Kinder

Kinder
Bücher zum Thema aussuchen Bücherliste: Kinder

Allgemeine Entwicklung
Entwicklungsprobleme
Schmerzen bei Kindern
Angeborene Herzfehler:Septumdefekte

Angeborene Störungen:
Rachitis
Spina bifida - "Offener Rücken"
Lippen-Kiefer-Gaumenspalte

Asthma
Bauchschmerzen
Durchfall
Erbrechen

Fieber
Hautausschlag
Neurodermitis
Husten
Typische Kinderkrankheiten

Pneumonie / Lungenentzündung
 

Lungenentzündung
im Internet

 
Kurzinfo: Pneumonie / Lungenentzündung
Symptome Fieber, Atemnot, Husten, Bauchschmerzen
Wann zum Arzt? Bei Verdacht sofort!
Therapie Antibiotika, spezifisch, falls der Erreger bekannt ist, sonst unspezifisch. Ruhe, viel Schlaf, viel Trinken.
Weitere umfangreiche Informationen zu Pneumonie finden Sie bei MedizInfo®Lunge und Atmung Inhaltsübersicht:
Ursachen
Symptome
Diagnostik
Therapie
Selbsthilfe
Top
Ursachen
Die Pneumonie kommt oft zusammen mit anderen Erkrankungen vor.

Eine Lungenentzündung oder Pneumonie ist eine Entzündung des Lungengewebes, insbesondere der Lungenbläschen (Alveolen). Oft ist eine Lungenentzündung eine Komplikation bei Erkältungskrankheiten wie z. B. der Bronchitis. Sie kann aber auch bei allgemeinen Erkrankungen hinzukommen, wie Mukoviszidose oder Masern. Eine Pneumonie kann aber auch ganz allein auftreten. Weitere Informationen zur Lungenentzündung speziell bei Erwachsenen finden Sie hier.

 

Es gibt sehr viele Erreger. Ursachen einer Lungenentzündung können infektiöse Erreger wie Viren, Bakterien und Pilze sein. Aber auch Antigen-Antikörper-Reaktionen oder chemische Schadstoffe (z.B. nach einem Brand) können eine Lungenentzündung hervorrufen.

 

Es ist nicht immer die ganze Lunge betroffen. Die entzündlichen Veränderungen können sich auf einen Lungenlappen oder Lungensegment beschränken. Man spricht dann von einer Lobär- bzw. Segmentpneumonie. Eine Lungenentzündung kann aber auch von den Bronchien ausgehen und das umliegende Gewebe angreifen. Dann ist es eine Bronchopneumonie. Bei einer interstitiellen Pneumonie befällt die Entzündung das die Lunge umgebende Gewebe.

 

Kinder haben oft andere Pneumonien, als Erwachsene. Für die Behandlung und Prognose einer Lungenentzündung muss der Arzt wissen, dass in bestimmten Altersgruppen bestimmte Pneumonien häufiger vorkommen. Sie haben auch verschieden schwere Auswirkungen. So ist eine Lungenentzündung nicht gleich einer Lungenentzündung und muss immer individuell angegangen werden.

 

Top
Symptome
Häufig tritt hohes Fieber auf. Die infektbedingte Lungenentzündung ist in der Regel eine hochfieberhafte Erkrankung. Das gilt vor allem für Schul- und Kindergartenkinder. Bei Neugeborenen und Säuglingen kann eine Lungenentzündung auch mit nur geringem Fieber verlaufen.

 

Kurzatmigkeit und Atemnot bis hin zur Blaufärbung der Lippen infolge einer Zyanose. Das Fieber setzt plötzlich ein und entwickelt sich bis zu 39 bis 40 Grad Celsius. Es kann von Schüttelfrost begleitet werden. Typisch für den Anfang der Erkrankung ist eine beschleunigte Atmung des Kindes und ein hoher Puls. Das Kind ist kurzatmig und leidet unter Atemnot. Lippen und Mund können blau verfärbt sein. Das ist eine Folge des Sauerstoffmangels (Zyanose). Bei Säuglingen und jungen Kleinkinder kann es vorkommen, dass die Haut über den Rippen und zwischen dem Kehlkopf und dem Schlüsselbein beim Einatmen deutlich einsinkt. Oft besteht auch eine sogenannte Nasenflügel-Atmung. Dabei werden die Nasenflügel durch das Atmen deutlich bewegt. Kommt es zu einer Mitentzündung der Lungenhaut (Pleuritis), kann sie sich in Schmerzen hinter dem Brustbein äußern.

