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Veränderungen der Organsysteme im Alter:
Sexuelle Funktion
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Die Fähigkeit zum Geschlechtsverkehr bleibt erhalten.
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Weder Männer noch Frauen verlieren im Alter die Fähigkeit zum
Geschlechtsverkehr. Wohl aber wird beobachtet, dass das sexuelle Interesse sich
verändert. Die Häufigkeit sexueller Aktivität nimm im Alter in der Regel ab. Zudem
tritt eine Änderung der Vorlieben bzw. des Verhaltens ein, wobei mit steigendem Alter
zunehmend Aspekte wie Zärtlichkeit, Geborgenheit, emotionale Sicherheit, Wärme, Nähe
und Zuneigung im Vordergrund stehen. |
Eine Erektion braucht längere Zeit und mehr Stimulation, um sich zu
entwickeln.
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Im Alter kommt es zu einigen körperlichen Veränderungen, die das
Sexualleben bzw. die Geschlechtsorgane betreffen. Vielen Männern ab dem 55. bis 60.
Lebensjahr leiden unter einer gutartigen
Vergrößerung der Prostata (BPH). Das führt nicht nur zu Schwierigkeiten beim
Wasserlassen, es kann auch das Wohlbefinden während des sexuellen Beisammenseins
beeinträchtigen, z.B. durch ein Gefühl von Blasendruck oder der Notwendigkeit, häufig
die Toilette aufzusuchen. Mit zunehmendem Alter entsteht außerdem eine Erektion langsamer.
Die Stimulation muss intensiver erfolgen. Dadurch können Versagensängste entstehen. Nach
dem Orgasmus erfolgt eine schnellere Rückbildung. Die Zeit bis zum nächsten
möglichen Samenerguss wächst auf einen Zeitraum von 12 bis 24 Stunden an. Zwar ist in
höherem Alter die Anzahl an Samenzellen verringert und damit prinzipiell auch die
Zeugungsfähigkeit. Die meisten Männer aber bleiben bis ins hohe Alter zeugungsfähig. |
Die Scheide braucht länger, um feucht zu werden.
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Bei Frauen treten durch das Nachlassen der Sexualhormonproduktion im Alter
von etwa 50 Jahren die Wechseljahre
ein. Diese sind insbesondere durch das Aussetzen der Eierstockfunktion gekennzeichnet, das
heißt es werden keine Eizellen mehr freigesetzt, und eine Schwangerschaft ist nicht mehr
möglich. Durch den Mangel an Sexualhormonen "verkümmern" die Gewebe von Vulva
(Scheideneingang), Vagina (Scheide) und Harnröhre, was sich unter anderem in einer
unangenehmen Trockenheit beim Geschlechtsverkehr äußert. Es kann Juckreiz auftreten.
Auch die Zeit, die bis zum Feuchtwerden der Scheide vergeht, ist verlängert und benötigt
eine intensivere Stimulation. Der Orgasmus und der Rückgang der Erregung nach dem
Orgasmus sind in der Regel kürzer. |
Verschiedene Erkrankungen können das Sexualleben beeinträchtigen.
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Einige Erkrankungen wirken sich speziell bei Männern auf die
Erektionsfähigkeit aus (vgl. Erektile Dysfunktion).
Zu diesen Erkrankungen gehören unter anderem Bluthochdruck, Diabetes, Herzerkrankungen
oder eine stattgefundene Prostataoperation
(dabei kann es zu Nervenverletzungen kommen). Bei Frauen können Eingriffe an den
Eierstöcken, an der Gebärmutter oder an den Brüsten zu einer Beeinträchtigung des
Selbstbildes als Frau führen. Das kann sich negativ auf das Sexualleben auswirken. Auch
Erkrankungen des Bewegungsapparates, z. B. eine Hüftgelenkarthrose können durch
Schmerzen und Bewegungseinschränkungen die Fähigkeit zum Geschlechtsverkehr
beeinträchtigen und sogar unmöglich machen. |
Die mangelnde Privatsphäre in Alten- und Pflegeheimen macht ein
erfülltes Sexualleben fast unmöglich.
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"Äußere Faktoren" können einem erfüllten Sexualleben im
Alter zusätzlich entgegenstehen. So sind viele ältere Menschen verwitwet und damit
partnerlos. Männer bemühen sich in der Regel um neue Sexualpartnerinnen, Frauen dagegen
seltener. Dafür ist der Anteil der Frauen, die sich selbst befriedigen höher, als der
der Männer. In Alten- und Pflegeheimen mangelt es fast immer an ausreichender
Privatsphäre. So werden die Möglichkeit eines zufriedenstellenden Sexuallebens in diesen
Einrichtungen wirkungsvoll beschnitten. |
Homosexuelle Paare haben es besonders schwer.
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Homosexuelle ältere Menschen leiden nicht selten unter einer
Diskriminierung durch ihre Umwelt. Dabei geben etwa 25 Prozent der älteren Männer und 15
Prozent der älteren Frauen homosexuelle Erlebnisse an, wobei sich nur 2,3 Prozent der
älteren Männer und 0,5 Prozent der älteren Frauen als ausschließlich homosexuell
orientiert bezeichnen.
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