen Elektroden gemessen
werden kann. Bei einer eingeschränkten oder vollständig ausbleibenden
Aktivierung der Gesichtsmuskulatur nach elektrischer Reizung des
Gesichtsnervs deutet auf eine mehr oder weniger ausgeprägte
Funktionseinschränkung des Nervs hin.
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Staging-Diagnostik
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Weiterhin wird eine sogenannte Staging-Diagnostik durchgeführt, um das
Vorliegen von Tochtergeschwülsten in anderen Organen festzustellen
beziehungsweise auszuschließen. Zu dieser Staging-Diagnostik gehören:
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Ultraschalluntersuchung des Bauchraums zur Beurteilung der Leber
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Röntgenuntersuchung der Lunge
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Knochenszintigraphie
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TNM-Klassifikation und Stadium der Erkrankung
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Bösartige Tumoren der Speicheldrüsen werden gemäß der sogenannten
TNM-Klassifikation folgendermaßen eingeteilt.
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Angaben zur Ausdehnung des Tumors
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T-Stadium:
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Tis: nur sehr geringfügiges, oberflächliches Wachstum des Tumors
("is" steht für "in situ" und bedeutet "vor Ort")
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T1: Tumor mit einer Größe von höchstens zwei Zentimetern, der nicht
in die umgebenden Weichteile, die Haut, die Knochen oder einen Nerv
eingewachsen ist
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T2: Tumor mit einer Größe von mehr als zwei Zentimetern, aber
höchstens vier Zentimetern, der nicht in die umgebenden Weichteile, die
Haut, die Knochen oder einen Nerv eingewachsen ist
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T3: Tumor mit einer Größe von mehr als vier Zentimetern und/oder
Einwachsen des Tumors in die umgebenden Weichteile, die Haut, die
Knochen oder einen Nerv
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T4a: Einwachsen des Tumors in die Haut, den Unterkieferknochen, den
äußeren Gehörgang oder den Gesichtsnerv
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T4b: Einwachsen des Tumors in die Knochen der Schädelbasis oder in
den sogenannten Flügelfortsatz des Keilbeins (einer der Schädelknochen)
oder Umwachsen der inneren Halsschlagader durch den Tumor
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Angaben zu Tochtergeschwülsten in den Halslymphknoten
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N-Stadium:
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NX: keine Beurteilung der Halslymphknoten möglich
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N0: keine Tochtergeschwülste in den Halslymphknoten
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N1: eine oder mehrere Tochtergeschwülste in einem Halslymphknoten auf
derselben Seite wie der Tumor, und zwar mit einer Größe von höchstens
drei Zentimetern
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N2a: eine oder mehrere Tochtergeschwülste in einem Halslymphknoten
auf derselben Seite wie der Tumor, und zwar mit einer Größe von mehr als
drei Zentimetern, aber höchstens sechs Zentimetern
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N2b: Tochtergeschwülste in mehrere Halslymphknoten auf derselben
Seite wie der Tumor, und zwar mit einer Größe von höchstens sechs
Zentimetern
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N2c: Tochtergeschwülste in mehreren Halslymphknoten auf der anderen
Seite wie der Tumor oder auf beiden Halsseiten, und zwar mit einer Größe
von höchstens sechs Zentimetern
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N3: eine oder mehrere Tochtergeschwülste in einem oder mehreren
Halslymphknoten, und zwar mit einer Größe von mehr als sechs Zentimetern
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Angaben zum Vorkommen von Tochtergeschwülsten in anderen Organen
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M-Stadium:
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MX: keine Beurteilung hinsichtlich des Vorkommens von
Tochtergeschwülsten in anderen Organen möglich
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M0: kein Nachweis von Tochterschwülsten in anderen Organen
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M1: Nachweis von Tochtergeschwülsten in anderen Organen
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Beispiel
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Ein bösartiger Tumor der Ohrspeicheldrüse mit einer Größe von drei
Zentimetern ohne Vorhandensein von Tochtergeschwülsten in den
Halslymphknoten und ohne Nachweis von Tochtergeschwülsten in anderen Organen
würde beispielsweise als T2 N0 M0 klassifiziert werden. |
Erkrankungsstadium
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Anhand der Erfassung eines Tumors nach der TNM-Klassifikation ist die
Zuordnung zu einem Erkrankungsstadium möglich:
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Stadium 0: Tis N0 M0
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Stadium I: T1 N0 M0
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Stadium II: T2 N0 M0
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Stadium III: T3 N0 M0, T1 N1 M0, T2 N1 M0 und T3 N1 M0
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Stadium IVA: T4a N0 M0, T4a N1 M0, T4a N2 M0, T1 N2 M0, T2 N2 M0 und
T3 N2 M0
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Stadium IVB : T1 N3 M0, T2 N3 M0, T3 N3 M0, T4a N3 M0, T4b N0 M0,
T4b N1 M0, T4b N2 M0 und T4b N3 M0
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Stadium IVC: alle T-Stadien und alle N-Stadien in Kombination mit dem
M-Stadium M1
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Therapie
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Vollständige operative Entfernung des Tumors ist vorrangig
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Die Therapie eines bösartigen Speicheldrüsentumors wird für
jeden einzelnen Patienten individuell geplant. In diese Therapieplanung
fließen auch die Ergebnisse der feingeweblichen Untersuchung der Gewebeprobe
ein. In der Regel besteht die Behandlung in der möglichst vollständigen
Entfernung des Tumors und der gesamten betroffenen Speicheldrüse. Bei
Tochtergeschwülsten in Lymphknoten des Halses werden diese
ebenfalls entfernt.
