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Es können Organe oder auch nur bestimmte Gewebe betroffen sein -
Krebs ist sehr vielgestaltig.
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Das Wort "Krebs" ist kein einheitlicher Begriff. Unter dieser
Bezeichnung werden eine Reihe verschiedener Erkrankungen zusammengefasst. Allen gemeinsam
ist, dass sie mit einem vermehrten, oftmals unkontrollierten Gewebewachstum einhergehen.
Dieses vermehrte Gewebewachstum kann von einem konkreten Organ ausgehen, z. B. von der
weiblichen Brust bei der Brustkrebserkrankung. Innerhalb des Organs ist dann auch in der
Regel ein spezifischer Gewebetyp betroffen, z.B. das Gewebe, welches in der weiblichen
Brust die Milchgänge auskleidet. Aber auch die Vermehrung von Zellen eines bestimmten
Gewebetyps in verschiedenen Regionen des Körpers ist möglich, z.B. die Vermehrung von
Immun- oder Knochenmarkzellen. Insgesamt gibt es über 100 verschiedene Arten einer
Krebserkrankung. |
Gutartige Tumore bilden keine Tochtergeschwulste.
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Tumoren, welche eine Metastasierung (Absiedlung von
"Tochtertumoren" in anderen Organen des Körpers) auslösen, werden als
bösartig eingestuft. Allerdings gibt es im Gegensatz dazu auch gutartige Tumoren. Diese
wachsen zwar an ihrem Entstehungsort und verdrängen das sie umgebende Gewebe, jedoch
bilden sie keine "Tochterzellen" und damit auch keine
"Tochtertumoren". Gutartige Tumoren sind in der Regel durch ihre Entfernung zu
heilen, bei bösartigen Tumoren müssen meist ergänzende Behandlungen, z. B. Chemo-
und/oder Strahlentherapie, durchgeführt werden. Bei gutartigen Tumoren spricht man auch
nicht von einer Krebserkrankung. Beispiele für gutartige Tumoren sind:
- Adenome: Polypen der Darmschleimhaut
- Hämangiom: Blutschwamm in der Leber
- Lipom: Fettgewebewucherung unter der Haut
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Häufig lässt sich keine konkrete Ursache für eine Krebserkrankung
finden. Es gibt aber Risiken, die eine Erkrankung wahrscheinlicher machen.
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In einigen Fällen kann eine Krebsentstehung mit hoher Wahrscheinlichkeit
auf eine konkrete Ursache zurückgeführt werden, oft entwickelt sich das Gewebewachstum
jedoch ohne erkennbaren Grund. Dies verdeutlich den Wert regelmäßiger
Krebsvorsorgeuntersuchungen, da grundsätzlich jeder Mensch von einer Krebserkrankung
betroffen sein kann. Allerdings konnte man für einige Krebsarten so genannte
Risikofaktoren identifizieren, das heißt Merkmale, die das Auftreten einer bestimmten
Krebsart wahrscheinlicher machen als bei anderen Menschen. Beispielsweise konnten für die
Brustkrebserkrankung folgende Risikofaktoren identifiziert werden:
- höheres Lebensalter: eine 65jährige Frau hat im Vergleich zu einer 45-jährigen ein 3
mal so hohes Risiko, in ihrem nächsten Lebensjahr an Brustkrebs zu erkranken.
- familiäre Belastung: ist eine Verwandte ersten Grades (Mutter oder Schwester) erkrankt,
steigt das Risiko um das 3- bis 4fache.
- Mutation: ist ein bestimmtes Gen, das so genannte BRCA-Gen, verändert, steigt das
Risiko um den Faktor 7 bis 8.
- Vorerkrankung: wenn bereits eine Brustkrebserkrankung durchgemacht wurde, ist das Risiko
für eine erneute Brustkrebserkrankung 5 mal höher als bei einer nicht betroffenen Frau.
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Trotz schnellen Wachstums treten im Anfangsstadium oft noch keine
Beschwerden auf.
