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Ileus
/ Darmlähmung / Darmverschluss |
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Ursachen
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Die
Ursachen für einen Ileus sind sehr vielfältig. |
Ein
Ileus ist eine teilweise oder vollständige Blockierung der Darmpassage. Als Folge davon
kann der Transport des Darminhaltes erschwert oder ganz unmöglich werden. Verursacht
werden kann ein Ileus durch:
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Symptome
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Heftige
Bauchschmerzen, Blähbauch, Erbrechen, Verstopfung. |
Bei
mechanischen Verschlüssen reagiert der Darm mit einer verstärkten Bewegung (Mobilität).
Dadurch versucht er, das Hindernis zu überwinden. Als Folge treten starke, kolikartige
Bauchschmerzen, aufgetriebener Bauch (Blähbauch), Erbrechen und Verstopfung auf.
Außerdem kann es zu einem Schockzustand kommen mit den typischen Zeichen wie kalter
Schweiß, Unruhe und fahle Blässe. |
Infektionen
können die Darmwand lähmen. |
Ist
eine Darmlähmung die Ursache für den Ileus, so ist der Grund meistens eine schwere
Infektion. Durch starke Entzündungsprozesse und giftige Veränderungen wird die Darmwand
gelähmt. Dadurch wird der Nahrungsbrei nicht mehr weiter transportiert. Für den Arzt ist
ein typischen Zeichen die "Totenstille" beim Abhören des Bauchraumes. Auch in
diesen Fällen ist der Bauch aufgetrieben. Die Kinder leiden unter Verstopfung. Allerdings
gibt es hier meisten nur geringe Schmerzen. Dafür kommt es zu heftigem Erbrechen und
Schock. |
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Mekonium-Ileus
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Das
Mekonium kann einen Pfropfen im Darm bilden. |
Beim
Mekonium-Ileus behindert das besonders zähe Kindspech (Mekonium) die Passage durch den Darm. Das führt zu Verstopfungen oder zum Darmverschluß. Die Beschwerden
treten erst nach Tagen auf und äußern sich in stark geblähtem Bauch, galligem Erbrechen
und Gelbsucht. Vor allem der fehlende Abgang des Kindspechs nach bis zu 48 Stunden nach
der Geburt sollte misstrauisch machen. Der Mekonium-Ileus ist oft das erste Zeichen einer Mukoviszidose bei Neugeborenen. Deshalb muss
immer eine umfassende Ausschlussdiagnostik durchgeführt werden. |
Eine
Spülung schwemmt das Mekonium aus. |
Therapeutisch
wird versucht, die Darmpassage durch eine Spülung wieder frei zu bekommen. Dies gelingt
in den meisten Fällen. Eine Operation ist nur selten erforderlich, kann aber möglich
sein, wenn die Spülung keinen Erfolg hat. |
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Atresien / Stenosen
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Angeborene
Fehlbildungen können sehr unterschiedlich sein. |
Atresien
sind angeborene, vollständige Verschlüsse des Darms. Stenosen nennt man Einengungen des
Darmlumens. Die Vielfalt solcher Missbildungen ist groß und variiert in den Beschwerden.
Je weiter vom Magen in Richtung des Anus solche Veränderungen auftreten, desto später
nach der Geburt zeigen sich die Beschwerden. Im allgemeinen sollten Eltern von besonders
unruhigen und weinerlichen Kindern den Weg zum Kinderarzt suchen. Bestätigt sich der
Verdacht einer Missbildung, muß sie operativ entfernt werden. |
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Hernie
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Ursache
ist meistens eine nicht geschlossene natürliche Öffnung. |
Ein
Bruch (Hernie) gehört zu typischen kindlichen Beschwerden. Anders als beim Erwachsenen
(die besonders im Alter über Leistenhernien klagen) entsteht beim Kind ein Bruch seltener
durch eine Bindegewebsschwäche im Bereich der Bauchhäute. Grund für die Hernie sind
noch nicht vollständig verschlossene, natürliche Öffnungen, wie z.B. der Leistenkanal
bei Jungen. Durch den Leistenkanal senkt sich während der embryonalen Entwicklung der
Hoden aus dem Bauchraum in den Hodensack. |
Ein
Leistenbruch kann Hoden, Ovarien und Darmschlingen einklemmen. |
Im
Falle des Leistenbruches gelangen dann Darmschlingen in die Leiste oder in den Hodensack.
