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Verlauf und Prognose bei Schädel-Hirn-Trauma
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Kopfplatzwunde:
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In der Regel heilt die Wunde innerhalb von 7 bis 10 Tagen ohne
Komplikationen, so dass die Fäden gezogen werden können. |
Schädelbruch:
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Eine Fissur heilt meist ohne Komplikation aus und hinterlässt keine
Spätfolgen. Auch ein Schädelbasisbruch ohne Verschiebung der Bruchstücke und Verletzung
der harten Hirnhaut kann ohne Spätfolgen ausheilen. Bei einer Zerreißung der harten
Hirnhaut und Mitbeteiligung von Hirnnerven und Gehirn, also einem offenen
Schädel-Hirn-Trauma, ist die Infektion eine mögliche Komplikation. In diesen Fällen
kann eine langdauernde Rehabilitation erforderlich sein. |
Gehirnerschütterung:
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Die Gehirnerschütterung heilt in der Regel ohne Folgen aus. Gelegentlich
kann es im Anschluss jedoch zu lange Zeit anhaltenden Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit
und Leistungsschwäche kommen. |
Gehirnprellung:
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Der Verlauf und die Prognose bei einer Gehirnprellung ist abhängig vom
Alter des Betroffenen und der Dauer der Bewusstlosigkeit. Das Ausmaß der bleibenden
Schäden kann aber erst nach einem Zeitraum von 2 bis 3 Jahren ganz abgeschätzt werden.
Bleibende Schäden können sein: Sprachstörungen, Halbseitenlähmungen oder Epilepsie,
Kopfschmerzen und Schwindel. Ferner können dauerhafte psychische Veränderungen bestehen
bleiben. |
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Bei einem Schädel-Hirn-Trauma sollte frühzeitig, noch auf der
Intensivstation, mit physiotherapeutischen Übungen begonnen werden und der Betroffene
sollte möglichst bald Reha- Maßnahmen in einem spezialisierten Zentrum erhalten. |
Sterblichkeit
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Bei einem schweren Schädel-Hirn-Trauma liegt die Sterblichkeit bei ca. 20
bis 30 Prozent, etwa 20 Prozent der Verletzten bleiben schwer behindert, 1 bis 14 Prozent
sogar im so genannten apallischen Syndrom, auch Wachkoma genannt. |
Wachkoma
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Der Betroffene befindet sich dabei in einem Bewusstheitszustand, in dem er
zwar selbständig atmet und auch auf Reize reagiert, aber nicht mit der Außenwelt Kontakt
aufnimmt. Die Augen sind geöffnet, aber sind auf keinen Gegenstand gerichtet. Auch der
Schlaf-Wach-Rhythmus ist vorhanden, der Betroffene ist aber nicht in der Lage zu essen und
zu trinken und muss künstlich ernährt werden. Ein solches apallisches Syndrom schließt
sich oft an ein richtiges Coma an. Es kann nur wenige Stunden dauern oder Jahre anhalten.
Es besteht grundsätzlich noch die Möglichkeit der Besserung und der Wiederherstellung
der gestörten Funktionen, aber je länger ein apallisches Syndrom besteht, um so
schlechter werden die Aussichten auf Besserung. |
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Ein solches apallisches Syndrom kann nach Gehirnverletzungen auftreten,
aber auch aufgrund einer Mangelversorgung des Gehirns mit Sauerstoff, wie sie bei
Narkosezwischenfällen oder bei Wiederbelebung nach länger andauerndem Herzstillstand
vorkommt. |
Faustregel
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Eine Faustregel für das Schädel-Hirn-Trauma besagt:
- bei einer Bewusstlosigkeit unter 5 Minuten sind keine Spätfolgen zu erwarten. Die
Symptome bilden sich innerhalb von 5 Tagen zurück.
- bei einer Bewusstlosigkeit bis maximal 30 Minuten sind Spätfolgen unwahrscheinlich, die
Symptome bilden sich innerhalb von 30 Tagen zurück
- bei einer Bewusstlosigkeit über 30 Minuten sind Spätfolgen wahrscheinlich. Es kann zu
schweren neurologischen Ausfällen kommen.
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