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Krankheitsphasen
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Da haben wir Zecken doch was mit den Menschen gemeinsam. Ich
fühle mich trotz der blöden Viren topfit. |
Nicht
jeder Zeckenstich überträgt FSME und nicht bei jedem Menschen, der mit einem FSME Virus
infiziert wurde, kommt es zu einer Erkrankung. Das Risiko, Frühsommer-
Meningoenzephalitis zu bekommen, liegt bei ungefähr 30 Prozent der Infizierten. Kommt es
zu einer Erkrankung, so verläuft sie in der Regel in zwei unterschiedlichen Phasen. |
Oft
beginnt es wie eine Sommergrippe. |
Nach
einem Zeckenstich dauert die Inkubationszeit zwischen 3 bis 28 Tagen. Meistens treten die
ersten Symptome aber schon nach 3 bis 7 Tagen auf. Meistens leiden die Betroffenen unter
grippeähnlichen Symptomen mit Fieber um 39 Grad, Gliederschmerzen und Kopfschmerzen.
Manche Betroffene leiden auch unter Magen-Darm-Beschwerden.
In anderen Fällen vergeht diese erste Phase ohne dass sich typische Beschwerden zeigen. |
Nur
10 Prozent kommen in die zweite Phase. |
Diese
erste Phase der FSME dauert etwa 2 bis 4 Tage an. Bei über 90 Prozent der Erkrankungen
ist jetzt bereits alles überstanden. Lediglich bei ungefähr 10 Prozent der Betroffenen
kommt es, oft nach einer beschwerdefreien Phase von 3 bis 8 Tagen, zu einer zweiten
Erkrankungsphase. In Ausnahmefällen kann es zu einem direkten Übergang von der ersten in
die zweite Phase kommen. |
Das
Nervensystem ist betroffen. |
In
der zweiten Erkrankungsphase befällt das FSME Virus das zentrale Nervensystem. Das Fieber
steigt wieder an bis auf Werte um 40 Grad. Der Betroffene leidet unter heftigen Kopf- und
Gliederschmerzen. |
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Verlaufsformen
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Der Verlauf in der zweiten Phase richtet sich danach,
welcher Teil des ZNS betroffen ist. |
Der
weitere Verlauf der Erkrankung hängt stark davon ab, welche Teile des zentralen
Nervensystems betroffen sind. Man unterscheidet vier Verlaufsformen der
Frühsommer-Meningoenzephalitis:
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- Bei der Meningitis oder auch Meningoenzephalitis sind die
Hirnhäute von einer Entzündung befallen.
- Bei der Enzephalitis oder Meningoenzephalitis ist das
Hirngewebe entzündet.
- Ist die Nervenwurzel von einer Entzündung betroffen,
spricht man von einer Radikulitis oder auch Meningoenzephaloradikulitis.
- Die Myelitis betrifft das Rückenmark.
In der nebenstehenden Grafik ist die Verteilung der
einzelnen Verlaufsformen dargestellt. Die Zahlen beruhen auf einer Untersuchung von R.
Kaiser 1997.
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Die
Krankheitszeichen sind individuell sehr unterschiedlich. |
Allgemein
kann es zu folgenden Symptomen kommen:
- hohes Fieber
- Kopfschmerzen
- Rückenschmerzen
- Gliederschmerzen
- Übelkeit
- Erbrechen
- Schwindel
- Bewusstseinsstörungen
- Lähmungen
- reversible Psychosen
- Lichtempfindlichkeit
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Meistens
beginnt nach etwa 3 Tagen eine Phase kontinuierlicher Verbesserung, die sich über 1 bis 3
Wochen erstreckt. |
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Prognose
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Die
Sterblichkeit liegt bei 1 bis 2 Prozent. |
Die
Prognose für Erkrankungen der zweiten Krankheitsphase ist durchaus unterschiedlich. Es
gilt aber als sicher, dass die Sterblichkeit (Letalität) und die Folgeschäden bei
Erkrankungen im höheren Lebensalter zunimmt. Danach beträgt die Sterblichkeitsrate bei
einer Infektion mit dem in Europa vorherrschenden westlichen Erregertyp (Ixodes ricinus) 1 bis 2 Prozent, beim östlichen Erregertyp (Ixodes persulcatus) 10 bis 20 Prozent. |
Tut mir echt leid. Ich will auch nie nie nie einen Menschen
stechen. (Die schmecken sowieso nicht so gut, sagt Mama.) |
Obwohl
sich die meisten Krankheitssymptome zurückbilden, muss in 10 Prozent aller Fälle mit
neurologischen Restschäden gerechnet werden. Dabei treten besonders häufig
Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Depressionen und Psychosen auf. Auch
Lähmungserscheinungen können zurückbleiben. Ob auch eine Schädigung des Erregungs- und Leitungssystems des Herzens als Folge
einer FSME Infektion angenommen werden kann, ist noch nicht eindeutig belegt. |
Somatische
Störungen können lange anhalten. |
Andere
Zahlen sprechen von 30 bis 40 Prozent Folgeschäden, wenn man die Enzephalitis und
Myelitis isoliert betrachtet. Als Folgeschäden tritt vorwiegend das sogenannte
neurasthenische Syndrom auf. Diese Folgeerkrankung ist eine Somatisierungsstörung, die
mit vermehrter Müdigkeit und einer verminderten Belastbarkeit der Betroffenen einhergeht.
Auch Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Gleichgewichtsstörungen, Hörstörungen
und Lähmungen können zurückbleiben. |
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Meldepflicht
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Melden
Ja, |
Für
Ärzte besteht sowohl bei der Erkrankung, als auch im Todesfall eine gesetzliche
Meldepflicht gemäß des Infektionsschutzgesetzes. |
Isolieren
Nein. |
Da
eine Übertragung des Erregers von Mensch zu Mensch nicht möglich ist, sind keinerlei
Isolierungsmaßnahmen erforderlich. Top |
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