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Kapillaren und Filtration
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Es gibt in den verschiedenen Körpergeweben
unterschiedlich viele Kapillaren
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Die Kapillaren sind hauchdünn. Sie sind das Bindeglied zwischen Arterien
und Venen. In ihnen findet der Austausch von Sauerstoff, Nährstoffen und
Stoffwechselendprodukten statt. Dabei sind in den einzelnen Regionen des Körpers
unterschiedlich viele Kapillaren vorhanden. Gewebe, die einen hohen Sauerstoffbedarf
haben, sind dicht von Kapillaren durchzogen. Zu diesen Geweben gehören z. B. die Nieren
und die Muskeln. Dagegen sind Sehnen nur mit wenigen Kapillaren versorgt, weil sie keinen
so hohen Sauerstoff- und Nährstoffbedarf haben. Es gibt auch Körpergeweben, die gar
keine Kapillaren aufweisen, weil sie durch Diffusion versorgt werden. Ein Beispiel dafür
ist der Gelenkknorpel, die Herzklappen oder auch die Linse des Auges.
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Die Wände der Kapillaren sind mikroskopisch fein
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Das Blut fließt in den Kapillaren sehr langsam. Das erleichtert den
Austausch von Stoffen. Durch die dünne Kapillarwand können alle Bestandteile des Blutes
mit Ausnahme von Blutkörperchen und Plasmaeiweißen in die Zellzwischenräume
(Interstitium) austreten. Entscheidend und mitbestimmend für den Austausch von
Flüssigkeiten und Nährstoffen sind die Druckverhältnisse im Bereich der Kapillaren. |
Der Stoffaustausch zwischen Kapillaren und Interstitium
wird durch die wechselnden Druckverhältnisse gesteuert
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- Druck in Richtung Interstitium: Im arteriellen Bereich der Kapillaren treibt der hydrostatische Druck von etwa 30 mm/Hg
Flüssigkeit und kleine Moleküle aus dem Blut in die Zellzwischenräume (Interstitium)
des umgebenden Gewebes. Der hydrostatische Druck ist sozusagen der Restblutdruck oder auch
der Flüssigkeitsdruck, der bei der Austreibung aus dem Herzen am größten ist und dann
abnimmt.
Im Interstitium wirkt der kolloidosmotische Druck (etwa 5 mm/Hg) in die
gleiche Richtung, indem er Flüssigkeit und kleine Moleküle in die
Zellzwischenräume zieht. Den kolloidosmotischen Druck könnte man auch als "Teilchendruck"
umschreiben. Er ist im Interstitium nur sehr gering, deshalb wird sozusagen Flüssigkeit
aus den Kapillaren in das Interstitium gesogen.
- Druck in Richtung Kapillaren: Diesem Sog entgegen wirkt der Flüssigkeitsdruck (hydrostatische Druck), der im
Interstitium herrscht. Er beträgt etwa 0 mm/Hg. In Gegenrichtung wirkt
auch der kolloidosmotische Druck in den Kapillaren, der etwa 25 mm/Hg
beträgt.
- Fasst man die einwirkenden Druckverhältnisse zusammen, so ergibt
sich ein effektiver Filtrationsdruck von etwa 10 mm/Hg im arteriellen
Bereich der Kapillaren, der bewirkt, dass Flüssigkeit und kleine
Moleküle in die Zellzwischenräume abgegeben werden.
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Täglich werden 20 Liter Flüssigkeit durch die
Kapillarwände gefiltert
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Im venösen Bereich der Kapillaren beträgt der hydrostatische
Druck noch ca. 10 mm/Hg. Deshalb überwiegen die Kräfte, die von den
Zellzwischenräumen in Richtung venöse Kapillaren wirken. So werden dann
Flüssigkeit und kleine Moleküle wieder in das Blutgefäß aufgenommen. Man spricht auch von Reabsorbtion. Insgesamt werden so jeden Tag
20 Liter Flüssigkeit aus den arteriellen Kapillaren in die Zellzwischenräume
(Interstitium) geleitet. 18 Liter werden im venösen Schenkel der Kapillaren wieder aus
dem Gewebe in aufgenommen. Die restlichen 2 Liter gelangen in das Lymphsystem und von dort
wieder ins Blut. Ist dieses Gleichgewicht gestört, so kommt es zu
Flüssigkeitseinlagerungen in das Gewebe, den so genannten Ödemen.
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