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Feldenkrais-Methode
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Die Feldenkrais-Methode ist eine körperorientierte
Lernmethode. Sie geht auf den Physiker, Ingenieur und Judo-Lehrer Moshe Feldenkrais zurück, der Mitte des 20. Jahrhunderts seine Theorie aufstellte.
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Erlernen neuer Bewegungsmuster
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Feldenkrais kam zu der Erkenntnis, dass Erkrankungen
verhindert werden können, wenn man sich falsche Körperhaltungen bewusst macht
und neue Bewegungsmuster erlernt. Er war der Ansicht, dass der menschliche
Körper ab dem Zeitpunkt der Geburt instinktmäßig die richtigen Bewegungen
ausführt, die sich später im Laufe der weiteren Entwicklung durch unbewusst
erlernte falsche Bewegungsmuster verschlechtern.
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Konzept mit ca. 1000 Lektionen
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Das von Feldenkrais entwickelte Konzept orientiert sich daran, Bewegungsabläufe und
den Körperzustand bewusst wahrzunehmen und nach Bedarf zu verändern. Das
pädagogische Konzept umfasst ca. 1000 Lektionen und kann von ausgebildeten Feldenkrais- Lehrern auf zwei verschiedene Arten gelehrt werden:
- verbal in der Gruppe als "Bewusstheit durch Bewegung" bezeichnet
- non-verbal in der
Einzelarbeit "funktionale Integration" genannt
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Gruppenunterricht wird verbal angeleitet
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Gruppenunterricht - Bewusstheit durch Bewegung - wird verbal
angeleitet und führt durch eine Reihe von einzelnen einfachen, kleinen
Bewegungsabläufen, die schließlich gegen Ende der Stunde zu einer Gesamtheit
zusammengefügt werden. Der ganze Bewegungsablauf (z.B. aus der Bauchlage zum
Stehen kommen ) kann dann mit weniger Anstrengung ausgeführt werden. Ziel
ist die Integration der Übungen in das Alltagsleben. Es ist wichtig die
Bewegungen nicht einfach mechanisch auszuführen, sondern durch Konzentration
auf den eigenen Körper und auf die an der Übung beteiligten Teile des
Skeletts und der Muskulatur. Der Körper soll durch eine Änderung der
Selbstwahrnehmung zum Aufbau eines neuen Körperschemas mit verbesserten
Bewegungsabläufen kommen.
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Einzelunterricht durch Berührung
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Beim Einzelunterricht - funktionale Integration - wird statt der
Sprache eine leichte Berührung als Mittel der körperlichen
Kommunikation benutzt, mit der erspürt werden kann, wie das Zusammenspiel
einzelner Komponenten sich zu komplexen Bewegungszusammenhängen
zusammensetzt. Hierbei kann individuell auf bestimmte Körperregionen (z.B.
Schulter, Nacken, Rücken) des Lernenden eingegangen werden.
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Anwendungsgebiete
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Die Feldenkrais-Methode eignet sich ganz allgemein für Menschen, die ihre
Beweglichkeit verbessern und ihre psychische Anspannung reduzieren wollen und
findet in folgenden Bereichen Anwendung:
- Gesundheitsbereich
- Rehabilitation: nach Unfällen, Operationen oder bei Krankheiten,
deren Folgen das Bewegungsverhalten beeinflussen
- Prävention zur Verhinderung von Haltungsschäden und Verspannungen
- Orthopädie: Rücken-, Hüft-, Knie-, Schulterschmerzen,
Bandscheibenleiden, Skoliosen, Arthrosen, nach Endoprothesen
- Neurologische Erkrankungen: neurologische Bewegungsstörungen
- Rheumatische Erkrankungen
- Psychosomatische Erkrankungen sowie Stress- und Spannungszustände
- Psychotherapie: zur Verbesserung der Selbstwahrnehmung
- Arbeitsplatz: bei einseitigen Belastungen
- Geriatrie: Zur bestmöglichen Erhaltung der Beweglichkeit
- Kinder und Jugendliche: Entwicklungsstörungen, Wahrnehmungsstörungen
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Kostenübernahme
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Die Übungsstunden werden im allgemeinen nicht von den gesetzlichen
Krankenkassen übernommen, manche Privatkassen erstatten die Kosten. Hier lohnt
sich eine vorherige Nachfrage.
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