|
Akklimatisation an das Reiseziel
|
|
|
Anpassung braucht Zeit
|
Bei einer Reise in ferne Länder mit evtl. beträchtlichen
Höhenunterschieden sind die Regulationsmechanismen unseres Körpers gefordert, um
sich auf veränderte Umweltbedingungen, wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit,
atmosphärischen Druck und Sonneneinstrahlung einzustellen. Um die richtige
Körpertemperatur aufrechtzuerhalten, muss ein Ausgleich zwischen Wärmeproduktion
und Wärmeabgabe stattfinden. Je nach klimatischen Bedingungen und persönlichem
Status kann der Körper für diese Umstellungsprozesse 1 bis 2 Wochen benötigen. |
|
Hitzeakklimatisation
|
Kreislauf und Schweißproduktion ändern sich
|
Akklimatisation ist die Fähigkeit unseres Körpers, sich an veränderte
Umweltbedingungen anzupassen. Die Akklimatisation an hohe Umgebungstemperaturen wird durch
Veränderungen der Kreislauffunktion und der Schweißproduktion erreicht. Dabei
ändert sich die
Zusammensetzung des Schweißes. Er wird dünnflüssiger und enthält weniger
Elektrolyte. Dadurch wird ein übermäßiger Verlust von Kochsalz vermieden. Auch setzt die Schweißproduktion früher ein. Eine verstärkte
Hautdurchblutung verbessert die Wärmeabgabe.
|
Fitness trainieren
|
Vor der Abreise lässt sich durch regelmäßiges körperliches
Fitnesstraining die Fähigkeit des Körpers zur Akklimatisation verbessern.
|
Regelmäßig Trinken
|
Während der Reise ist auf eine regelmäßige
Trinkwasseraufnahme sowie ausreichende Salzzufuhr und Einhaltung von Ruhepausen
vor allem während der Mittagszeit zu achten, damit sich der Körper möglichst
schnell akklimatisiert. Insbesondere Säuglinge und Kleinkinder sind aufgrund der
geringeren Körperoberfläche und damit Wärmeaustauschfläche empfindlicher
gegenüber Hitzeeinwirkung als Erwachsene. Auch bei Senioren über 60 Jahren ist
zu beachten, dass die Fähigkeit des Körpers zur Akklimatisation immer mehr
abnimmt und er sich schlechter an neue klimatische Bedingungen anpasst.
|
Schwangere
|
Schwangere besitzen zum Schutz des werdenden Kindes eine um
1 Grad reduzierte Körperkerntemperatur, weshalb ihr Körper verstärkt Wärme abgeben
muss, um die Körpertemperatur zu halten. In Folge dessen ist die Schwangere in
heißen Ländern einer erhöhten Kreislaufbelastung ausgesetzt.
|
Auswirkungen von Sonne und Hitze
|
Typische Auswirkungen von Sonne und Hitze sind:
Natürlich gehört auch der Sonnenbrand zu den nicht unerheblichen Folgen
vermehrter Sonneneinstrahlung. Dazu und zu Sonnenschutzmaßnahmen finden Sie umfangreiche Informationen bei
MedizInfo®Reisemedizin: Sonnenschutz.
|
|
Höhenakklimatisation
|
Langsames Aufsteigen verringert die Belastung
|
Eine gute Höhenakklimatisation ist bei Trekking-Touren ins
Hochgebirge unbedingt notwendig, da dadurch Symptome der gefürchteten
Höhenkrankheit (siehe unten) viel seltener auftreten. Höhenakklimatisation erfordert vor allem
Geduld, denn die Anpassungsvorgänge des Körpers an den Sauerstoffmangel in
größeren Höhen benötigen Zeit. Die Höhenakklimatisation hängt im wesentlichen
von der Geschwindigkeit des Aufstiegs ab, weniger von der Kondition des
Höhentouristen. Die Mechanismen der Anpassung sind:
- Steigerung
der Herzfrequenz
- Steigerung
des Atemminutenvolumens (geatmete Menge Luft pro Minute;
dadurch wird vermehrt CO² abgeatmet, der
Säuregrad des Blutes verändert sich - es wird alkalischer)
- Anstieg des
Hämatokrits, dadurch erhöhte Viskosität des Blutes
(das Blut wird "dickflüssiger")und Neigung zu Thrombosen. Die Trinkmenge sollte aus diesem
Grund auf mindestens 3l/Tag erhöht werden.
