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Erblindungen treten häufig auf
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Die Flussblindheit oder Onchozerkose wird durch den Fadenwurm Onchocerca
volvulus ausgelöst. Weltweit sind etwa 18 Millionen Menschen mit dem Wurm infiziert Die
Erkrankung ist in Saudi-Arabien, Jemen sowie Mittelamerika und im tropischen Bereich von
Südamerika verbreitet. Die Flussblindheit ist die zweithäufigste Ursache einer
infektionsbedingten Erblindung. 1 bis 10 Prozent der Bevölkerung in den Endemiegebieten
erblindet durch den Befall. |
Mücken übertragen die Wurmlarven
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Die Übertragung der Wurmlarven auf den Menschen erfolgt durch infizierte
Mücken. Im menschlichen Körper siedeln sich die Larven zunächst in der Haut und in den
Augen an. Im weiteren Verlauf reifen sie zu ausgewachsenen Würmern heran, die sich im
Unterhautfettgewebe festsetzen und dort wiederum Eier oder Larven produzieren. Die reifen
Würmer können eine Länge von 0,1 bis 10 cm (unter Umständen bis 50 cm) und ein Alter
von bis zu 15 Jahren erreichen. Die von den reifen Würmern produzierten Eier und Larven
werden beim Stich einer Mücke erneut von dieser aufgenommen, sodass sich der
Infektionskreislauf schließt. |
Knoten in der Haut, Juckreiz und Augentrübungen
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Das auffälligste Krankheitssymptom sind die durch die Würmer
verursachten Knoten im Unterhautfettgewebe. Diese Knoten finden sich insbesondere über
dem Beckenkamm und dem Steißbein (in Mittelamerika auch über dem Brustkorb) und
erreichen eine Größe von 0,5 - 2 cm (unter Umständen bis 10 cm). Über den Knoten kommt
es zu einer Entzündung der Haut, die sich in Form von Juckreiz, Pigmentierungsstörungen
und Elastizitätsverlust der Haut äußert. An den Augen zeigt sich die Erkrankung
zunächst als Hornhauttrübung, im weiteren Verlauf kommt es zur Entzündung der inneren
Augenstrukturen. Das führt zu einer Erblindung, meistens auf beiden Augen. |
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Der Verdacht auf das Vorliegen der Flussblindheit ergibt sich aus den
typischen Symptomen an den Augen und an der Haut. Zudem sind die Würmer in Gewebeproben
der Haut nachweisbar. |
Medikamente bekämpfen vorwiegend die Larven
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Die für die Therapie stehenden Medikamente zur Verfügung, z. B.
Ivermectin. Gegen die Larven wird ein Antihistaminikum
gegen den Juckreiz mit Diethylcarbamazin kombiniert. Bei erwachsenen Würmern kann eine
Therapie mit Suramin versucht werden. Die wurmhaltigen Hautknoten lassen sich zwar
operativ entfernen. Diese Form der Behandlung wird heute aber seltener durchgeführt, da
sich oft nicht alle Knoten nicht finden lassen. |
Kleidung schützt vor den Mückenstichen
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Um der Flussblindheit vorzubeugen, sollte man sich in gefährdeten
Regionen vor Mückenstichen schützen durch Tragen langärmeliger und langbeiniger
Kleidung, Schlafen unter einem Moskitonetz und Verwendung insektenabweisender
Hautlotionen, so genannter Repellents.
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