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Reiseplanung: Klimazonen und Gesundheitszustand

 
Inhaltsübersicht:
Trocken-heißes Klima (Wüste, Savanne)
Feucht-schwüles Klima (Tropenklima)
Trocken-kaltes Klima (Arktis, Hochgebirge)
Gemäßigte Klimazonen
- Küste
- Mittelgebirge
- Hochgebirge

Das Klima ist ein wichtiger Aspekt

Heiß und trocken, heiß und feucht, kalt und trocken - Das Klima spielt bei der Reise eine große Rolle. Nicht nur sind geplante Aktivitäten davon abhängig - auch bei gesundheitlichen Vorbelastungen können klimatische Bedingung erhöhte Risiken mit sich bringen. Aus diesem Grund ist vor der Festlegung des Reiseziels sinnvoll zu überprüfen, in welcher Klimazone der gewünschte Urlaubsort liegt und ob das dortige Klima prinzipiell eignet ist.

 

 

Trocken-heißes Klima (Wüste, Savanne)

Geringe Feuchtigkeit und hohe Temperaturen

In Wüsten und Savannen herrscht eine geringe Luftfeuchtigkeit. Die Jahresdurchschnittstemperatur in diesen Gebieten liegt bei ca. 25° C, in Wüsten bei ca. 35°C. Die Temperaturschwankungen während des Tages können 20°C betragen. In Wüsten ist es Nachts oft empfindlich kalt. Hier können Temperaturunterschiede sogar noch erheblicher sein.

 

Wasser und Elektrolyte lebensnotwendig

Beim Aufenthalt in diesen Regionen ist vor allem der Flüssigkeitshaushalt zu beachten. Schweiß verdunstet praktisch sofort und bringt kaum Kühlung. Ein Flüssigkeitsverlust wird anfangs kaum bemerkt. Wichtig ist deshalb eine regelmäßige Flüssigkeitszufuhr in kleinen Portionen, um einem zu großen Flüssigkeitsverlust vorzubeugen. Auch sollte dabei auf den Ersatz von Elektrolyten geachtet werden, die über den Schweiß vermehrt ausgeschieden werden. Sinnvoll ist luftige Kleidung und unbedingt notwendig ein ausreichender Sonnenschutz. Wegen der starken Temperaturschwankungen sollte für den Abend und die Nacht wärmere Kleidung nicht fehlen.

 

Beste Reisezeit

Im trocken-heißen Wüstenklima sollten Aktivitäten wie Sport oder anstrengende Ausflüge auf die Morgen- und Abendstunden gelegt werden. Weniger belastende Reisemonate in Wüstengebieten sind:

  • Ägypten und Sahara: Dezember bis Februar
  • Namibia, Angola (Namib-Wüste): Juni bis August
  • Tibet (Wüste Gobi) : Mai bis September
  • Chile (Atacama-Wüste): Juli bis September

 

Risikogruppen

Risikogruppen für dieses Klima sind Kinder, Senioren und stark übergewichtige Menschen. Das Risiko für Hitzeerschöpfung, Hitzekollaps und Hitzschlag ist bei ihnen erhöht.

 

 

Bei ausgeprägten Krampfadern (Varikosis) und postthrombotischem Syndrom (Folgeerkrankung nach Beinvenenthrombose), Lungenemphysem und COPD sind diese Reiseziele nicht ratsam.

 

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Feucht-schwüles Klima (Tropenklima)

Um den Äquator

Die Tropen liegen in einem Gürtel um den Äquator begrenzt durch die beiden Wendekreise (23° 27' nördlicher und südlicher Breite). Die Wendekreise verlaufen 2600 km nördlich und südlich des Äquators.

 

Feucht und heiß

Die Jahresdurchschnittstemperatur in tropischen Gebieten liegt zwischen 24 und 28° C. Es gibt kaum jahreszeitliche Schwankungen in der Temperatur. Die Tropen sind gekennzeichnet durch häufige Regenfälle und in manchen Gegenden Zeiten mit Monsunregen. Die Luftfeuchtigkeit beträgt im Durchschnitt ganzjährig 70 Prozent.

