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Diagnostik bei HIV und AIDS
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Ist ein Verdacht auf eine HIV-Infektion gegeben, gibt es
verschiedene Möglichkeiten sich Sicherheit zu verschaffen, ob eine Infektion
stattgefunden hat oder nicht: |
HIV-Antikörper-Test
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"Klassischer" HIV-Antikörper-Test (ELISA- Test=
Enzyme-linked Immunosorbent assay). Für diesen Test wird Blut abgenommen und
in ein Labor geschickt. Das Ergebnis liegt 3-4 Tage danach dem Hausarzt vor.
Bei dem Test wird nicht das Virus selbst, sondern die vom Körper gebildeten
Antikörper gegen das Virus nachgewiesen. Für deren Produktion benötigt der
Körper jedoch ca 12 Wochen, so dass man erst viele Wochen nach einem
Risikokontakt Gewissheit über eine stattgefundene Ansteckung erlangt. Diesen
Zeitraum nennt man die"diagnostische Lücke". Wird der ELISA- Test mit
ausreichendem zeitlichem Abstand zu dem Risikokontakt, also 12 Wochen
danach, durchgeführt, ist er äußerst genau. Wenn HIV- Antikörper
nachgewiesen wurden, also eine HIV- Infektion besteht, wird das Ergebnis
als" positiv" bezeichnet, wenn keine HIV- Infektion nachgewiesen wurde, ist
das Ergebnis „negativ". Bei einem negativen Ergebnis kann man zu nahezu 100
Prozent sicher sein sich nicht angesteckt zu haben. Gelegentlich kommt es zu
einem falsch- positiven Ergebnis, weshalb ein positiver Test stets durch
einen Bestätigungstest (Western-Blot-Test) nochmals kontrolliert wird. Erst
wenn auch dieser Test positiv ausfällt, wird dem Betroffenen das Ergebnis
mitgeteilt. Der ELISA- Test ist kostengünstig und wird in Gesundheitsämtern
sogar kostenlos und anonym durchgeführt. |
HIV-Antikörper-Test
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HIV-Antikörper-Test mit Nachweis von P24-Antigen: Dieser
Kombinationstest weist die HIV-Antikörper nach, aber auch das p24- Antigen.
P24 ist ein Protein, das sich in der inneren Virushülle von HIV-1 befindet
und meist schon 2 Wochen nach dem Risikokontakt im Blut nachweisbar ist. Es
bleibt allerdings nur für ca 4 Wochen nachweisbar. Mit dem Test kann also
eine HIV- Infektion bereits früher ermittelt werden. In Einzelfällen ist es
jedoch vorgekommen, dass das p24-Antigen bereits wieder unter die
Nachweisgrenze zurückgefallen war, während die HIV-Antikörper die
Nachweisgrenze noch nicht überstiegen hatten, so dass fälschlicherweise ein
negatives Ergebnis zustande kam. |
HIV-Schnelltest
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HIV-Schnelltest: Dieser Test weist ebenfalls die
HIV-Antikörper nach und wird auch im Rahmen einer ärztlichen Beratung durch
einen Arzt vorgenommen. "Schnell" bedeutet in diesem Fall, dass das
Untersuchungsergebnis rascher vorliegt als beim herkömmlichen Test, nämlich
schon nach 15-30 Minuten. Beim Schnelltest gibt es aber genauso wie beim
"normalen" HIV-Test eine "diagnostischen Lücke", d.h. zwischen Risikokontakt
und Test muss also ebenfalls ausreichend Zeit ( ca. 3 Monate) zur
Antikörperbildung vergangen sein. Beim Schnelltest wird ein Tropfen Blut vom
Finger oder Ohrläppchen auf einen Teststreifen aufgebracht und das Ergebnis
nach etwa 30 Minuten abgelesen. HIV- Schnelltests sind etwas weniger genau;
es kommt etwas häufiger zu falsch positiven Ergebnissen. |
RT-PCR-Test
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RT-PCR-Test: Mit diesem Test werden nicht die gegen das
Virus gebildeten Antikörper untersucht, sondern die Viren selbst werden
nachgewiesen. Der Test kann schon 15 Tage nach dem Risikokontakt vorgenommen
werden. Gerade in der Anfangsphase finden sich viele Viren im Blut, da der
Körper noch keine Zeit hatte, ausreichend Antikörper zu bilden. Der Test
gilt als sehr genau, ist aber auch aufwändig und dementsprechend teuer. Er
kostet für HIV1 und HIV2 150-200 Euro und muss in der Regel von dem
Betroffenen selbst bezahlt werden. Nach der Blutabnahme liegt das Ergebnis
3-4 Tage später vor. Der Test findet vor allem Anwendung im Blutspendewesen
und bei Krankenhausaufnahme, wenn der Verdacht auf eine HIV- Infektion
besteht. Da mit dieser Methode die Virusmenge (Viruslast) bestimmt werden
kann, wird er routinemäßig zur Therapiekontrolle von HIV- Infizierten
angewandt. Unter Viruslast versteht man die Menge der in einem tausendstel
Liter (ml) Blut befindlichen HI-Viren ("Viruskopien pro ml"). Als
Therapieziel gilt das Absinken der HI- Viren auf unter 40- 50 Kopien/ ml.
Das gilt als Nachweisgrenze für die HI-Viren, d.h.. unter diesem Punkt sind
sie nicht mehr nachweisbar, es befinden sich jedoch immer noch Viren im
Körper. |
Heim-Test
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Heim-Test: HIV- Heim- Tests werden schon seit einigen Jahren
vor allem für Länder der Dritten Welt vertrieben. In Deutschland werden sie
über das Internet in letzter Zeit verstärkt angeboten. Von der Durchführung
solcher Tests rät allerdings das Robert- Koch- Institut ab, da schon kleine
Anwendungsfehler sichere Aussagen nicht mehr zulassen, die fachliche
Beratung vor bzw. nach dem Test fehlt und bei Angeboten aus dem Ausland
nicht ersichtlich ist, ob die gesetzlichen Anforderungen an den Test erfüllt
werden. |
Bestimmung der T-Helferlymphozyten
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Die Bestimmung der T-Helferlymphozyten (CD4-Zellzahl) gibt
Auskunft über das Ausmaß der Schädigung des Immunsystems und wird zur
Stadieneinteilung herangezogen (vgl. Symptome und
Klassifizierung der HIV-Infektion). Ferner ist ein Anstieg der
CD4-Zellzahl auch ein Kriterium für den Erfolg der Therapie.
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