Diabetes

Physiologie
Typen, Symptome und Ursachen
Diagnostik und Selbstkontrolle 

Spätfolgen
Notfälle
Behandlung
Ernährung
Prävention

Diabetes bei Kindern
Diabetes und Haut
Diabetes und Herz
Diabetes und Schwangerschaft
Diabetes und Operationen

Schulung, Qualifikation, Weiterbildung
Mess- und Therapiegeräte

Handbuch Medikamente
Buch dazu anzeigenHandbuch Medikamente Handbuch Medikamente 2002. Vom Arzt verordnet, für Sie bewertet. von Annette Bopp, Vera Herbst Preis: EUR 39,00  Gebundene Ausgabe - 904 Seiten - Stiftung Warentest, Düss. Erscheinungsdatum: Dezember 2001 Auflage: 5., bearb. Aufl. ISBN: 393190864X

 

Originaltext:

Lesen Sie, was der Verlag über das Buch schreibt, oder den Klappentext.

Alpha-Liponsäure

D: Duralipon, Fenint, Liponsäure-ratiopharm, Neurium, Thioctacid, Tromlipon

A: Tioctan Injektionslösung

Die körpereigene Substanz Alpha-Liponsäure unterstützt die Funktion von Enzymen in den Zellen. Darüber hinaus fängt sie freie Sauerstoffradikale ab. Diese sehr aggressiven Sauerstoffverbindungen entstehen bei diversen Stoffwechselprozessen. Eine schlüssige und haltbare Antwort auf die Frage, welche Rolle diese Sauerstoffradikale beim Auftreten von Krankheiten spielen, gibt es jedoch noch nicht. Trotzdem wurden Medikamente auf den Markt gebracht wie z.B. solche mit Alpha-Liponsäure, die Sauerstoffradikale inaktivieren sollen. Dafür, wie diese Substanz therapeutisch wirken könnte, gibt es allenfalls Hinweise aus Tierexperimenten.

Die größte Patientengruppe mit Neuropathie stellen Typ-2-Diabetiker. Alpha-Liponsäure ist zugelassen für ,,Mißempfindungen bei diabetischer Polyneuropathie". Doch die Studien, die die Wirksamkeit belegen sollen, sind äußerst kritisch zu werten. Das Ergebnis einer Untersuchung, in der Diabetiker Alpha-Liponsäure als Lösung gespritzt bekamen, wurde so interpretiert, daß die Substanz die Beschwerden bessern kann; allerdings waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser Studie derart schlecht eingestellt, daß die richtige Therapie in einer besseren Blutzuckereinstellung bestanden hätte. Deshalb reicht diese Studie nicht aus, um den therapeutischen Nutzen von Alpha-Liponsäure bei diabetischer Neuropathie zu belegen.

Für die Behandlung mit Alpha-Liponsäure in Tablettenform fehlt der überzeugende Nachweis, daß sie überhaupt etwas bewirkt.

ANWENDUNG

Üblicherweise beginnt die Behandlung, indem 2 Wochen lang täglich 600 mg des Mittels infundiert werden. Weil schnell gespritzte Alpha-Liponsäure schlecht vertragen wird, verdünnt man sie mit Kochsalzlösung und läßt diese Mischung in etwa 1/2 Stunde in die Vene laufen. Anschließend soll die Behandlung mit Tabletten fortgeführt werden, die 1/2 Stunde vor dem Essen geschluckt werden sollen.

Nach der 1. Woche mit Infusionen sind die Beschwerden häufig deutlich abgeklungen. Das ist aber bei etwa der Hälfte der Personen mit einer schmerzhaften Erkrankung so, wenn sie Infusionen bekommen haben - egal, ob mit oder ohne Wirkstoff. Dieser sogenannte Plazeboeffekt vergeht nach 1-2 Wochen wieder.

ACHTUNG

Wenn Sie noch andere Medikamente nehmen, ist zu beachten:

  • Bei einer Krebsbehandlung mit Cisplatin dürfen Sie nicht zugleich Alpha-Liponsäure bekommen; das Krebsmittel wird sonst unwirksam.
  • Wenn Sie Ihren Diabetes mit Sulfonylharnstoff-Tabletten behandeln, müssen Sie diese nach ärztlicher Anweisung niedriger dosieren.
  • Eisen- oder Magnesium-haltige Mittel (Eisen bei Blutarmut, Magnesium bei zuviel Magensäure) dürfen Sie nicht zusammen mit Alpha-Liponsäure einnehmen, weil sie das Mittel binden und unwirksam machen.

Bei Speisen und Getränken

Sie sollten das Medikament immer mindestens 1/2 Stunde vor dem Essen einnehmen und Milch und Milchprodukte meiden. Diese enthalten Kalzium, das die Alpha-Liponsäure bindet und unwirksam macht.

UNERWÜNSCHTE WIRKUNGEN

Selten und unbedenklich

Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

Selten, aber gefährlich

Es können Unterzuckerungen (~ Seite 335) auftreten, weil der Zucker im Blut besser verarbeitet wird. Um diese individuelle Reaktion zu erkennen, müssen Ärztin oder Arzt zu Beginn der Behandlung häufig die Blutzuckerwerte kontrollieren und die Dosierung der Sulfonylharnstoff-Tabletten oder des Insulins anpassen.

Wenn Sie Ihren Blutzucker ausschließlich mit Biguanid- oder Acarbose-Tabletten behandeln, können solche Unterzuckerungen nicht auftreten.

HINWEISE

Für Schwangere und Stillende

Über die Anwendung in dieser Zeit gibt es keine Erkenntnisse; darum sollten Sie das Mittel meiden.

Top

Buch dazu anzeigenHandbuch Medikamente Rezensionen

Der Verlag über das Buch

Wissen Sie eigentlich, was Ihnen Ihr Arzt wirklich verschreibt? Umfangreiche Testreihen jetzt abgeschlossen : Über 5000 verordnungsfähige Arzneimittel - also alle verschreibungspflichtigen und zur Genehmigung angemeldeten Medikamente - erstmals nach "empfehlenswert" und "weniger empfehlenswert" bewertet ! Jetzt bekommen Sie endlich klare, leicht verständliche und umfassende Antworten auf Ihre Fragen. Sichern Sie sich Hintergrund-Informationen, knallharte Fakten und klare Bewertungen zu den meistverordneten Medikamenten!

 

Buch dazu anzeigenHandbuch Medikamente Klappentext

Eingehend und leicht verständlich geht das Buch u.a. auf diese Fragen ein: Was bewirkt das Mittel im Körper? Wann darf es nicht eingenommen werden? Welche unerwünschte Wirkungen können auftreten? In welcher Abfolge sollten die Arzneimittel verordnet werden, um dem wissenschaftlichen Standard zu folgen? Wo liegen die Grenzen der Dosierung? Wann und wie muss beziehungsweise kann die Therapie beendet werden? Auch vom Arzt verordnete Medikamente gehören auf den Prüfstand! Die STIFTUNG WARENTEST bezieht mit diesem aufsehenerregenden Handbuch Stellung: Welche Mittel taugen etwas und welche nicht? Die Leser finden weit mehr als nur Bewertungs- und Preisübersichten, alle wichtigen Erkrankungen, ihre Ursachen und die möglichen Begleitmaßnahmen werden beschrieben, ebenso wie Wirkstoffe und Therapieschemata - eben alles, was im Beipackzettel häufig unklar bleibt.

Top

 

 


MedizInfo®Homepage
zur Startseite

zur Übersicht
des Unterthemas
zur Übersicht
des Oberthemas