 

Kreislauf ist stark belastet

Wegen der hohen Luftfeuchtigkeit verdunstet der Schweiß kaum. Die Temperaturabgabe des Körpers ist dadurch vermindert und die Kreislaufbelastung erheblich höher. Besonders bei sportlichen Betätigungen und Aktivitäten ist der Körper stark beansprucht. Wunden heilen schlechter und das Risiko für Pilzinfektionen ist erhöht.

 

Beste Reisezeit

Weniger belastende Reisemonate in Tropenklima sind für:

  • Mittelamerika: November bis Februar
  • Thailand: Dezember bis Februar
  • Küste Kenia und Tansania: Juli bis September
  • Amazonasgebiet: Juli bis August, aber eigentlich ist immer mit sehr feucht-heißem Klima zu rechnen

 

Risikogruppen

Risikogruppen für dieses Klima sind Kinder und Senioren. Diabetiker müssen wegen des Risikos von Pilzinfektionen auf gute Hautpflege achten.

 

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Trocken-kaltes Klima (Arktis, Hochgebirge)

Extreme Unterschiede im Verlauf des Jahres

In arktischen Gebieten im hohen Norden und im Hochgebirge herrscht ein trocken-kaltes Klima vor. Im Winter kann es zu Tiefstwerten von bis zu minus 70°C kommen. Vorherrschend sind Temperaturen um den Gefrierpunkt. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt etwa 10°C. Die jahreszeitlichen Unterschiede sind erheblich. Die extremen Wintertemperaturen werden begleitet von Dunkelheit. Im kurzen Sommer dagegen ist es dagegen im Bereich der nördlichen Tundra mit bis zu 15°C angenehm warm. Charakteristisch sind die zu jeder Jahreszeit wehenden kalten Winde.

 

Wind kühlt

Der Wind bedeutet eine besondere Gefahr, weil der Auskühleffekt durch Wind meistens unterschätzt wird. Ein Beispiel: Der Auskühleffekt bei -9°C und Windstille entspricht bei einer Windstärke von 4 Beaufort einer Temperatur von -24°C.

 

Richtige Kleidung

Bei Aufenthalten in trocken-kaltem Klima sollten Sie sich nach dem "Zwiebelschalenprinzip" kleiden und mehrere Schichten Kleidung übereinander tragen. Die dazwischen liegende Luft sorgt für einen zusätzlichen Wärmepuffer. Ganz wichtig ist es, trocken zu bleiben.

 

Risikogruppen

Kinder und Senioren sind in diesem Klima besonders gefährdet. Diabetiker mit einer begleitenden Neuropathie und Mikroangiopathie müssen besonders vor Erfrierungen aufpassen, da sie die Veränderungen bzw. Schmerzen nicht bemerken.

 

Positive Effekte im Hochgebirge

Das Hochgebirge kann aber auch positive Effekte auf Erkrankungen bzw. auf das Wohlbefinden von Menschen mit bestimmten Erkrankungen haben. Besonders ist es geeignet für Menschen mit häufig auftretenden Haut- und Lungenkrankheiten z.B. chronische Bronchitis, Neurodermatitis, Ekzeme. Dagegen eignet es sich nicht für Menschen mit Herz- Kreislaufbeschwerden.

 

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Gemäßigte Klimazonen

Außertropische Westwinde sind vorherrschend

Gemäßigte Klimazonen sind Bereiche, in denen weder tropische, noch subtropische, polares oder subpolares Klima vorherrschen. Bestimmt werden die gemäßigten Klimazonen durch außertropische Westwinde. Typische Gebiete sind auf der Nordhalbkugel West- und Mitteleuropa, Mittelasien und der mittlere Teil Nordamerikas. Auf der Südhalbkugel sind die gemäßigten Bereiche wesentlich kleiner und nur in einigen Bereichen in Neuseeland, Südostaustralien und in den südlichen Bereichen Südamerikas und Afrikas zu finden.

