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Teilsysteme der Abwehr
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Es
gibt angeborene und gelernte Abwehrmechanismen. |
Das
Abwehrsystem des Menschen besteht aus vier Teilsystemen. Die unspezifische Abwehr richtet
sich gegen alle "Fremdlinge" im Körper. Ihre Mechanismen sind angeboren. Die
spezifische Abwehr richtet sich gezielt gegen bestimmte Antigene, die auch wiedererkannt
werden können. Die Vorgänge der spezifischen Abwehr sind erworben. Das bedeutet, das
jeder Mensch erst lernen kann, einen bestimmten Krankheitserreger spezifisch abzuwehren,
wenn er mit ihm in Kontakt kommt. |
Die
Teilsysteme der Abwehr greifen ineinander. |
Dann
gibt es noch die Unterscheidung in eine zelluläre und eine humorale Abwehr. Zellulär
bedeutet, daß die Abwehr durch Zellen erfolgt. Humoral
meint nichts anderes als "nicht zellulär". In der Übersichtsgrafik finden Sie
die Bestandteile dieser vier Teilsysteme noch einmal zusammengefaßt.
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Spezifische humorale Abwehr
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Die
Plasmazellen produzieren jede Menge Antikörper. |
Ziel
der spezifischen humoralen Abwehr ist die Bildung großer Mengen von Antikörpern. Diese
Aufgabe übernehmen die B-Lymphozyten. Sie werden im
Knochenmark geprägt. Das bedeutet, daß sie dort auf das Finden eines bestimmten Antigens
(Fremdkörper, Krankheitserreger) trainiert werden. Ist das Training abgeschlossen, werden
die B-Lymphozyten über das Blut und die Lymphbahnen
sozusagen entlassen. Kommen sie dann mit "ihrem" Antigen in Berührung, wandeln
sie sich in Plasmazellen um. Dabei vermehren sie sich
stark. Die Plasmazellen produzieren dann jede Menge Antikörper. Nach einer Infektion
bleibt ein Teil der B-Zellen als B-Gedächtniszellen erhalten. |
Bau
und Funktion von Antikörpern unterscheiden sich. |
Antikörper
werden auch als Immunglobuline bezeichnet. Sie werden in
verschiedene Klassen eingeteilt, die mit einem bestimmten Buchstaben gekennzeichnet sind.
Immunglobuline G, A, M, D und E. Häufig findet man dann Abkürzungen, etwa IgE oder IgA.
Die verschiedenen Immunglobuline haben unterschiedliche Aufgaben und können deshalb gut
als Diagnosekriterium eingesetzt werden. Die Funktion der verschiedenen Immunglobuline
wird hier genauer beschrieben. |
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Spezifische zelluläre Abwehr
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T-Lymphozyten
werden auf bestimmte Erreger "geschult". |
Die
T-Lymphozyten sind die wichtigsten Zellen der spezifischen
zellulären Abwehr. Nicht immer gelingt es der unspezifischen Abwehr und der spezifischen
humoralen Abwehr, alle Krankheitserreger vollständig zu vernichten. Dann treten die
T-Zellen in Aktion. Ähnlich den B-Zellen werden die
T-Lymphozyten auf ihre spezielle Aufgabe hin ausgebildet. Das geschieht im Thymus. Nach der Ausbildung zirkulieren die T-Lymphozyten in Blut-
und Lymphbahnen. Treffen sie auf eine antigenpräsentierende
Zelle, die ihr spezielles Antigen auf ihrer Oberfläche abgebildet hat, so dockt sie mit
ihrem Rezeptor an diese Zelle an. Dieses Zusammentreffen ist aber nicht
"zufällig". Die antigenpräsentierende Zelle hat Interleukin 1 gebildet und ausgeschüttet. Dieses Zytokin lockt die T-Lymphozyten herbei. |
Die
spezifische Abwehrreaktion wird durch die verschiedenen T-Zellen durchgeführt. |
Nach
dem Andockmanöver fängt der T-Lymphozyt an, sich zu teilen und spezielle T-Zellen
auszubilden. Dazu gehören:
- T-Helferzellen: Sie können
Antigene auf antigenpräsentierenden Zellen erkennen. Dazu brauchen sie aber das MHC II
Molekül, ein spezielles Molekül, das an der Oberfläche von antigenpräsentierenden
Zellen zu finden ist. MHC II Molekül und präsentiertes Antigen zusammen passen auf den
speziellen Rezeptor der T-Helferzelle. Anschließend werden Plasmazellen und zytotoxische
T-Zellen aktiviert.
- T-Suppressorzellen: Sie
haben eine wichtige Kontrollfunktion. Damit die Immunreaktion nicht unkontrolliert immer
weiter läuft, können die T-Suppressorzellen die Reaktion je nach Bedarf hemmen und
reduzierend auf die Ausschüttung der Zytokine wirken.
- T-Gedächtniszellen: Diese
speziellen Helferzellen können die einmal gelernte spezielle Immunreaktion speichern.
Kommt dann der Organismus wieder mit demselben Antigen in Kontakt, lösen die
T-Gedächtniszellen schnell eine gezielte Abwehrreaktion aus.
- Zytotoxische T-Zellen:
Diese Zellen wurden früher T-Killerzellen genannt. Sie sind auf die Abwehr von Viren
spezialisiert. Ist eine Körperzelle von Viren befallen, so haben die zytotoxischen
T-Zellen die Fähigkeit, die Hülle der Zellen zu durchlöchern. Dadurch löst sich die
Zelle praktisch auf. Man nennt diesen Vorgang auch Lyse. Durch die Auflösung der Zelle
werden die Viren im Innern meistens vernichtet. Das gelingt nicht immer. Manchmal bleiben
Viren im Körper und können immer wieder Infektionen hervorrufen. Typisches Beispiel ist
die Gürtelrose, die durch Varicella-Viren hervorgerufen wird. Sie ist fast immer eine
Zweitinfektion. Die Erste Infektion mit Varicella-Viren führt in früherem Alter zu
Windpocken. Danach bleiben die Viren stumm im Körper.
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Die
nachfolgende Grafik verdeutlicht noch einmal die Antigenrepräsentation und die Ausbildung
spezifischer T-Zellen: |
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