 

Der Husten ist quälend und schmerzhaft. Husten ist nicht immer vorhanden, kommt aber häufig vor. Tritt er auf, so er anfangs trocken, quälend und oft schmerzhaft. Nach Tagen wird der Husten klingelnder und es wird oft ein grünliches Sputum hochgewürgt. Allerdings beherrschen das Hochwürgen nur ältere Kinder. Neugeborene und Säuglinge verschlucken den Schleim und können ihn später erbrechen. Das wird häufig als Magen-Darm-Infektion fehlgedeutet.

 

Bauchschmerzen kommen oft vor. Auch Bauchschmerzen, die oft auftreten, wenn die Entzündung die unteren Abschnitte der Lungen befällt, können sehr stark ausgeprägt sein. Das kann zu der Einschätzung führen, es handele sich um eine akute Blinddarmentzündung. Erbrechen ist ein typisches Symptom bei jungen Kindern. Älteren Kinder, besonders Schulkinder entwickeln oft gleichzeitig eine Mittelohrentzündung.

 

Die Kinder sehen matt und blass aus. Kommt es zu einer ausgedehnter Entzündung beider Lungen, kann das zu einem Sauerstoffmangel im Blut führen (Zyanose). Dabei sind die Lippen um die Haut bläulich verfärbt. Bei Belastungen verdeutlicht sich die Verfärbung. Darüber hinaus wirken die Kinder matt und sehen blass und krank aus. Sie schwitzen sehr stark. Besonders bei Säuglingen kann es aber auch milde Verläufe geben. Dann ist das Allgemeinbefinden kaum beeinträchtigt und viel besser ist, als der objektive medizinische Befund es erwarten lassen würde.

 

Top
Diagnostik
Sorgfältige körperliche Untersuchung. An erster Stelle steht die genaue körperliche Untersuchung. Der Arzt vernimmt beim "Abhören"  (Auskultation) typische Geräusche. Je nachdem, welche Lungenbereiche befallen sind, sind diese Rasselgeräusche unterschiedlich ausgeprägt. Auch das "Abklopfen" liefert typische Befunde.

 

Unerläßlich ist das Röntgenbild. Daran anschließend ist ein Röntgenbild unbedingt notwendig, um den Verdacht einer Lungenentzündung zweifelsfrei zu bestätigen. Da bestimmte Erreger einer Lungenentzündung oft eine bestimmte Ausdehnung der Entzündung hervorrufen, kann ein Röntgenbild auch ein Hinweis auf den Erreger geben.

 

Die Blutuntersuchung kann oft den Erreger nachweisen. Weitere diagnostische Maßnahme ist eine Blutuntersuchung. Dabei ist ein Hinweis auf den Erreger sehr oft möglich ist. Es wird auch eine Blutkultur angelegt. Das geschieht routinemäßig, wenn das Fieber über 38,5 Grad Celsius ansteigt. Mit ihr soll untersucht werden, ob sich Bakterien im Blut befinden.

 

Top
Therapie
Antibiotika haben die Sterblichkeit bei bakteriellen Pneumonien erheblich gesenkt.