 

Vier Jahreszeiten sind typisch

Typisch für gemäßigte Klimazonen ist ein jahreszeitlicher Verlauf des Wetters, mit Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Es gibt aber doch erhebliche Unterschiede, die sich vor allem bei den Niederschlägen und in der Temperatur bemerkbar machen. Niederschläge nehmen allgemein nach Westen hin zu. Sie fallen im Westen vorwiegend im Winter, im Osten vermehrt im Sommer. Die Temperaturunterschiede sind im Osten sehr viel deutlicher und insgesamt wesentlich niedriger, als im Westen. Grund dieser Unterschiede ist die Nähe (oder Ferne) zum Meer. Der Ozean speichert im Sommer sehr viel Wärme. Diese Wärme gibt er im Winter wieder ab, so dass die Temperaturen in Küstennahen Bereichen sehr viel milder ausfallen, als im Binnenland. Je weiter weg vom Meer ein Gebiet liegt, desto deutlich sind diese Unterschiede zu spüren, Beispiel Frankreich und Sibirien.

 

Unterschiede

Es gibt unterschiedliche Einteilungen des gemäßigten Klimas in Unterkategorien. Hier die Einteilung in zwei Hauptgruppen:

  • warm-gemäßigte Bereichen sind niederschlagsreicher und die Durchschnittstemperatur liegt zwischen 10 und 28°C.
  • kalt-gemäßigte Bereiche sind trockener und haben höhere Temperaturunterschiede. Die Durchschnittstemperatur liegt zwischen 0 und 20°C.

 

Optimale Bedingungen für gute Erholung

Unter gesundheitlichen Aspekten bietet die gemäßigte Klimazone optimale Bedingungen für Altersgruppen und körperliche Aktivitäten. Gemäßigte Klimazonen bieten somit optimale Bedingungen für eine gute Erholung. Daneben kann durch die Wahl der Region zusätzlich bei vielen chronischen Erkrankungen eine Linderung der Beschwerden auftreten.

 

Küste

In der gemäßigten Klimazone gelten Küstenregionen als sogenanntes "Reizklima", das sich durch den Salzgehalt, die Luft und die Winde je nach Lage unterschiedlich auswirken kann. In Meeresnähe ist die Belastung durch Allergene in der Luft, etwa Pollen und Pilzsporen gering. Das Klima eignet sich für Allergiker, da allergieauslösende Reizstoffe fehlen, ebenso für Menschen mit Lungenerkrankungen (COPD und Asthma). Menschen mit chronischen Hauterkrankungen (z. B. Ekzeme, Schuppenflechte, Neurodermitis) profitieren zusätzlich zur salzhaltigen Atemluft auch vom Baden in salzigem Meerwasser. Vorsicht ist bei Rheumatischen Erkrankungen, Schilddrüsenüberfunktion und Herz-Kreislauf-Erkrankungen geboten.

 

Mittelgebirge

Besonders im Frühling und Sommer ist das Mittelgebirge stark belastet mit Pollen und Pilzallergenen. Positiv wirkt sich die leichte Luftzirkulation, stabile Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit aus. Auch ist die Belastung durch Wärme bzw. Hitze gering, das sich auch im Sommer die Temperatur in der Nacht deutlich absenkt. Mittelgebirgslagen sind für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, nicht allergisch bedingten Lungenerkrankungen und zur Erholung nach akuten Erkrankungen gut geeignet. Problematisch ist Aufenthalt wegen der hohen Allergenbelastung für Allergiker.

 

Hochgebirge

Im Hochgebirge herrschen kühle und oft starke Winde vor. Die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit sind niedriger, als im Mittelgebirge. Auch nimmt in höheren Lagen der Sauerstoffgehalt der Luft ab, was eine nicht unerhebliche Belastung mit sich bringt. Dafür ist die Luft besonders rein und sehr arm an Allergenen. Geeignet ist das Hochgebirge für Menschen mit chronischen Hauterkrankungen und Lungenerkrankungen. Für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist das Hochgebirge häufig eine zu hohe Belastung. Hier ist Vorsicht geboten. Menschen mit akuten psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen wird ein Aufenthalt im Hochgebirge nicht empfohlen.

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