- Der
Sauerstoffmangel führt zu einem Anstieg des körpereigenen
Hormons
EPO, dies wiederum bewirkt eine erhöhte Bildung von
roten Blutkörperchen, wodurch die Sauerstoffversorgung des
Körpers verbessert wird.
|
Zeichen einer erfolgreichen Anpassung
|
Zeichen einer erfolgreichen Akklimatisation sind:
- Ruhepuls geht auf Normalwerte zurück
- Vertiefte Atmung sowohl in Ruhe als auch Belastung
- Vermehrte Urinmenge
|
Schlafhöhe
|
Als Regel gilt: Ab einer Höhe von 2500 m sollte die Höhe des
Schlafplatzes pro 24 Stunden nur um 400 m nach oben verschoben werden. Ruhetage
sollen regelmäßig eingeschoben werden, an denen die Schlafhöhe nicht verändert
wird.
|
Medikamente
|
Die medikamentöse Prophylaxe der Höhenkrankheit mit Acetzolamid wird
für Höhenbergsteiger meist nicht empfohlen.
|
Akute Höhenkrankheit
|
Ab einer Höhe von 2500 m kann es zu einer akuten
Höhenkrankheit (acute mountain sickness= AMS) kommen. Die Höhenkrankheit äußert sich 6
bis 12 Stunden nach
Höhenaufenthalt durch folgende Symptome:
- Kopfschmerzen
- Schlafstörungen
- Antriebslosigkeit
- Starkes Herzklopfen
und Kurzatmigkeit
- Anschwellen von Armen
und Beinen
Diese Symptome bilden sich meist innerhalb von 1 bis 2 Tagen
zurück, wenn nicht weiter aufgestiegen wird.
|
Höhen-Lungenödem
|
Bei Fortsetzen des Aufstiegs kann
sich das gefährliche Höhen-Lungenödem (HAPE) entwickeln mit Luftnot, Husten,
hohe Pulsfrequenz brodelndes Atemgeräusch und schließlich blutig- schaumiger
Auswurf.
|
Höhen-Hirnödem
|
Auch ein Höhen-Hirnödem (HACE) ist bei weiterem Aufstieg
möglich. Es äußert sich durch stärkste Kopfschmerzen, Übelkeit/Erbrechen, Bewusstseinsstörung bis hin
zu Koma und Atemstillstand.
|
Therapie
|
Die wichtigste therapeutische Maßnahme ist ein Abstieg oder
Abtransport des Betroffenen um mindestens 1000 Höhenmeter evtl. unter Gabe von Sauerstoff.
|
|
Kälteauswirkungen
|
Geringer Gewöhnungseffekt
|
Die richtige Körpertemperatur ist für das Funktionieren unseres
Organismus ein wichtiger Aspekt. Kälte kann der Körper nur begrenzt
aushalten, bevor es zu Schädigungen kommt. Ein ein Gewöhnungseffekt tritt
nur begrenzt ein.
|
Kleidung
|
Ein wichtiger Faktor beim Aufenthalt in kalten Regionen ist die Kleidung.
Sie sollten sich nach dem "Zwiebelschalenprinzip" kleiden und mehrere
Schichten Kleidung übereinander tragen. Die dazwischen liegende Luft sorgt
für einen zusätzlichen Wärmepuffer. Ganz wichtig ist es, trocken zu bleiben.
|
Erfrierungen treten häufig auf
|
Häufigste Schädigung durch Kälte sind Erfrierungen. Eine Erfrierung ist eine schwere Gewebsschädigung, die entsteht, wenn ein
Körperteil zu lange der Kälte ausgesetzt wird. Betroffen sind meistens
Körperteile, wie Nase, Ohren, Zehen und Finger, weil der Körper bestrebt ist,
die zentralen Körperbereiche stärker zu schützen. Je länger die Kälte andauert,
desto ausgedehnter und schwerwiegender ist die Schädigung.
|
|
Eine umfangreiche Information über
Erfrierungen finden
Sie hier.
|
|
|