| |
|
Veränderungen der Organsysteme im Alter:
Haut und Haare
|
MedizInfo®Haut und Haar mit
Informationen zum Aufbau der Haut und zu Hauterkrankungen.
|
Die Haut ist das
Organ, an dem Alterungserscheinungen am ehesten sichtbar werden. Mit zunehmendem Alter
verändert sich der Aufbau der
verschiedenen Hautschichten. Sie werden beträchtlich dünner. Die Fettschichten
nehmen ab, ebenso die Kollagenfasern und die elastischen Fasern. Die Anzahl der
eingelagerten Schweißdrüsen wird geringer. Die Durchblutung, und damit die Versorgung
mit Sauerstoff und Nährstoffen, geht zurück. Insgesamt führen diese Veränderungen
dazu, dass die Haut älterer Menschen dünn und trocken ist. Sie ist auch deutlich weniger
elastisch, als dies vorher der Fall war. Darum ist die Haut jetzt leichter verletzbar und
Wunden heilen langsamer. Aufgrund dieser längeren Heilzeit erhöht sich das
Infektionsrisiko einer Wunde ganz erheblich. |
Die biologische Hautalterung folgt einem vorgegebenen genetischen
Programm.
|
Bei der Hautalterung kann man zwischen einer "inneren" oder
biologischen Hautalterung und einer "äußeren Hautalterung" unterscheiden. Bei
der "inneren Hautalterung" (biologische Alterung) folgen die Veränderungen der
Hautzellen einem vorgegebenen genetischen Programm. Dieses genetische Programm ist
individuell festgelegt und kann sich von Mensch zu Mensch unterscheiden. Folgen sind u.a.:
- verlangsamte Heilung nach Verletzungen,
- Rauhigkeit durch Nachlassen der Talgproduktion,
- Rissigkeit, verstärkte Irritierbarkeit, Trockenheit durch Abnahme der Anzahl und der
Funktion von Schweiß- und Talgdrüsen sowie durch ein geringeres
Wasserspeicherungsvermögen,
- Schlaffheit durch Verlust elastischer Fasern,
- Ausdünnung durch "Verkümmerung" der einzelnen Hautschichten,
- abnehmende Stabilität durch geringere Anzahl und nachlassende Verflechtung der
Bindegewebefasern sowie
- Blässe durch reduzierte Durchblutung.
|
Äußere Einflüsse - insbesondere die Sonne - beeinflussen die
Alterungsprozesse.
|
Bei der "äußeren Hautalterung" (Lichtalterung) handelt es sich
um Alterungsvorgänge der Hautzellen, die durch äußere Faktoren hervorgerufen werden,
insbesondere Sonnenstrahlung. Die
"äußere Hautalterung" kann die "innere Hautalterung" verstärken. Es
kommt zur Faltenbildung durch Elastizitätsverlust, einer Vergröberung der Hautfelderung
durch einen Schwund an Bindegewebe, scheckigen Pigmentierungen, Verhornungsstörungen
sowie "Gefäßsternchen" durch Veränderungen an den kleinen Blutgefäßen der
Haut. |
Trockene Haut ist anfälliger für Verletzungen.
|
Da die alterungsbedingt trockene Haut verletzungsanfälliger ist und sich
bei starker Austrocknung ein so genanntes Austrocknungsekzem (trockene, schuppende, raue,
juckende Hautstelle) entwickeln kann, sollte sie regelmäßig mit einer
feuchtigkeitsspendenden Lotion eingecremt werden. Die durch Lichtalterung hervorgerufenen
Veränderungen können einen Vorstufe von Hauttumoren darstellen. Um deren Entwicklung zu
verhindern, ist ein effektiver Sonnenschutz wichtig, am besten bereits von Kindheit an.
Der beste Sonnenschutz ist das Meiden der Sonne. Beim Aufenthalt in der Sonne sollte immer
eine Sonnencreme mit ausreichend hohem Lichtschutzfaktor verwendet werden. Hinweise und Tipps finden
Sie hier. |
Der Tastsinn ist reduziert.
|
Die Haut ist auch ein Sinnesorgan. In ihr befinden sich Tast-, Druck- und
Temperaturrezeptoren. Eine genaue Beschreibung finden Sie hier. Mit zunehmendem Alter geht die
Zahl der Rezeptoren zurück. Bei den Tastrezeptoren beträgt dieser Verlust in einem Alter
von 90 Jahren bis zu 30 Prozent. Die Folge ist eine Einschränkung des Tastsinns, sodass
beispielsweise viele Dinge mit geschlossenen Augen nicht mehr ertastet werden können und
eine Blickunterstützung durch die Augen notwendig wird. |
Die Schleimhäute sind trockener.
|
Die Schleimhäute verändern sich bei Frauen insbesondere durch den
Wegfall der Östrogene in den Wechseljahren. Durch die abnehmende Produktion von Östrogen
wird die Durchfeuchtung und die Durchblutung der Scheidenschleimhaut vermindert. Die
Schleimhaut ist empfindlicher und zarter. Die Scheide wird beim Sex langsamer feucht.
Weitere Informationen dazu finden Sie hier. |
|
Trockene Schleimhäute wirken sich auch auf die Augen aus. Das "Trockene Auge" ist
eine Erscheinung, die nach den Wechseljahren häufiger auftritt, auch wenn sie nicht auf
diese Altergruppe und natürlich nicht nur auf Frauen beschränkt ist. Eine umfassende
Darstellung der Beschwerden, Ursachen und der Behandlung bei trockenem Auge finden Sie hier. |
Graue Haare und Glatzenbildung sind eher ein ästhetisches Problem.
|
An den Haaren ist eine Abnahme der Pigmentierung und damit ein Farbverlust
zu erkennen. Graue Haare sind aber eher ein
ästhetisches, als ein gesundheitliches Problem. Mit zunehmendem Alter dünnt sich die
Behaarung durch einen Verlust an Haarwurzeln mit der Zeit aus. Es kann zur Glatzenbildung
kommen. Die vorhandenen Haare wachsen langsamer als in der Jugend. Teilweise wird auf dem
Kopf die normale Behaarung durch einen Haarflaum ersetzt. Diese Veränderungen sind
individuell sehr unterschiedlich. Auch an den Finger- und Fußnägeln lassen sich
altersbedingte Veränderungen beobachten: Die Nägel wachsen langsamer, und die
Nagelplatte wird dünner, weicher und rauer.
|
| |
|