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Bei einer Gesichtslähmung kann die Funktion des Nerv oft
wiederhergestellt werden
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Ist es durch ein Tumorwachstum im Bereich der Ohrspeicheldrüse zu einer
Beschädigung des Gesichtsnervs gekommen, muss dieser im Bereich der
Ohrspeicheldrüse ebenfalls entfernt werden. Die Folge ist eine
Gesichtslähmung auf der betroffenen Seite. Die Funktion des Nervs kann
aber wieder hergestellt werden. Das geschieht entweder in derselben
Operation oder in einer Folgeoperation. Zur Wiederherstellung wird ein Transplantat zwischen die
verbliebenen Nervenenden gesetzt, das die entstandene Lücke überbrückt.
Das Transplantat kann beispielsweise aus dem Unterschenkel des Patienten
entnommen werden. Dabei kommt es aber durch die
Nervenentnahme zu einer Gefühlsstörung in einem kleinen Hautbereich des
Unterschenkels,
die sich nicht mehr zurückbildet.
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Rückbildung der Gesichtslähmung kann mehrere Monate dauern
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Durch die Nerventransplantation kann die entstandene Gesichtslähmung
nicht sofort wieder rückgängig gemacht werden. Vielmehr dient das
Nerventransplantat als Leitschiene, entlang derer frische Nervenfasern aus
dem intakt gebliebenen Anteil des Gesichtsnervs aussprossen. Erst wenn diese
Nervenfasern wieder Anschluss an die Gesichtsmuskulatur gefunden haben, ist
eine Rückbildung der Gesichtslähmung möglich. Da Nervenfasern nur sehr
langsam wachsen, kann die Rückbildung der Gesichtslähmung unter Umständen
mehrere Monate in Anspruch nehmen. |
Operation großer Tumore
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Bei der Operation größeren Tumoren kann es erforderlich sein, größere Anteile der
Haut oder Teile des angrenzenden Schädel- oder Unterkieferknochens zu
entfernen. Im Rahmen einer anschließenden plastischen Operation ist jedoch
eine Wiederherstellung der Gesichtskontur möglich. |
Strahlentherapie im Anschluss an eine Operation
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Bei einigen Patienten ist es sinnvoll, im Anschluss an die Operation eine
Strahlentherapie durchzuführen, um eventuell noch im Körper verbliebene
Tumorzellen abzutöten. Eine Strahlentherapie ist insbesondere in folgenden
Situationen in Erwägung zu ziehen:
- Befund der feingeweblichen Untersuchung, aus dem hervorgeht, dass die
Tumorzellen nur noch geringe Ähnlichkeit mit dem ursprünglichen
Speicheldrüsengewebe haben (sogenannte gering differenzierte Tumoren)
- Vorliegen eines Tumors im Tumorstadium III oder IV
- pathologischer Untersuchungsbefund des bei der Operation entnommenen
Tumors, aus dem hervorgeht, dass der Tumor nicht vollständig entfernt
wurde oder dass der Tumor nur mit einem sehr schmalen Saum von gesundem
Speicheldrüsengewebe entnommen werden konnte
- Ausbreitung des Tumors entlang von Nerven, beispielsweise Ausbreitung
eines bösartigen Tumors der Ohrspeicheldrüse entlang des Gesichtsnervs
- bösartiger Tumor der Ohrspeicheldrüse, der bis an den Gesichtsnerv
heranwächst oder bis in diesen hineingewachsen ist
- bösartiger Tumor, der tief im Bereich der Ohrspeicheldrüse wächst
- Einwachsen des Tumors in umgebendes Gewebe, beispielsweise in den
Knochen
- Nachweis von Tochtergeschwülsten in den Lymphknoten des Halses
- Vorliegen eines Zweittumors, der nach der erstmaligen Therapie eines
bösartigen Speicheldrüsentumors in Form einer erneuten Erkrankung
(Rezidiv) entstanden ist
