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Operative Entfernung von Hämorrhoiden nach Longo (Stapler-Operation)
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Verwendung eines Klammernahtgerätes
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Als Alternative zur klassischen Hämorrhoidenentfernung
nach Milligan-Morgan wurde eine
Methode entwickelt, bei der die hervortretenden Schwellpolster nicht
entfernt, sondern hochgebunden werden. Verwendet wird dabei ein mechanisches Klammernahtgerät,
der sogenannte Stapler. Diese Methode wurde seit 1993 von Dr. Longo
kontinuierlich entwickelt. |
Die Schleimhaut wird gerafft
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Bei der Stapler-Operation wird zunächst der Schließmuskel mit einem
Analdehner gedehnt. Dann wird über der Sägezahnlinie (vgl.
Anatomie und Physiologie des Enddarms) eine sogenannte Tabaksbeutelnaht
gesetzt. Die Schleimhaut des Enddarms ist an dieser Stelle schmerzunempfindlich. Der
eingezogene Faden wird so gesetzt, dass er später zusammengezogen werden kann, eben wie
bei einem Tabaksbeutel. Dann wird der Stapler eingeführt. Er stanzt oberhalb des
empfindlichen Anoderms im Darm rundherum eine dünne Schicht Schleimhaut aus. Dadurch und
durch die zusammengezogene Tabaksbeutelnaht wird die restliche Schleimhaut straffer. Die
Hämorrhoiden werden kopfwärts gezogen und durch die Naht dort fixiert. Durch die
Straffung wird auch die Blutzufuhr in das Schwellpolster verringert. |
Nach der OP
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Bei der Longo-Technik bleibt das komplexe Gefüge des Enddarms
unbeschädigt. Die Operation dauert nur wenige Minuten und wird unter Vollnarkose
durchgeführt. Nach der Operation wird die Durchführung von Sitzbädern und die
kurzfristige Gabe eines Abführmittels empfohlen. Das Abführmittel ist nur wenige Tage
erforderlich. Dadurch soll das Pressen beim Stuhlgang und die Bildung von hartem Stuhl
vermieden werden. Schmerzmittel können erforderlich sein. Der Klinikaufenthalt beträgt
nur zwei bis vier Tage. |
Einen Bericht über Erfahrungen mit der "Stapler-Operation"
finden Sie hier (pdf).
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Zwar ist diese Operation deutlich schonender, als die klassischen
Operationsverfahren nach Milligan-Morgan und Ferguson, es können aber
dennoch Komplikationen auftreten wie Blutungen, Schmerzen und Stuhldrang. Da
das Klammernahtgerät ein mechanisches Gerät ist, kann es bei der Handhabung
zu Fehlern kommen, die eine Perforation des Darms mit sich bringen.
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