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Leberkarzinom, Leberkrebs
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Beschwerden
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Kaum typische Beschwerden
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Ein Grund dafür, dass Leberkrebs häufig erst so spät erkannt wird, ist,
dass er wenig typische Beschwerden verursacht. Wenn Beschwerden auftreten, werden sie
zunächst immer anderen Ursachen zugeschrieben. |
Auf diese Hinweise sollten sie achten
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Einige dieser Beschwerden können sein:
- Verschlechterung des Allgemeinzustandes
- Oberbauchschmerzen auf der rechten Seite
- Appetitlosigkeit
- Gewichtsverlust
- Leichtes Fieber
Bei Untersuchungen zeigt sich die Leber stark vergrößert und hart.
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Erkrankungsursachen
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In Europa ist Leberkrebs eher selten
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Leberkarzinome, bzw. Krebs, der primär in der Leber entsteht, ist im
europäischen Lebensraum eher selten. Sein Anteil an allen Krebserkrankungen beträgt in
etwa ein halbes Prozent. In Afrika und Südostasien kommt er dagegen häufiger vor. Das
hängt im Wesentlichen mit den Erkrankungsursachen zusammen. |
Leberkarzinom meist die Folge einer anderen Lebererkrankung
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Eine Ursache, an Leberkrebs zu erkranken, ist eine Hepatitis-B Infektion.
Diese kommt in Afrika und Südostasien häufiger vor, als in Europa. Leberkrebs kann auch
als Folge einer Leberzirrhose auftreten. |
Schimmelpilze begünstigen die Entstehung von Leberkarzinomen
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Das Abbauprodukt des Schimmelpilzes, Aflatoxin, begünstigt die Ausbildung
von Leberkarzinomen. Aus diesem Grunde sollten keine verschimmelten Lebensmittel gegessen
werden. Lebensmittel, die länger liegen, sollten vor dem Verzehr genauestens kontrolliert
werden. Oft wird Schimmel nicht entdeckt, weil er erst klein ist und sich noch nicht
genügend ausgebreitet hat. Weil Schimmel aber für das menschliche Auge unsichtbare
Fäden zieht, so genannte Hyphen, sollten Lebensmittel, auch und vor allem Brot,
vollständig weggeworfen und nicht mehr verzehrt werden. Großflächiges Abschneiden der
sichtbar befallenen Stellen ist nicht ausreichend. Weitere Informationen zu Schimmelpilzen finden Sie hier. |
Metastasen sind sehr viel häufiger
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Wesentlich häufiger als Leberkarzinome sind Lebermetastasen. Speziell
alle Tumore, die im Bereich der Pfortader liegen (Magenkarzinom,
Darmkarzinom, Rektumkarzinom) bilden vorwiegend in
der Leber Tochtergeschwülste aus. |
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Therapie
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Bisher keine Heilung
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Therapeutische Maßnahmen mit Medikamenten bleiben bei Leberkrebs meistens
wirkungslos. Zumindest tritt keine dauerhafte Besserung ein. Eine Heilung ist bisher nicht
möglich. |
Teiloperation meistens zu spät
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Da die Erkrankung bei ihrer Entdeckung oft schon sehr weit fortgeschritten
ist, ist eine operative Entfernung der betroffenen Gebiete meist nicht mehr möglich. |
Transplantation geht nicht
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Eine Lebertransplantation kann bei Leberkarzinomen nicht durchgeführt
werden. |
Intraarterielle Chemotherapie und Chemoembolisation
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Eine Form der nichtmedikamentösen Therapie, die auch beim Pankreaskarzinom angewandt
wird, ist die Intraarterielle Chemotherapie und Chemoembolisation. Diese Arten der
Chemotherapie bieten den Vorteil der geringeren Nebenwirkungen gegenüber der
intravenösen oder oral verabreichten. Wird ein Zytostatikum über die Vene (intravenös)
oder in Form von Tabletten oral in den Körper eingebracht, wirkt es immer systemisch,
d.h. es wird der gesamte Organismus betroffen, weil der Wirkstoff in den Blutkreislauf
gelangt. Die Gefahr, dass Nebenwirkungen auftreten, ist hierbei höher. Wird das
Chemotherapeutikum dagegen direkt in den Tumor gespritzt, gelangt nur ein sehr geringer
Teil des Wirkstoffs in den Blutkreislauf. Dafür ist die Konzentration im Krebsgewebe
selber hoch.
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Systemische Nebenwirkungen sind geringer
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Für diese Art der Therapie wird das Zytostatikum Fluorodesoxyuridin
(FUDR, Floxuridin) bevorzugt eingesetzt. Etwa 90 Prozent dieses Wirkstoffes werden in der
Leber chemisch verändert und damit inaktiviert. Diesen Vorgang nennt man auch
"first-pass-effect" oder "präsystemische Elimination", d.h. ein
Arzneimittel kann einen Teil seiner Wirkung einbüßen, wenn es in hohem Umfang durch die
Leber verstoffwechselt wird, bevor es in den Blutkreislauf gelangt. Im Fall von FUDR, das
bei Leberkarzinomen direkt verabreicht wird, bedeutet dieser hohe
"first-pass-effect", dass das mögliche Auftreten von systemischen
Nebenwirkungen sehr gering ist. |
Die Fließgeschwindigkeit des Blutes im Tumor wird gesenkt
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Die Intensität der Wirkung von lokal verabreichten Zytostatika kann noch
erhöht werden, wenn die Fließgeschwindigkeit des arteriellen Blutes in den
Tumorgefäßen erniedrigt wird. Dies sorgt für eine längere Verweildauer des
Medikamentes im kranken Gewebe, weil es durch die Verlangsamung des Blutflusses nicht so
schnell abtransportiert werden kann. Um den Fluss zu reduzieren, kombiniert man das
Zytostatikum mit Fetttröpfchen, die mit in das Tumorgefäß eingespritzt werden. Diesen
Vorgang nennt man Chemoembolisation. Bei einem Embolus (grch. Embolos = Keil) handelt es
sich um einen Pfropf, der sich im Blutstrom befindet. Dies kann z.B. ein Blutgerinnsel,
ein Fremdkörper oder - wie in diesem Fall - ein Fetttröpfchen sein. |
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Eine Heilung erzielt man mit diesem Verfahren nicht. Es dient der
Linderung der Beschwerden und somit der Erhaltung der Lebensqualität des Betroffenen. Des
Weiteren kann der Tumor mit dieser Methode so verkleinert werden, dass die Möglichkeit
einer Operation besteht und er gefahrlos entfernt werden kann. |
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Vorbeugung
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Impfungen gegen Hepatitis und wenig Alkohol senken das Risiko
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Da Leberkarzinome als Folgeerscheinung einer Hepatitis-B oder Hepatitis-C Infektion oder einer Leberzirrhose auftreten können, sind
vorbeugende Maßnahmen in diesen Bereichen durchaus möglich. Insbesondere bei Reisen in
betroffene Länder sollten Sie sich gegen Hepatitis-B impfen lassen. Lesen Sie auch unsere
Informationen zu Hepatitis.
Da über 50 Prozent aller Leberzirrhosen auf langjährigen Alkoholmissbrauch zurückzuführen sind,
sollten Sie als Vorbeugung gegen Leberkarzinome ihren Alkoholkonsum einschränken.
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