Vor allem Jungen, durch Vorhandensein der Öffnung für die Hoden, und Frühgeborene
aufgrund ihrer Unreife, zeigen gehäuft Leistenbrüche. Aber auch andere Regionen, wie
z.B. das Zwerchfell (Magen, Milz oder Leberteile können durchbrechen) oder die
Nabelgegend, sind von Brüchen bedroht. Manche Hernien, wie z.B. der Nabelbruch,
verschließen sich häufig von selbst oder sie lassen sich oft durch Zurückschieben der
Darmschlingen in den Bauch beheben und mit einem Pflasterverband stabilisieren. Schlägt
ein solcher Versuch fehl, muss der Bruch operiert werden. Bei Leistenbrüchen kann
ebenfalls der Versuch unternommen werden, die Darmschlingen mit der Hand
zurückzuschieben. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass dies meist misslingt. Bei Mädchen
können die Ovarien eingeschlossen sein. Dann ist ein zurückschieben mit der Hand eher
schädlich. |
Eingeklemmte
Darmschlingen können lebensbedrohend sein. |
Die
gefährlichste Komplikation eines Bruches ist die Einklemmung der Darmschlingen im
Bruchsackeingang. Das behindert die weitere Kotpassage und führt zu einem Ileus. Vor
allem Leistenhernien sind davon betroffen. Grundsätzlich gilt, dass jeder Leistenbruch,
der sich nicht von Hand zurückschieben lässt, von einer Einklemmung bedroht ist. Anders
als nicht eingeschnürte Hernien, die meist schmerzlos verlaufen, werden Einschnürungen
von großen Schmerzen begleitet. Ist dies der Fall, muss sofort operiert werden.
Andernfalls besteht Lebensgefahr. |
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Darmverdrehung / Volvulus
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Dreht
sich eine Darmschlinge um sich selbst, so kann dass zu Verschlüssen führen. |
Nicht
nur durch Einbruch in eine Hernie kann es zu einem mechanisch ausgelösten Darmverschluß
kommen. Typisch für das frühe Kindesalter und vor allem für die Säuglingszeit sind der
Volvulus (Darmverdrehung) sowie die Invagination. Bei der Darmverdrehung (Volvulus) kommt
es zur Unterbrechung der Kotpassage, weil sich eine Darmschlinge um sich selbst
herumdreht. Wie auch bei anderen Darmverschlüssen reagieren die Kinder mit Unruhe,
Übelkeit, Brechreiz und kolikartigen Schmerzen. Der Bauch eines solchen Kindes ist
gebläht und druckschmerzhaft. Je nach Sitz des Verschlusses erbrechen die Kinder gallig
oder gar kotig. Ist dabei die Temperatur erhöht, weist dies auf eine beginnende
Entzündung hin. |
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Darmeinstülpung / Invagination
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Einstülpungen
des Darms in sich selbst treten oft bei Säuglingen auf. |
Bei
der Invagination oder Darmeinstülpung dagegen stülpt sich der Darm in sich selbst und
verschließt somit das Lumen. Meistens schiebt sich das letzte Stück des Dünndarms in
den darauf folgenden Darmabschnitt. Die Invagination tritt typischerweise ab dem 6.
Lebensmonat bis zum dritten Jahr auf. Ursache ist eine angeborene zu starke Beweglichkeit
des Darms. Zu Beginn äußert sich diese Art von Darmverschluß durch schrilles Schreien
der Kinder, verbunden mit einem Anziehen der Beine. Die Kinder sind blass und unruhig.
Nach schwallartigen Erbrechen folgt eine beschwerdenarme Phase mit scheinbarer Besserung,
die dann von Verstopfung, Erbrechen und blutigen Stühlen gefolgt wird. |
Meistens
löst eine Spülung die Einstülpung. |
Therapeutisch
versucht man durch den diagnostischen Kontrasteinlauf, ähnlich dem Mekoniumileus, die
Einstülpung durch den Druck des Kontrastmittels auf den Darm zu lösen. Gelingt dies
nicht, ist in jedem Fall eine Operation angezeigt. |
Bei
Verdacht eines Ileus sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen. |
Es
soll betont werden, dass jede Form eines Darmverschlusses das Leben des Kindes bedrohen
kann. Es ist daher unbedingt ernst zu nehmen. Die Prognose fällt um so besser aus, je
schneller das Kind dem Arzt vorgestellt, und eine Therapie eingeleitet wird. Trotz
verschiedener Therapieansätze bei den verschiedenen Ileus-Arten verlangt ein jeder
Darmverschluss vollständige Nahrungskarenz, größte Ruhe im Krankenbett, gute
Beobachtung und viel Aufmerksamkeit gegenüber dem kranken Kind. Top |
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