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Die
Geburt ist für das Kind ein richtiger Schock. |
Die
Geburt eines Kindes bedeutet nicht nur für die Mutter eine erhebliche Anstrengung,
sondern vor allem für das Neugeborene. Es stellt für das Kind einen enormen Schock dar,
plötzlich aus dem warmen und behüteten Milieu der Fruchtblase in die kalte Außenwelt
entlassen zu werden. Neben Atmung und Kreislauf, die sich von alleine umstellen, muss sich
das Kind auf einmal an eine neue Umgebung anpassen. Es muss selbst über seine
Bedürfnisse entscheiden und anderen mitteilen, wann sie befriedigt werden sollen. Es
empfindet Hunger und Durst, Wärme oder Kälte. Das sind Dinge, die es vor der Geburt
nicht kannte und auf die es nicht reagieren musste. Die Ausscheidung, die vorher über die
Nabelschnur erfolgt ist, wird nun von ihm selbst erledigt und bereitet unter Umständen
Schmerzen oder zumindest ein ungutes Gefühl. |
Erhöhtes
Krankheitsrisiko direkt nach der Geburt. |
Nicht
nur der psychische Schock für das Kind, sondern der physische Druck auf den noch jungen
Organismus, bergen Gefahren und Risiken, die dazu führen, dass die Perinatalperiode, d.h.
die Zeit bis zum 7. Lebenstag, mit einer höheren Sterblichkeit und einem erhöhten
Erkrankungsrisiko verbunden ist, als jede andere Periode des Lebens danach. |
Gewicht
ca. 3400 Gramm,
Länge ca. 50 cm. |
Das
Kind kommt mit einem durchschnittlichen Körpergewicht von 3400 Gramm und ungefähr 50 cm
Körperlänge auf die Welt. Für die Beurteilung der Reife eines Neugeborenen sind diese
Merkmale jedoch nur bedingt verwendbar, da sie manchmal (je nach Rasse, Ernährung oder
soziale Abstammung der Eltern) erheblichen Schwankungen unterliegen. |
Die Reife des Neugeborenen wird anhand der Dicke der Haut
beurteilt. |
Der
Arzt beurteilt die Reife des Neugeborenen vielmehr nach der Hautdicke. Dabei wird die
Dicke des Unterhautfettgewebes und damit der Ernährungszustand des Kindes beurteilt. Das
Aussehen der Brustwarzen, die Ausbildung der Ohrmuschel sowie die Behaarung und
Genitalreife sind weitere Parameter für die Beurteilung der Reife eines Neugeborenen. |
Apgar-Index
beurteilt die ersten "Entwicklungsschritte" des Neugeborenen direkt nach der
Geburt. |
Wie
das Kind die Geburt überstanden hat und sich in den ersten Minuten an seine Umgebung
anpasst, beurteilt der Arzt nach einem sog. Apgar-Index, der 5 und 10 min. nach der Geburt
bestimmt wird. Diese Untersuchung gilt gleichzeitig als erste Vorsorgeuntersuchung.
Es werden für bestimmte Parameter Punkte vergeben. Das Minimum liegt bei 0 Punkten, das
Maximum bei 10 Punkten. APGAR ist eine Abkürzung für: A wie Aussehen
P wie Puls
G wie Gesichtsbewegungen
A wie Aktivität
R wie Respiration (Atmung)
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Kriterien
für die Beurteilung: |
Beurteilt
werden Hautfarbe (Normal: rosig), Herzschläge (Normal: Puls über 100), Abwehrreflexe
(Normal: Husten, Schreien), Aktivität (Normal: spontane, rege Bewegungen) und Atmung
(Normal: regelmäßig und kräftig). Die Atemfrequenz des Neugeborenen ist, ähnlich wie
der Herzschlag, ebenfalls wesentlich schneller, als bei einem Erwachsenen. Sie beträgt
bis zu 40 bis 60 Atemzügen in der Minute. |
Nach
der Auswertung müssen sofort entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. |
Kinder,
die einen Apgar von 8 bis 10 haben, werden nach der Geburt abgenabelt, abgetrocknet und
abgesaugt. Anschließend werden sie der Mutter auf den Bauch gelegt. Bei Kindern mit einem
Apgar von 4 bis 6 wird nach dem Absaugen versucht, die unzureichende Sauerstoffversorgung,
die meisten der Grund für den Abfall der anderen Parameter ist, mittels Maskenbeatmung
wieder auszugleichen. Bei einem Apgar von 0 bis 3 werden die Kinder intubiert und
künstlich beatmet. Darüber hinaus bedürfen sie einer intensivmedizinischer Therapie. |
Prophylaxe
gegen Bakterien der Gonorrhoe. |
Um
zu vermeiden, dass sich das Kind während der Geburt mit Gonorrhoe- Bakterien von der Mutter
infiziert, wird jedem Kind nach der Geburt im Rahmen der sogenannten Credéschen
Prophylaxe ein Tropfen Penicillin (oder Argentum nitricum) in die Augen gegeben. Top |
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