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Therapieoptionen bei COPD

Organische Veränderungen bleiben bestehen

Bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung kommt es zu organischen Veränderungen in der Lunge, die auch durch eine konsequente Behandlung nicht rückgängig gemacht werden können. Deshalb kann die Behandlung lediglich die Beschwerden verbessern, nicht aber die Erkrankung vollständig heilen. Ziel der Therapie ist es dann auch, Husten, Auswurf und Atemnot zu lindern. Die Belastbarkeit der Betroffenen soll gestärkt, die Zahl der akuten Exazerbationen vermindert werden.

 

Exazerbationen gehören zum Krankheitsbild

Eine Exazerbation ist eine akute Verschlechterung des Krankheitsbildes, wobei sowohl die Atemnot, als auch Husten und Auswurf zunehmen. Fieber und eitriger Auswurf deuten häufig auf eine virale oder bakterielle  Infektion als Ursache der Verschlechterung hin. Es kann aber auch aufgrund von akuten Luftverunreinigungen oder wenn sich Begleiterkrankungen verschlechtern zu einer Exazerbation kommen.

 

Behandlung muss individuell angepasst sein

Die Behandlung muss bei akuten Verschlechterungen entsprechend angepasst werden. Insbesondere ist bei bakteriellen Infektionen eine Antibiotikatherapie wichtig. Alle Maßnahmen sind darauf ausgerichtet, die Lebenserwartung der betroffenen Menschen zu verlängern. Dazu können verschiedene therapeutische Maßnahmen einbezogen werden:

Patientenschulung:

  • Ziel des pädagogisch aufgebauten Schulungsprogramms ist die aktive Mitarbeit des Betroffenen an der Therapie seiner chronischen Erkrankung. Aus eigenem Antrieb sollte die Entwicklung der Beschwerden beobachtet werden.

Raucherentwöhnung:

  • Dies ist die einzig wirksame lebensverlängernde Maßnahme, die an den Ursachen der COPD ansetzt. Eine Nikotinersatztherapie zur Entwöhnung ist sinnvoll. Allerdings schaffen es nur wenige Betroffene, mit dem Rauchen aufzuhören. Sinnvoll ist der zusätzliche Einsatz eines angstlösenden Antidepressivums. Es hat sich gezeigt, dass Raucher häufiger an Depressionen leiden, als Nichtraucher. Depressive fangen eher an zu rauchen und hören seltener wieder auf. In einer Studie von Jorenby et al. wurde die Wirksamkeit von Bupropion (Antidepressivum) belegt. Danach kam es nach 12 Monaten zu folgenden Abstinenzraten in den vier Untersuchungsgruppen:
    • 35,5 Prozent Rauchabstinenz in der Gruppe, die Bupropion und ein Nikotinpflaster bekam
    • 30,3 Prozent Rauchabstinenz in der Gruppe, die nur Bupropion bekam
    • 16,4 Prozent Rauchabstinenz in der Gruppe, die nur ein Nikotinpflaster bekam
    • 15,6 Prozent Rauchabstinenz in der Gruppe, die ein Placebo (Scheinmedikament) bekam

Körperliches Training:

  • In allen Stadien der Erkrankung kann körperliches Training die persönliche Belastbarkeit und damit die Lebensqualität der Betroffenen verbessern.

Ernährungstherapie:

  • Diese im Einzelfall eingesetzte Maßnahmen hat den Hintergrund, dass viele Betroffene aufgrund des vermehrten Kalorienverbrauchs (vgl. Pi) und des schlechten Ernährungszustandes extrem abmagern. Das führt zu einer erhöhten Sterblichkeit Eine hochkalorische Ernährung und Nahrungsergänzung ist in diesen Fällen sinnvoll und verbessert das Krankheitsbild der Betroffenen.

Sauerstofflangzeittherapie:

  • Diese Maßnahmen sind besonders in fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung notwendig, um die Atemnot zu lindern und die Herzfunktion zu verbessern. Es können kurzfristige Sauerstoffgaben im Falle einer akuten Verschlechterung notwendig sein. In fortgeschrittenen Stadien ist aber die langfristige Gabe von Sauerstoff notwendig.

Medikamente:

Operationen:

  • Ziel operativer Maßnahmen ist es, die Überblähung der Lunge zu vermindern und so die Atemnot zu verbessern. Leidet ein Betroffener unter einem örtlich eng begrenzten Lungenemphysem, so kann bei einer sogenannten Bullektomie das veränderte Lungengewebe gezielt entfernt werden. Bei ausgebreiteten Emphysemformen kann eine Lungenvolumenreduktion durchgeführt werden, bei der größere Lungenareale entfernt werden. Eine Lungentransplantation ist nur für Betroffene im Endstadium sinnvoll. Positive Erfahrungen gibt es hier besonders für Betroffene mit Alpha-1-Antitrypsinmangel.

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Chronisch obstruktive Lungenerkrankung - COPD

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