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Chemo- und Strahlentherapie anstelle einer Operation
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Bei sehr großen Tumoren, die aufgrund ihrer Größe nicht mehr durch eine
Operation zu entfernen sind, kann statt der Operation eine Chemotherapie in
Kombination mit einer Strahlentherapie zum Einsatz kommen. Diese
Therapiemöglichkeit besteht zudem für Patienten, die aufgrund eines
allgemein schlechten Gesundheitszustandes nicht operiert werden können oder
die eine Operation ablehnen. |
Komplikationen bei der Operation bösartiger Speicheldrüsentumore
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Durch die operative Entfernung eines bösartigen Speicheldrüsentumors kann
es zu spezifischen Komplikationen kommen. Bei einer Operation an der
Ohrspeicheldrüse sind dies:
- vorübergehende oder dauerhafte Gesichtslähmung, wenn der Gesichtsnerv
im Rahmen der Operation zwar nicht entfernt, jedoch stark gedehnt wurde,
sodass die Nervenfasern Schaden genommen haben
- Bildung eines Verbindungsganges (Fistel) zwischen der Speicheldrüse
und der Haut oder dem Gehörgang, sodass es zu einem Speichelaustritt aus
der Haut oder zu einem Speichelübertritt in den Gehörgang kommt
- Frey-Syndrom (hierbei wachsen die im Rahmen der Operation
durchtrennten Nervenfasern für die Speichelproduktion und die
Nervenfasern für das Schwitzen falsch miteinander zusammen, sodass beim
Essen durch die Nahrungsaufnahme nicht nur die Speichelproduktion
angeregt, sondern auch ein Schweißausbruch auf der Haut über der
Ohrspeicheldrüse ausgelöst wird)
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Komplikationen nach einer Operation
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Nach Entfernung eines bösartigen Tumors im Bereich der
Unterkieferspeicheldrüse sind folgende Komplikationen möglich:
- vorübergehende oder bleibende Gesichtslähmung im unteren
Gesichtsbereich durch Beschädigung oder Funktionsbeeinträchtigung eines
Nervenastes des Gesichtsnervs, der für die Bewegung im unteren
Gesichtsbereich verantwortlich ist
- vorübergehende oder bleibende Empfindungsstörung im Mundhöhlenbereich
durch Verletzung oder Funktionsbeeinträchtigung eines Nervenastes, der
für die Sensibilität in diesem Bereich verantwortlich ist
- vorübergehende oder bleibende Zungenbewegungsstörung durch Verletzung
oder Funktionsbeeinträchtigung des Zungennervs, welcher für die
Zungenbeweglichkeit verantwortlich ist
- Bildung eines Verbindungsganges (Fistel) zwischen der Speicheldrüse
und der Haut, sodass es zu einem Speichelaustritt aus der Haut kommt
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Prognose
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Die Prognose von Patienten mit einem bösartigen Speicheldrüsentumor ist
in hohem Maße vom Ergebnis der feingeweblichen Untersuchung des Tumors
abhängig. Dies lässt sich am Beispiel der sogenannten
Fünfjahresüberlebensrate verdeutlichen. Darunter versteht man denjenigen
Anteil der Patienten, die fünf Jahre nach dem Zeitpunkt der Diagnosestellung
noch leben. Die Fünfjahresüberlebensrate beträgt ungefähr neunzig Prozent,
wenn es sich um einen Tumor handelt, dessen Zellen den Zellen des
ursprünglichen Speicheldrüsengewebes noch stark ähneln (sogenannte gut
differenzierte Tumoren). Weisen die Tumorzellen jedoch nur noch eine geringe
Ähnlichkeit mit dem ursprünglichen Tumorgewebe auf (sogenannte gering
differenzierte Tumoren), sinkt die Fünfjahresüberlebensrate auf etwa zwanzig
Prozent.
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