Neurologie - Erkrankungen des Nervensystems

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Schädel-Hirn-Trauma / SHT
Definition und Einteilung

Inhaltsübersicht:
Definition
Einteilung

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Definition

Verletzungen des Kopfes und des Gehirns

Als Schädel-Hirn-Trauma werden alle Verletzungen des Schädels mit Hirnbeteiligung bezeichnet, nicht jedoch reine Schädelbrüche und Kopfplatzwunden, bei denen das Gehirn nicht geschädigt wurde.

 

SHT kommen sehr häufig vor

Das Schädel-Hirn-Trauma gehört zu den häufigsten Todesursachen bei Menschen unter 40 Jahren. In Deutschland ist jährlich mit etwa 800 SHT je 100 000 Einwohner zu rechnen. Etwa ein Drittel davon können als schweres SHT eingestuft werden.

 

Hauptursache sind Verkehrsunfälle

Die häufigste Ursache sind zu 50 Prozent Verkehrsunfälle, gefolgt von Arbeits-, Haus- und Sportunfällen und Schlägen.

 

Die Schwere der Verletzungen kann sehr unterschiedlich sein

Je nach Art und Stärke der einwirkenden Kraft kommt es bei Kopftraumen zu Verletzungen
  • der Kopfschwarte,
  • des knöchernen Schädels,
  • der Hirnsubstanz
  • oder zu Hirnblutungen.

In der Regel sind es Kombinationen dieser Verletzungen.

 

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Einteilung

Glasgow coma scale

Die Einteilung des SHT in leichtes, mittelschweres und schweres SHT wird heute nach dem Punktesystem GCS (Glasgow coma scale) vorgenommen, das 3 Grundfunktionen des Wachbewusstseins (Augen öffnen, sprachliche Reaktion und Reaktion auf Schmerzreize) bewertet. Je weniger Punkte dabei erreicht werden, umso schwerer ist das Schädel-Hirn-Trauma.

 

Bewertung

Hat ein Betroffener einen GCS-Wert von 8 oder weniger, so ist das Gehirn in seiner Funktion stark eingeschränkt. Es besteht die Gefahr einer Atemstörung, die lebensbedrohlich sein kann. In diesem Fall wird in der Regel ein Tubus eingeführt, um die Atmung sicher zu stellen. Der GCS-Wert von 3 entspricht einem tiefen Koma, der Betroffene reagiert auf nichts. Ein gesunder, wacher Mensch weist einen GCS- Wert von 15 auf.

 

Der Glasgow coma scale für Erwachsene

Augen öffnen

sprachliche Reaktion

Schmerzreaktion

spontan
4 Punkte
konversationsfähig und orientiert
5 Punkte
Bewegung nach Aufforderung
6 Punkte
auf Aufforderung
3
konversationsfähig und desorientiert
4
Bewegung auf Schmerzreiz, gezielt
5
auf Schmerzreiz
2
inadäquate Äußerung (Wortsalat)
3
Bewegung auf Schmerzreiz, abnorme Abwehr
4
keine Reaktion auf Schmerzreiz
1
unverständliche Laute
2
Bewegung auf Schmerzreiz, Beugeabwehr
3
keine Reaktion auf Ansprache
1
Bewegung auf Schmerzreiz, Streckkrämpfe
2
keine Reaktion auf Schmerzreiz
1

 

Offenes oder geschlossenes SHT

Eine wichtige Unterscheidung ist zunächst die Feststellung, ob ein Schädel-Hirn-Trauma "geschlossen" oder "offen"ist.
  • Von einem geschlossenen SHT spricht man, wenn die harte Hirnhaut (Dura mater) intakt geblieben ist.
  • Von einem offenen SHT spricht man, wenn die harte Hirnhaut mit verletzt wurde, so dass eine Verbindung zwischen dem Gehirn und der Umwelt entsteht. In diesem Fall ist das Infektionsrisiko wesentlich höher.

 

SHT I bis III

Es wird auch allgemein eine Einteilung nach dem Schweregrad vorgenommen, die sich an der Dauer der Bewusstlosigkeit orientiert:
  • SHT I: Bewusstlosigkeit bis zu 30 Minuten (vgl. Gehirnerschütterung)
  • SHT II: Bewusstlosigkeit bis zu einer Stunde (vgl. Gehirnprellung)
  • SHT III: länger dauernde Bewusstlosigkeit (vgl. Gehirnprellung, Gehirnquetschung)

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