Weitere umfangreiche Informationen zu Pneumonie finden Sie bei MedizInfo®Lunge und Atmung

Wann immer möglich, sollte eine Therapie zielgerichtet die Ursache angreifen. Leider ist aber nicht immer sofort der Erreger für die Lungenentzündung feststellbar. Deshalb wird in vielen Fällen zunächst unspezifisch Antibiotika verabreicht. Seit Einführung der Antibiotika hat sich die Prognose der bakteriellen Pneumonien entscheidend verbessert. Die Sterblichkeit hat, bis auf ein Minimum abgenommen. Auch der Verlauf der Erkrankung an sich ist verkürzt. Die Temperatur sinkt innerhalb von 24 bis 48 Stunden ab und das Befinden des Kindes bessert sich automatisch. Allerdings können leicht erhöhte Temperaturen noch bis zu 2 Wochen weiterbestehen. Der Husten wird mit der Behandlung produktiv. Das bedeutet, dass das Sekret hochgewürgt und ausgespuckt werden kann. Der Husten wird dann nicht mehr als so quälend empfunden.

 

Auch eine unspezifische Therapie mit Antibiotika ist gerechtfertigt. Eine unspezifische Antibiotikatherapie wird baldmöglichst begonnen. Liefern die Untersuchungsergebnisse einen eindeutigen Hinweis auf den Erregen, so wird das Antibiotikum entsprechend angepasst. Dieses Vorgehen schließt die Möglichkeit mit ein, dass in manchen Fällen ein Antibiotikum unnötig verschrieben wird. Ist die Lungenentzündung von Viren verursacht, wirken Antibiotika nicht. Das Risiko und die Gefährdung des Kindes sind aber oft so groß, dass ein Abwarten schwerwiegende Folgen haben könnte.

 

Viel Ruhe und Schlaf. Die weitere Therapie ist ebenfalls von großer Bedeutung. Dazu gehören vor allem viel Ruhe und Schlaf. Die Kinder sollten sich nicht anstrengen. Keine Spiel und keine großen Besuchen. Außerdem brauchen insbesondere Säuglinge und Neugeborene, aber auch alle anderen Kinder viel Flüssigkeit.

 

Säuglinge und Kleinkinder müssen stationär behandelt werden. Die Behandlung muss nicht unbedingt im Krankenhaus erfolgen. Aber Säuglinge und Kleinkinder müssen stationär behandelt. Hat die Therapie angeschlagen und ist das Fieber gesunken, können ältere Kinder und Schulkinder in Abhängigkeit von dem Allgemeinbefinden, zu Hause weiter behandelt werden.

 

Die Prognose ist in der Regel gut. Es kann aber auch Komplikationen geben.

Weitere umfangreiche Informationen zu Pneumonie finden Sie bei MedizInfo®Lunge und Atmung

Die Prognose der Lungenentzündung ist vom Erreger und dem Alter des Kindes abhängig, sowie auch vom Zeitpunkt des Therapiebeginns. In der Neugeborenenperiode, aber auch im Säuglingsalter ist die Prognose immer noch ernst und die Sterblichkeit im ersten Lebensjahr immer noch hoch. Bei Klein- und Schulkindern ist die Prognose dagegen gut. Bei viralen Pneumonien, aber auch nach viralen Bronchitiden kommt es manchmal zu einer nachfolgenden bakteriellen Besiedelung und erneutem Aufflammen des Fiebers. Komplikationen, vor allem bei jungen Kindern, sind insbesondere Lungenabszesse und von der Belüftung abgeschnittene Lungenbezirke.

Weitere Informationen zur Lungenentzündung speziell bei Erwachsenen finden Sie hier.

 

Top
Selbsthilfe
Babys nie auf den Bauch legen.
  • Wird Ihr Kind zu Hause weiterbehandelt, so sollten Sie immer für ausreichende Belüftung sorgen.
  • Das Kind sollte viel Trinken. Oft werden Kräutertees empfohlen.
  • Muss Fieber gesenkt werden, so helfen Wadenwickel sehr gut.
  • Legen Sie Säuglinge nie auf den Bauch, denn dann können sie nicht frei atmen. Säuglinge sind "Bauchatmer".

Top

Zur Übersicht
Fiebererkrankungen

 


MedizInfo®Homepage
zur Startseite

zur Übersicht
des Unterthemas
zur Übersicht
des Oberthemas