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Medikamentöse Behandlung bei Hämorrhoiden
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Medikamente
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Der Einsatz von Medikamenten sollte nicht überbewertet werden
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Medikamente in Form von Salben, Cremes, Lösungen, Zäpfchen oder
Analtampons werde vielfach eingesetzt, um die Beschwerden bei Hämorrhoiden zu lindern.
Ihre Wirksamkeit darf aber nicht überschätzt werden. Besonders in fortgeschrittenen
Stadien ist eine medikamentöse Behandlung nicht ausreichend. Die Linderung der
Beschwerden führt auch nicht zwangsweise dazu, dass sich die Verdickung der Schwellposter zurückbildet. Dennoch ist in vielen
Fällen ein medikamentöser Behandlungsversuch sinnvoll.
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Cinchocain und Lidocain hemmen die Weiterleitung von Schmerzreizen
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Es gibt unterschiedliche Wirksubstanzen, die bei Hämorrhoiden angewandt
werden können. Dazu gehören z. B. Lidocain, Cinchocain, Fluocinolon und viele andere.
Cinchocain und Lidocain hemmen die Weiterleitung von Schmerzreizen in den Nerven. Sie
gehören zu den Lokalanästhetika, das sind Mittel, die zu einer örtlichen Betäubung
führen. Dadurch werden Schmerzen und Juckreiz wirksam gelindert. Meistens werden diese
Wirkstoffe in Form von Zäpfchen und Salben, in der Regel mit Applikationshilfe, an den
Ort des Geschehens gebracht. Die Wirkung tritt innerhalb weniger Minuten ein und hält
mehrere Stunden an. Allergische Reaktionen können auftreten. In diesem Fall müssen die
Medikamente abgesetzt werden. Bessern sich die Beschwerden nicht innerhalb einer Woche,
sollten Sie erneut den Arzt aufsuchen. |
Glukokortikoide sollten nur kurzfristig angewandt werden
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Häufig werden schmerzlindernde Substanzen mit entzündungshemmenden
Glukokortikoiden (Kortison) kombiniert. Zu diesen Medikamenten gehören Kombinationen wie
Cinchocain/Clocortolon, Cinchocain/Fluocortolon und Lidocain/Fluocinolon. Diese
Medikamente sollten in jedem Fall nur kurzfristig angewandt werden, weil durch die
entzündungshemmenden Substanzen die Infektionsanfälligkeit der Schleimhaut erhöht wird.
Deshalb dürfen diese Medikamente, in der Regel Salben, auch nicht angewandt werden, wenn
die Betroffenen eine Pilzinfektion oder einen viralen Infekt haben. Pilzinfektionen sind
die häufigste unerwünschte Nebenwirkung bei der Anwendung. |
Es gibt viele Kombinationen
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Es gibt eine Vielzahl weiterer Kombinationen, z. B.
Bakterienstoffwechselprodukte mit Glukokortikoiden, Lokalanästhetika oder Bismutsalz mit
verschiedenen anderen Wirkstoffen. Ihre therapeutische Wirksamkeit wird unterschiedlich
eingeschätzt. Nutzen und Risiken sollten - wie bei jedem Medikament - gegeneinander
abgewogen werden. |
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Naturheilkundliche Mittel
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Hamamelis, Teebaumöl, Kamille, Arnika
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Entzündungshemmende Substanzen wie Arnika oder Kamille können bei
Hämorrhoidalbeschwerden Linderung verschaffen. Der Extrakt aus der Zaubernuss, Hamamelis,
enthält Gerbstoffe, die die Oberfläche von Schleimhäuten zusammenziehen. Diesen
Wirkmechanismus nennt man auch "adstringieren". Hamamelis wirkt auch leicht
entzündungshemmend und juckreizstillend. Teebaumöl wirkt ebenfalls entzündungshemmend
und schmerzlindernd. Es kann in Form von Salben, Zäpfchen oder in Sitzbädern verwendet
werden. |
Wenn's nicht hilft - gehen Sie zum Arzt
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Für alle diese naturheilkundlichen Mittel gilt: Die Wirksamkeit ist
wissenschaftlich nicht ausreichend belegt. Allerdings schadet die Anwendung nicht und wer
damit zurechtkommt, kann das ohne Bedenken tun. Achten Sie aber auf allergische
Reaktionen. Auch hier gilt aber, wie auch bei anderen Medikamenten: Verschwinden die
Beschwerden nicht innerhalb von ein bis zwei Wochen, sollten Sie den Arzt aufsuchen und
weitere Behandlungsmaßnahmen besprechen.
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