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Diuretika
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Ohne
näher auf den Aufbau der Nieren einzugehen ist für die unterschiedliche Wirkungsweise
von Diuretika doch einiges von Bedeutung. Über das Blut gelangen Wasser und gelöste
Stoffe in das Kanalsystem der Nieren. Täglich sind das bis zu 200 Litern Flüssigkeit.
Würde nicht 99 Prozent dieser Menge wieder in das Blut aufgenommen, so würden wir auf
der Stelle austrocknen. Die Aufgabe der Rückresorption übernimmt der Nierentubulus, der
in verschiedene Abschnitte (Grafik) eingeteilt wird.
Diuretika sind Arzneimittel, die eine erhöhte Ausscheidung von
Natrium-, Chlorid- und Bikarbonat-Ionen sowie (indirekt) von Wasser bewirken. Dadurch wird
das Plasmavolumen gesenkt und Stauungssymptome verbessern sich. Es gibt verschiedene
Diuretika, die nach ihrem Wirkungmechanismus und ihrem Wirkungsort eingeteilt
werden:
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Thiazide und Thiazidanaloga
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Benzothiadiazinderivate (Thiazide und Thiazidanaloga) hemmen die
Natriumresorption im Anfangsteil des distalen Tubulus. Sie haben normalerweise einen
langsamen Wirkeintritt mit mittelstarker Wirkung.
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Schleifendiuretika
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Schleifendiuretika (z. B. Furosemid, Torasemid, Piretanid), hemmen
die Natriumresorption im aufsteigenden Schenkel der Henle-Schleife. Sie wirken sofort und
besonders stark. |
Kaliumsparende Diuretika
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Kaliumsparende Diuretika (Arnilorid, Triamteren) hemmen die
Natriumresorption im distalen Tubulus. Sie haben eine schwache diuretische Wirkung bei
gleichzeitiger Kaliumretention. |
Aldosteronantagonisten
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Aldosteronantagonisten (Spironolacton) heben die
natriumretinierende und kaliuretische Wirkung von Aldosteron an den Tubuli auf. Sie werden
auch zu den kaliumsparenden Diuretika gezählt. |
Osmotisch wirksame Diuretika
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Osmotisch wirksame Diuretika (frei glomerulär filtrierbare
Lösungen, z. B. Mannitol) binden Wasser im Plasma und im proximalen Tubulus.
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