Neurologie - Erkrankungen des Nervensystems

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Gehirnblutungen

Inhaltsübersicht:
Epiduralblutung
Subduralblutung
Intrazerebralblutung
Diagnostik
Sofortmaßnahmen
Therapie

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Epiduralblutung

Bei Verletzungen kann immer auch eine gefährliche Gehirnblutung auftreten

Bei einem traumatischen Ereignis kann es auch ohne nach außen sichtbare Zeichen zu einer gefährlichen Hirnblutung (intrakranielle Blutung) kommen, die nur durch bildgebende Diagnostik (CCT) zuverlässig zu erkennen ist. Man unterscheidet folgende Gehirnblutungen:
  • Epiduralblutung
  • Subduralblutung
  • Intrazerebrale Blutung

 

Epiduralblutung

Epiduralblutungen entstehen nach Gewalteinwirkung bei einer Blutung einer Hirnhautarterie, meistens im Bereich des Schläfenlappens. Die Blutung breitet sich zwischen harter Hirnhaut (Dura mater) und Schädelknochen aus. Der durch die zunehmende Blutmenge sich entwickelnde Druck auf das Gehirn verursacht einen lebensbedrohlichen Zustand, der rasch erkannt und behoben werden muss.

 

Erst zeigen sich keine Beschwerden

Charakteristisches Symptom einer Epiduralblutung ist das beschwerdefreie Intervall. Nach dem Trauma ist der Betroffene zunächst bewusstlos, wirkt dann für kurze Zeit (Minuten bis 10 Stunden) beschwerdefrei und trübt anschließend wieder ein bis zum Koma, das rasch in einen Atemstillstand münden kann. Weitere Anzeichen sind eine Pupillendifferenz und eine Halbseitenlähmung.

 

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Subduralblutung

Subduralblutung

Bei einer Subduralblutung breitet sich das Blut zwischen harter Hirnhaut und Spinngewebshaut (Arachnoidea) aus. Ein akuter Verlauf ist Folge eines schweren Schädel-Hirn-Traumas mit ausgedehnten Gewebsschäden. Im Gegensatz zur Epiduralblutung besteht Bewusstlosigkeit bzw. Bewusstseinseintrübung ab dem Unfallzeitpunkt ohne freies Intervall. Weitere Symptome sind ebenfalls Pupillenerweiterung und Halbseitenlähmung.

 

Chronischer Verlauf der Subduralblutung

Neben der akuten Subduralblutung gibt es einen ebenfalls lebensgefährlichen chronischen Verlauf. Die chronische Subduralblutung kann auch nach Bagatelltraumen vorkommen und macht sich langsam zunehmend mit Kopfschmerzen, psychischen Veränderungen (Aufmerksamkeitsstörung, Verwirrtheit) bemerkbar. Bei älteren Menschen können diese Anzeichen auch für eine beginnende Demenz gehalten werden. Im weiteren Verlauf kommt es ebenfalls zu Bewusstseinstrübungen bis hin zu Bewusstlosigkeit.

 

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Intrazerebrale Blutung

Intrazerebrale Blutung

Eine Intrazerebrale Blutung ist eine Blutung im Hirngewebe selbst. Sie entsteht durch Gefäßverletzung im Prellungsgebiet (vgl. Gehirnprellung). Meist besteht dabei sofort eine tiefe Bewusstlosigkeit.

 

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Diagnostik

Gründliche Diagnostik ist wichtig

Häufig kann aufgrund der Beschwerden und der ersten Untersuchungsergebnisse eines Patienten nicht auf Anhieb eine Verletzung des Gehirns ausgeschlossen werden. Deshalb ist es wichtig, bei Kopf- und Schädelverletzungen immer auch eine Gehirnverletzung auszuschließen.

 

Beurteilung nach der Glasgow coma scale

Die neurologische Untersuchung und das Punktesystem GCS gibt dem Arzt einen Anhalt über die Bewusstseinslage und eventuelle neurologische Störungen. Der Arzt achtet dabei insbesondere darauf, ob beide Pupillen gleich weit sind und wie sie beide auf Licht reagieren. Eine Pupillendifferenz ist ein Anhalt auf eine Hirnblutung.

 

Bildgebende Verfahren sichern die Diagnose

Es werden Röntgenaufnahmen des Schädels und der Halswirbelsäule angefertigt. Insbesondere mit Verfahren wie CCT (Computertomogramm des Gehirns) und MRT (Magnetresonanztomographie) lassen sich Knochenbrüche, Verletzungsherde und eventuelle Einblutungen ins Gehirn sicher feststellen.

 

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Sofortmaßnahmen

Bei Verdacht auf SHT Notarzt rufen

Wenn bei einem Unfallopfer der Verdacht auf Schädel-Hirn-Trauma besteht, sollte schnellstens der Notarzt gerufen werden. Auch wenn der Betroffene bewusstseinsklar wirkt, ist immer ein Transport in die Klinik erforderlich.

 

Den Verletzen nicht bewegen

Der Patient sollte nicht aufgerichtet und der Kopf sollte nur wenig, am besten gar nicht bewegt werden. Eine Wunde sollte zur Blutstillung mit einem sterilen Verband versorgt werden, eventuelle Fremdkörper werden jedoch unverändert belassen.

 

Bei Bewußtlosigkeit seitliche Lagerung

Ist der Verletzte bewusstlos, muss er seitlich gelagert werden, um zu verhindern, dass Erbrochenes in die Luftwege gelangt oder die Zunge nach hinten zurückfällt und die Atemwege verschließt. Bei jeder Art von Schädelverletzung ist eine schnelle professionelle Hilfe entscheidend über Leben und Tod.

 

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Therapie

Eile ist geboten

Die Therapie richtet sich nach der jeweiligen Ursache. Daher ist die genaue Abklärung durch die Untersuchung notwendig. Größtmögliche Eile ist aber notwendig, um Schäden so gering wie möglich zu halten.

 

OP bei großen Blutungen

Bei allen Blutungen innerhalb des Schädels ist eine Behandlung in einer Klinik unabdingbar. Bei größeren Einblutungen muss möglichst sofort operiert werden, um die Blutungsquelle zu versorgen und eine Druckentlastung des Gehirns herbeizuführen.

 

Intensive Beobachtung bei kleinen Blutungen

Bei kleinen Blutungen kann unter intensivmedizinischer Überwachung und Kontrolle mit CCT und MRT beobachtet werden, ob der Hirndruck stabil bleibt. Dann ist keine Operation erforderlich, da der Bluterguss allmählich vom Körper selbst abgebaut wird.

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oder weiter mit: Definition und Einteilung   -   Schädelverletzungen    -  Gehirnverletzungen  -    Gehirnblutungen  -   Erstmaßnahmen und Diagnostik  -   Verlauf und Prognose

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