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Aufbau und Diffusionswege einer Membran
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Jede biologische Membran ist aus einer Doppelschicht von Phospholipiden
aufgebaut. Ein Phospholipid besteht aus einer Kette mit einem Fettsäurerest und einem
Kopf aus Phosphorsäure. Die Köpfe sind wasserlöslich oder hydrophil, die
Fettsäurereste, die wie kleine Schwänze aussehen, sind wasserabweisend oder hydrophob.
Bei der Zellmembran ist eine doppelte Schicht dieser Moleküle so angeordnet, dass die
Köpfe nach außen zeigen, entweder in das Zellinnere oder in die Zellzwischenräume. Die
wasserabweisenden Schwänze sind nach innen gegeneinander gerichtet und bilden so eine
für wasserlösliche Substanzen undurchdringliche Barriere. Fettlösliche lipophile bzw.
hydrophobe Substanzen dagegen können die Phospholipiddoppelschicht ungehindert passieren. Damit
auch wasserlösliche, hydrophile Teilchen die Zellmembran passieren können, sind in die
Membran Proteine eingebaut, die einfache Kanäle oder "Poren" bilden. Durch
diese Kanäle können hydrophile Substanzen - wenn auch in sehr viel geringerer
Konzentration - in die Zelle gelangen. Manche Membranproteine sind mit sogenannten
Carriern versehen. Diese Zugänge sind nicht für alle Substanzen offen. Sie
transportieren nur Substanzen, die an den Carrier anbinden können. Dieser transportiert
dann die Substanz durch den Kanal und gibt sie in das Innere der Zelle ab.
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Hydrophile Wirkstoffe in einer Lotion oder Creme können die äußeren
Hautschichten nicht durchdringen, denn sie können nur durch Proteinkanäle eine Membran
passieren. In der äußeren Haut sind solche Kanäle aber nicht enthalten. Deshalb bleiben
hydrophile Wirkstoffe an der Hautoberfläche und gelangen nicht die Blutgefäße, die sich
in der Lederhaut befinden. Aus diesem Grund entfalten hydrophile Wirkstoffe, auch wenn sie
in einer fetthaltigen Salbengrundlage enthalten sind, keinen systemischen Effekt. Diese
Eigenschaft macht man sich für Arzneimittelzubereitung zunutze, die an der
Hautoberfläche wirken sollen. Das ist z. B. bei lokal angewandten antibakteriellen Salben
und Cremes der Fall, die bei bakteriellen Hautinfektionen zur Anwendung kommen. |
Diffusion vollzieht sich langsam aber fortlaufend.
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Lipophile Wirkstoffe dagegen können die äußeren Hautschichten gut
durchdringen, weil sie die hydrophobe Zellmembran passieren können. Sie gelangen so in
die Blutgefäße und entfalten eine systemische Wirkung. Treibende Kraft für die
Durchdringung einer Membran ist die Diffusion, die einen Konzentrationsausgleich schafft
zwischen dem Zellinneren und dem interstitiellen Raum.
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