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Durch das Gewebewachstum entwickelt sich zunächst eine kleinere
Wucherung, ein Tumor. Ein kleiner Tumor verursacht häufig noch keine Beschwerden und ist
in der Regel auch noch nicht zu tasten, insbesondere dann, wenn er tiefer im Körper
gelegen ist, z.B. im Darm. Wenn der Tumor jedoch im Laufe der Zeit größer wird,
verdrängt er das ihn umgebende Gewebe oder wächst in dieses hinein. Dadurch kann es zu
einer Beeinträchtigung der normalen Organfunktion kommen. Bei dem angeführten Beispiel
des Tumorwachstums im Darm kann unter anderem eine Verstopfung auftreten, weil der Tumor
die Durchgängigkeit des Darmes beeinträchtigt und so den Weitertransport des
Nahrungsbreis bzw. des Stuhls behindert. Durch die Größenzunahme des Tumors können auch
Schmerzen auftreten, vor allem dann, wenn der Tumor durch seinen zunehmenden Platzbedarf
Nervenfasern verdrängt oder in diese hineinwächst. |
Mit dem Blutstrom oder über die Lymphbahnen können Tochterzellen
eines bösartigen Tumors in jedes Gebiet des menschlichen Körpers gelangen.
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Wenn der Tumor während seines Wachstums Kontakt zu Blutgefäßen
(Arterien oder Venen) oder zu Lymphgefäßen erhält, kann er einzelne
"Tochterzellen" in diese Blut- oder Lymphgefäße abgeben. Diese Zellen
schwimmen dann mit dem Flüssigkeitsstrom und können sich in anderen Regionen des
Körpers wieder absiedeln. Bei dem Transport über die Lymphgefäße bleiben die
"Tochterzellen" in der Regel im nächsten Lymphknoten hängen. Lymphknoten sind
als kleine "Filterstationen" den Lymphgefäßen zwischengeschaltet und reinigen
die Lymphflüssigkeit. Der Transport über den Blutweg führt die Zellen in verschiedene
andere Organe des Körpers, z. B. Leber, Lunge, Knochen oder Gehirn. In den
Lymphknoten oder den Organen, in denen sich die "Tochterzellen" absiedeln,
können sie sich vermehren und auf diese Weise "Tochtertumoren" des
ursprünglichen Tumors bilden, so genannte Metastasen. Man bezeichnet diesem Vorgang der
Wanderung von Tumorzellen mit anschließender Bildung von "Tochtertumoren" auch
als Metastasierung. |
Durch die Metastasierung können vielfältige Beschwerden entstehen.
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Die Beschwerden, welche durch eine Krebserkrankung verursacht werden,
lassen sich zum einen auf das Größenwachstum des Tumors selbst zurückführen,
z. B. Beeinträchtigung der Funktion des betroffenen Organs und Schmerzen. Zum
anderen können weitere Krankheitszeichen durch die Bildung von Metastasen entstehen,
beispielsweise Schwellung der befallenen Lymphknoten oder Schmerzen bzw.
Funktionsstörungen bei Befall anderer Organe (z. B. Kopfschmerzen, Sprachstörungen
oder Lähmungen bei Bildung von Metastasen innerhalb des Gehirns). Zudem leiden die
meisten Krebspatienten unter so genannten Allgemeinsymptomen, wie Schwäche, Müdigkeit,
Abgeschlagenheit, nächtliches Schwitzen oder Gewichtsverlust. Solche Allgemeinsymptome
können durch die Tumorerkrankung selbst hervorgerufen werden. Sie können aber auch durch
die oft belastende Therapie bedingt sein. |
Vier Säulen der Behandlung: Operation, Chemo-, Strahlen- und
Hormontherapie.
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Für Patienten mit einer Krebserkrankung stehen allgemein
Behandlungsmaßnahmen (Operation, Chemo- und Strahlentherapie), aber auch spezielle
Möglichkeiten (z. B. Hormontherapie bei Brustkrebs) wie auch so genannten
Begleitmaßnahmen (Krankengymnastik, psychische und soziale Betreuung,
Rehabilitationsmaßnahmen) zur Verfügung.
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