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Kryptosporidiose
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Erreger kommt weltweit vor
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Die Kryptosporidiose ist eine Durchfallerkrankung. Der Erreger -
Cryptosporidium parvum - ist ein Parasit, der weltweit vorkommt. Als Träger bzw.
Reservoir für die Erreger sind bisher mehr als 40 Wirbeltierarten bekannt.
Besonders häufig zu finden sind Kryptosporidien bei Rindern, Pferden, Ziegen,
Schafen aber auch bei Hunden, Katzen und Vögeln.
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Wege der Übertragung
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Der Erreger wird mit dem Kot der infizierten Tiere in Form sogenannter
Oozysten ausgeschieden. Oozysten sind "Ei-ähnliche" Fortpflanzungsstadien des
Erregers. Eine Übertragung auf den Menschen erfolgt meistens durch
verunreinigtes Wasser. Das kann Trinkwasser sein aus dem z. B. auch Eiswürfel
gemacht wurden oder auch Badewasser. Auch verunreinigtes Gemüse und Obst, dass
z. B. mit diesem Wasser gewaschen wurde, kann eine Infektionsquelle darstellen,
ebenso wie Fleisch, dass mit dem Erreger verseucht ist. Schmierinfektionen, bei
denen Erreger über Fäkalien des Tiers zum Menschen oder auch von einem Menschen
zum Anderen gelangen, sind möglich.
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Infektion
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Werden Oozysten aufgenommen, so werden im Dünndarm daraus infektiöse
Sporozoiten freigesetzt. Diese vervielfältigen sich durch Fortpflanzung und
bilden in mehreren Entwicklungsschritten wiederum Oozysten aus, die das
"Ei-Stadium" der Kryptosporidien enthalten und ausgeschieden werden. Die
meistens dickwandigen Oozysten werden mit dem Kot ausgeschieden und können bis
zu 2 Jahre infektiös bleiben. Etwa 20 Prozent der Oozysten sind aber dünnwandig.
Sie können noch im Darm aufplatzen. Auf diese Art entwickelt sich insbesondere
bei immungeschwächten Menschen eine chronische Autoinfektion.
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Inkubationszeit und Ansteckung
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Die Inkubationszeit beträgt zwischen 1 und 12 Tagen. Die meisten Erkrankungen
brechen 7 bis 10 Tage nach der Infektion aus. Die Ansteckungsfähigkeit beginnt,
wenn der Infizierte mit den Stuhl Oozysten ausscheidet. Das geschieht etwa 5 bis
21 Tage nach der Infektion. Nach dem Abklingen der Symptome bleibt die
Ansteckungsfähigkeit noch mehrere Wochen erhalten.
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Symptome
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Die Symptome der Kryptosporidiose bestehen insbesondere in heftigen wässrigen
Durchfällen. Dabei kommt es zu einem starken Flüssigkeitsverlust. Oft leiden die
Betroffenen auch an Bauchschmerzen, Fieber und Übelkeit. Es kann zu einem
Gewichtsverlust kommen.
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Chronische Infektion
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In der Regel dauern die Beschwerden 1 bis 2 Wochen an, bevor sie sich von
selbst zurückbilden. Bei Säuglingen und bei immungeschwächten Menschen,
insbesondere bei AIDS-Patienten kann eine
Kryptosporidiose aber auch chronisch werden. Dann bleiben die Beschwerden
dauerhaft bestehen. Es kommt zu sehr großen Verlusten an Flüssigkeit und
Elektrolyten und auch an Körpergewicht. Je nachdem, wie schwer die Immunschwäche
des Betroffenen ist, kann dann eine Kryptosporidiose auch tödlich verlaufen.
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Besiedelung außerhalb des Darms
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In der Regel sind die Symptome der Kryptosporidiose auf einen Befall des
begrenzt. Bei AIDS-Patienten kann aber auch eine Besiedelung außerhalb des Darm
vorkommen. Am häufigsten ist dann das System der Gallengänge in der Leber
betroffen. Seltener sind u. a. Bauchspeicheldrüse, Blinddarm oder Lunge
betroffen.
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Diagnostik
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Zur Diagnostik werden die ausgeschiedenen Oozysten in Stuhl des Betroffenen
unter dem Mikroskop nachgewiesen. Es gibt auch Test zum Nachweis von Antigenen
im Stuhl. Bei einer Endoskopie kann auch eine Gewebeprobe den Nachweis des
Erregers erbringen. Weil die Ausscheidung der Oozysten schwanken kann, sollten
drei verschiedenen Stuhlproben untersucht werden.
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Therapie
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Die Kryptosporidiose ist eine nach dem Infektionsschutzgesetzt
meldepflichtige Erkrankung. Eine spezifische Therapie gegen den Parasiten gibt
es bisher nicht. Daher können nur die Symptome behandelt werden. An erster
Stelle erfolgt hier der Ausgleich von Flüssigkeit und Elektrolyten.
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Medikamente
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Bei AIDS-Patienten wirkt sich die
hochaktive antiretrovirale Therapie (HAART) positiv aus. Außerdem schreibt
das
Robert Koch Institut: "Nitazoxanid (Breitspektrum-Antibiotikum mit
antiparasitärer Wirkung, das bisher nur in den USA für die Therapie von Kryptosporidiosen
bei Kindern im alter von 1 bis 11 Jahren zugelassen ist) führt zur klinischen
Besserung. Zusätzlich erwies sich die Gabe von Paromomycin in einigen Studien
als partiell effektiv."
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Vorbeugung
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Die Oozysten der Kryptosporidien widerstehen allen Desinfektionsmitteln.
Erhitzen auf 60 Grad für mindestens 30 Minuten tötet die Erreger sicher ab.
Ansteckungen und Übertragungen werden durch gründliche Hygienemaßnahmen wie
regelmäßiges Händewaschen nach der Toilettenbenutung oder dem Kontakt mit
Windeln etc. und vor jeder Zubereitung von Nahrungsmitteln vermieden. Infizierte
dürfen keine Schwimmbäder, Saunen etc. besuchen.
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