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Azinuszellkarzinom
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Meistens ist die Ohrspeicheldrüse betroffen
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Das Azinuszellkarzinom ist ein bösartiger Speicheldrüsentumor, der
überwiegend (und zwar zu neunzig Prozent) in der Ohrspeicheldrüse wächst.
Dort dehnt er sich kontinuierlich aus, hat jedoch auch die Neigung,
Tochtergeschwülste in den Lymphknoten des Halses oder in anderen Organen wie Lunge, Leber oder
Knochen zu bilden. Derartige Tochtergeschwülste lassen sich bei der Hälfte
der Patienten mit einem Azinuszellkarzinom feststellen. |
Meistens besteht eine gute Prognose
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In der Regel besteht eine gute Differenzierung der Tumorzellen, das heißt
die Gewebemerkmale der Tumorzellen sind denen des Ursprungsgewebes
(Speicheldrüsengewebe) sehr ähnlich. Dies bedingt eine gute Prognose der betroffenen Patienten: Die
Fünfjahresüberlebensrate beträgt nach vollständiger operativer
Tumorentfernung fünfundsiebzig Prozent. Jedoch kommt es bei der Hälfte der
Patienten zu einem Wiederauftreten der Erkrankung (Rezidiv), was dann häufig
mit der Bildung von Tochtergeschwülsten in der Lunge oder in den Knochen
verbunden ist. |
Frauen doppelt so häufig betroffen
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Meist sind Patienten in einem Alter zwischen vierzig und sechzig Jahren
von einem Azinuszellkarzinom betroffen, darunter doppelt so viele Frauen wie
Männer. Aber auch junge Frauen und Kinder können an diesem bösartigen
Speicheldrüsentumor erkranken. Das Azinuszellkarzinom macht zehn Prozent
aller bösartigen Speicheldrüsentumoren aus. |
Symptome
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Ein Azinuszellkarzinom macht sich durch eine Schwellung im Bereich der
betroffenen Speicheldrüse bemerkbar. Schmerzen oder eine Gesichtslähmung
durch eine Beeinträchtigung der Funktion des Gesichtsnervs kommen nur selten
vor. |
Therapie
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Die Therapie des Azinuszellkarzinoms besteht in der Entfernung des Tumors
sowie gegebenenfalls auch der betroffenen Speicheldrüse. Hat sich bei der
feingeweblichen Untersuchung im Rahmen der präoperativen Diagnostik eine
geringe Differenzierung der Tumorzellen gezeigt, wird die Tumorentfernung um
die Entnahme der Lymphknoten im Halsbereich ergänzt. Dies ist bei einer guten
Differenzierung der Tumorzellen meist nicht notwendig. Allerdings muss durch
eine Ultraschalluntersuchung des Halses sichergestellt werden, dass die
Lymphknoten der Halsregion frei von Tochtergeschwülsten sind. |
Strahlentherapie nach Operation
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Bei Tumoren mit geringer Differenzierung der Tumorzellen schließt sich an
die Operation in der Regel eine Strahlentherapie an, um eventuell im Körper
verbliebene Tumorzellen abzutöten.
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