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Ursachen der Lungenfibrose
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Einteilung
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Es gibt über 100 verschiedene Ursachen
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Es sind über 100 verschiedene Ursachen bekannt, die zu einer
Lungenfibrose führen können. Eine Einteilung zeigt, dass ganz unterschiedliche
Schädigungen der Lunge mit einer Vermehrung des Lungenbindegewebes in Verbindung gebracht
werden:
- Medikamente
- Strahlentherapie
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Eingeatmete Schadstoffe
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Organische Stäube führen z. B. zur Farmerlunge
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Wiederholtes Einatmen verschiedener organischer Stäube führt bei manchen
Menschen zu einer allergischen Reaktion auf die darin enthaltenen Antigene (Vogelkot,
Pilzsporen, Bakterien). Eine solche exogen- allergische
Alveolitis kann z.B. bei Taubenzüchtern oder anderen Vogelhaltern vorkommen
(Vogelhalterlunge). Auslösende Allergene sind Eiweißstoffe im Vogelkot. Bei Farmern kann
schimmeliges Heu und Getreide eine derartige Reaktion auslösen (Farmerlunge). Ebenso ist
eine Befeuchterlunge bekannt bei Inhalation von bakteriellen- und Schimmelpilzallergenen,
die über Luftbefeuchter oder Klimaanlagen in die Atemluft gelangen. |
Schüttelfrost, Fieber, Reizhusten und Atemnot
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Zumeist stammen die Schadstoffe aus dem beruflichen Umfeld der
Betroffenen. In typischer Weise beginnen die Symptome etwa 6 Stunden nach dem
Antigen-Kontakt mit Schüttelfrost, Fieber, Reizhusten und Atemnot und vergehen nach etwa
einem Tag wieder, wenn kein Allergenkontakt mehr besteht. Im Gegensatz zum Krankheitsbild
bei Asthma, bei dem die Symptome unmittelbar
nach Allergenkontakt einsetzen, liegt bei der allergischen Alveolitis die Zeitspanne bis
zum Auftreten erster Symptome im Stundenbereich. Es gibt auch eine chronisch schleichende
Verlaufsform der allergischen Alveolitis bei der trockener Husten, Abgeschlagenheit und
Luftnot auffallen. |
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Die allergische Alveolitis kann ausheilen, wenn fortan ein Antigenkontakt
vermieden wird. Aus einer exogen-allergischen Alveolitis kann sich jedoch bei
fortdauerndem Allergen-Kontakt eine Lungenfibrose entwickeln. |
Eingeatmete anorganische Stoffe
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Die Inhalation von anorganischen Staubteilchen führt zu
Staubinhalationskrankheiten (Pneumokoniosen). So führt Einatmen von Asbeststaub zu
Asbestose, Einatmen von Quarzstaub zu Silikose. Das sind die häufigsten Pneumokoniosen.
Sie werden als Berufskrankheiten anerkannt. |
Asbestose
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Eine durch Asbeststaub verursachte Lungenfibrose kann sich nach
langjähriger Asbestexposition entwickeln. Möglich ist aber auch eine
Krankheitsentstehung bei nur kurzzeitiger, geringer Exposition. Sogar einzelne
Asbestfasern können noch nach Jahrzehnten zur Erkrankung führen. Seit 1993 besteht in
Deutschland ein Herstellungs- und Verwendungsverbot für Asbest. Eine Ausnahme gilt für
Abbruch- Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten an bestehenden Anlagen. Aufgrund ihres
anorganischen Charakters werden eingeatmete Asbestfasern nicht abgebaut, sondern sie
aktivieren Entzündungszellen, die einen bindegewebigen Umbau einleiten, aus dem sich
schließlich eine Lungenfibrose entwickelt. Wegen der langen Entwicklungsdauer der
Asbestose nach Einatmung von Asbestfasern, wird damit gerechnet, dass sich im nächsten
Jahrzehnt die Erkrankungen häufen. |
Silikose
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Sie ist die häufigste Staubinhalationskrankheit. Werktätige in der
Keramikindustrie, Steinmetze, Steinbrucharbeiter und Beschäftigte, die mit
Sandstrahlgebläsen arbeiten, sind besonders silikosegefährdet. Als Reaktion auf den
Quarzstaub bilden sich im Lungengewebe bindegewebige Knötchen von bis zu 2 mm
Durchmesser. Aus den Knötchen bilden sich auf Dauer Schwielen, die die Lungenstruktur
völlig zerstören. Da Quarzstäube aus den Lungen nicht mehr entfernt werden können,
kann die Erkrankung weiterschreiten, auch wenn keine Belastung durch Quarzstaub mehr
vorliegt. |
Gase, Dämpfe, Aerosole
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Gase, Dämpfe und Aerosole reizen das empfindliche Lungengewebe, wodurch
es auf Dauer zu einer Fibrosierung des Gewebes kommt. |
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Nicht eingeatmete Schadstoffe
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Medikamente
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Verschiedene Medikamente wie Bleomycin, Methotrexat, Nitrofurantoin,
Amiodaron können bei Anwendung über längere Zeit zu interstitiellen Lungenerkrankungen
bis hin zur Lungenfibrose führen. Letztlich ist der Zusammenhang dafür noch nicht
geklärt. |
Strahlentherapie
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Nach einer Strahlentherapie bei Tumorerkrankungen kann es zu einer
Strahlenfibrose des Lungengewebes kommen. |
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Systemische Krankheiten
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Sarkoidose, Lupus erythematodes, Sklerodermie, rheumatoide Arthritis
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Ferner betreffen manche systemische Krankheiten das Lungenbindegewebe und
gleichzeitig auch andere Organe des Körpers. Dazu gehören u.a:
- Sarkoidose ist eine entzündliche Erkrankung der Lymphknoten, die eine verstärkte
Immunaktivität in den betroffenen Gebieten herbeiführt. Neben der Lunge, die in über 90
Prozent betroffen ist, sind Leber, Herz, Lymphknoten und Haut bei dieser Erkrankung
mitbeteiligt.
- Lupus erythematodes, Sklerodermie
und rheumatoide Arthritis: eine Beteiligung der Lunge
bei Bindegewebserkrankungen ist relativ häufig und wird bei der Sklerodermie und beim
Lupus erythematodes in 50 Prozent der Fälle, bei rheumatoider Arthritis in 20 Prozent der
Fälle festgestellt. Es bildet sich dabei eine diffuse Lungenfibrose.
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Idiopathische Lungenfibrose
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Lungenfibrose ohne eindeutige Ursache
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In manchen Fällen lässt sich jedoch keine eindeutige Ursache ermitteln.
Dann spricht man von einer "idiopathischen Lungenfibrose". Es sind allerdings
einige Faktoren bekannt, welche die Entstehung begünstigen: Rauchen, chronische
Virusinfektionen und genetische Faktoren. Etwa 6 von 100 000 Einwohnern leiden an einer
idiopathischen Lungenfibrose.
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