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Den Magen-Darm-Trakt umgehende oder parenterale Verabreichung von
Arzneimitteln
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Injektionen in Vene oder Arterie wirken schnell.
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Bei einer Verabreichung direkt in die Vene (intravenös) oder in die
Arterie (interarteriell) kann genauestens dosiert werden. Der Arzneistoff gelangt direkt
in die Blutbahn und erreicht so auf schnellstem Wege den Wirkort. Wichtig ist diese
Applikationsart vor allem in der Notfallmedizin, wenn so rasch wie möglich eine
lebensrettende Wirkung erzielt werden muss. |
Spritzen in den Muskel oder das Fettgewebe wirken langsamer.
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Wesentlich langsamer stellt sich eine Wirkung ein, wenn unter die Haut
(subkutan), in die Haut (intradermal) oder in den Muskel (intramuskulär) gespritzt wird.
Hier muss der Arzneistoff nämlich zuerst noch Gewebebarrieren überwinden, bevor er in
die Blutbahn gelangen kann. Ein Arzneimittel, das in den Muskel gespritzt wird, wirkt
wiederum schneller, als ein unter die Haut gespritztes Mittel. Dies erklärt sich daraus,
dass die Muskulatur wesentlich besser durchblutet ist als das Unterhautgewebe. |
Manche Wirkstoffe werden im Magen- Darm- Trakt zerstört.
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Weil die Arzneistoffe den Magen-Darm-Trakt nicht passieren müssen, um in
die Blutbahn zu gelangen, wird diese Applikationsform auch parenteral genannt. Die
parenterale Gabe ist bei einigen Arzneistoffen die einzig mögliche. Zum Beispiel muss bei
Insulin, einem blutzuckersenkenden
Eiweißkörper, die Passage durch den Magen-Darm-Trakt unbedingt vermieden werden. Die
dort vorhandenen eiweißspaltenden Enzyme (Proteasen) würden das Insulin zerstören und
unwirksam machen. Auch Stoffe, die nur schwer über die Magen-Darm-Schleimhäute
resorbiert (aufgenommen) werden, müssen dem Körper parenteral zugeführt werden.
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