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Tanztherapie
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Definition Tanztherapie
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Wie die Musiktherapie und die
Kunsttherapie gehört die
Tanztherapie zu den kreativen Psychotherapieverfahren. Nach dem Berufsverband
der Tanztherapeutinnen Deutschlands versteht sich die Tanztherapie als die
"psychotherapeutische Verwendung von Tanz und Bewegung zur Integration von
emotionalen, körperlichen und kognitiven Prozessen des Menschen". Durch die
Gelegenheit im frei improvisierten Tanz auch unbewussten Gefühlen Ausdruck
verleihen zu können, sind der Tanztherapie besondere Behandlungsmöglichkeiten
gegeben.
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Therapeutische Ziele
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Die Ziele der Tanztherapie sind:
- Integration vorsprachlicher Erlebnisse durch Einbeziehung der
Körpersprache und des Körpergedächtnisses
- Förderung der Körperwahrnehmung
- Entwicklung eines realistischen Körperbildes
- Förderung des persönlichen Bewegungsausdrucks und der authentischen
Bewegung
- Förderung der Eigen- und Fremdwahrnehmung
- Bearbeitung emotionaler Erlebnisinhalte
- Bearbeitung intrapsychischer Konflikte
- Erwerb neuer Möglichkeit der Beziehungsgestaltung
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Anwendungsgebiete
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Daraus ergeben sich für die Anwendung vielfältige
Einsatzgebiete in Kliniken und Einrichtungen der Psychiatrie, Psychosomatischen
Medizin, Onkologie und Neurologie, aber auch in rehabilitativen Einrichtungen,
in der Krisenintervention bei Patienten mit starken körperlichen Veränderungen,
in der Paar- und Familientherapie.
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Einzel- und Gruppentherapie
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Tanztherapie kann als Einzel- oder Gruppentherapie
stattfinden und ist in allen Altersgruppen möglich.
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Methodische Elemente der Tanztherapie
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Zunächst versucht der Therapeut in einer diagnostischen
Bewegungsanalyse durch die Körperhaltung, die Gesten, die Mimik, Atemmuster und
der Beziehung zum Raum etwas mehr über die Probleme des Patienten in Erfahrung
zu bringen. Für die Therapie werden dann verschiedene methodische Hauptelemente
angewendet:
- Tanztechnik: Zur Tanztechnik gehören verschiedene Tanzstile aber auch
kleine Bewegungsspiele und Gesten.
- Nachahmung: Die Nachahmung der Bewegungsform anderer Menschen soll zur
eigenen Bewegungsform und damit zur Entwicklung der Persönlichkeit führen. Die Bewegung soll sich gleichermaßen auf Körper und Psyche konzentrieren.
- Improvisation: Durch das Abschalten des Intellekts und der
Selbstkontrolle kann ein Zugang zum Unbewussten geschaffen werden.
Unterdrückte, verdrängte Gefühle und Erinnerungen gelangen an die Oberfläche
und können verarbeitet werden.
- Gestaltung: Kann als eine Kombination von Tanztechnik und Improvisation
angesehen werden.
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Nachgewiesene Wirksamkeit
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Für verschiedene Krankheitsbilder wie z.B.
Schizophrenie,
Essstörungen,
Posttraumatische Belastungsstörung,
Depression wurde die
Wirksamkeit der Tanztherapie bereits erforscht.
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Keine Kassenleistung
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Tanztherapie ist keine Leistung der gesetzlichen
Krankenkassen, da Tanztherapie derzeit kein in den Psychotherapie-Richtlinien
anerkanntes Verfahren ist.
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