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Pneumonie
/ Lungenentzündung |
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Kurzinfo:
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Pneumonie / Lungenentzündung |
Symptome |
Fieber,
Atemnot, Husten, Bauchschmerzen |
Wann
zum Arzt? |
Bei
Verdacht sofort! |
Therapie |
Antibiotika,
spezifisch, falls der Erreger bekannt ist, sonst unspezifisch. Ruhe, viel Schlaf, viel
Trinken. |
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Weitere umfangreiche Informationen zu Pneumonie finden Sie bei MedizInfo®Lunge und Atmung |
Inhaltsübersicht:
Ursachen
Symptome
Diagnostik
Therapie
Selbsthilfe |
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Top
Ursachen
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Die
Pneumonie kommt oft zusammen mit anderen Erkrankungen vor. |
Eine Lungenentzündung oder Pneumonie ist eine Entzündung des
Lungengewebes, insbesondere der Lungenbläschen (Alveolen). Oft ist eine Lungenentzündung
eine Komplikation bei Erkältungskrankheiten wie z. B. der Bronchitis. Sie kann aber auch
bei allgemeinen Erkrankungen hinzukommen, wie Mukoviszidose
oder Masern. Eine Pneumonie kann aber
auch ganz allein auftreten. Weitere Informationen zur Lungenentzündung speziell bei
Erwachsenen finden Sie hier.
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Es
gibt sehr viele Erreger. |
Ursachen einer Lungenentzündung können infektiöse Erreger wie
Viren, Bakterien und Pilze sein. Aber auch Antigen-Antikörper-Reaktionen oder chemische
Schadstoffe (z.B. nach einem Brand) können eine Lungenentzündung hervorrufen. |
Es
ist nicht immer die ganze Lunge betroffen. |
Die entzündlichen Veränderungen können sich auf einen
Lungenlappen oder Lungensegment beschränken. Man spricht dann von einer Lobär- bzw.
Segmentpneumonie. Eine Lungenentzündung kann aber auch von den Bronchien ausgehen und das
umliegende Gewebe angreifen. Dann ist es eine Bronchopneumonie. Bei einer interstitiellen
Pneumonie befällt die Entzündung das die Lunge umgebende Gewebe. |
Kinder
haben oft andere Pneumonien, als Erwachsene. |
Für die Behandlung und Prognose einer Lungenentzündung muss der
Arzt wissen, dass in bestimmten Altersgruppen bestimmte Pneumonien häufiger vorkommen.
Sie haben auch verschieden schwere Auswirkungen. So ist eine Lungenentzündung nicht
gleich einer Lungenentzündung und muss immer individuell angegangen werden. |
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Top
Symptome
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Häufig
tritt hohes Fieber auf. |
Die infektbedingte Lungenentzündung ist in der Regel eine
hochfieberhafte Erkrankung. Das gilt vor allem für Schul- und Kindergartenkinder. Bei
Neugeborenen und Säuglingen kann eine Lungenentzündung auch mit nur geringem Fieber
verlaufen. |
Kurzatmigkeit
und Atemnot bis hin zur Blaufärbung der Lippen infolge einer Zyanose. |
Das Fieber setzt plötzlich ein und entwickelt sich bis zu 39 bis
40 Grad Celsius. Es kann von Schüttelfrost begleitet werden. Typisch für den Anfang der
Erkrankung ist eine beschleunigte Atmung des Kindes und ein hoher Puls. Das Kind ist
kurzatmig und leidet unter Atemnot. Lippen und Mund können blau verfärbt sein. Das ist
eine Folge des Sauerstoffmangels (Zyanose). Bei Säuglingen und jungen Kleinkinder kann es
vorkommen, dass die Haut über den Rippen und zwischen dem Kehlkopf und dem Schlüsselbein
beim Einatmen deutlich einsinkt. Oft besteht auch eine sogenannte Nasenflügel-Atmung.
Dabei werden die Nasenflügel durch das Atmen deutlich bewegt. Kommt es zu einer
Mitentzündung der Lungenhaut (Pleuritis), kann sie sich in Schmerzen hinter dem Brustbein
äußern. |
Der
Husten ist quälend und schmerzhaft. |
Husten ist nicht immer vorhanden, kommt aber häufig vor. Tritt er
auf, so er anfangs trocken, quälend und oft schmerzhaft. Nach Tagen wird der Husten
klingelnder und es wird oft ein grünliches Sputum hochgewürgt. Allerdings beherrschen
das Hochwürgen nur ältere Kinder. Neugeborene und Säuglinge verschlucken den Schleim
und können ihn später erbrechen. Das wird häufig als Magen-Darm-Infektion fehlgedeutet. |
Bauchschmerzen
kommen oft vor. |
Auch Bauchschmerzen, die oft auftreten, wenn die Entzündung die
unteren Abschnitte der Lungen befällt, können sehr stark ausgeprägt sein. Das kann zu
der Einschätzung führen, es handele sich um eine akute Blinddarmentzündung. Erbrechen
ist ein typisches Symptom bei jungen Kindern. Älteren Kinder, besonders Schulkinder
entwickeln oft gleichzeitig eine Mittelohrentzündung. |
Die
Kinder sehen matt und blass aus. |
Kommt es zu einer ausgedehnter Entzündung beider Lungen, kann das
zu einem Sauerstoffmangel im Blut führen (Zyanose). Dabei sind die Lippen um die Haut
bläulich verfärbt. Bei Belastungen verdeutlicht sich die Verfärbung. Darüber hinaus
wirken die Kinder matt und sehen blass und krank aus. Sie schwitzen sehr stark. Besonders
bei Säuglingen kann es aber auch milde Verläufe geben. Dann ist das Allgemeinbefinden
kaum beeinträchtigt und viel besser ist, als der objektive medizinische Befund es
erwarten lassen würde. |
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Top
Diagnostik
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Sorgfältige
körperliche Untersuchung. |
An erster Stelle steht die genaue körperliche Untersuchung. Der
Arzt vernimmt beim "Abhören" (Auskultation) typische Geräusche. Je
nachdem, welche Lungenbereiche befallen sind, sind diese Rasselgeräusche unterschiedlich
ausgeprägt. Auch das "Abklopfen" liefert typische Befunde. |
Unerläßlich
ist das Röntgenbild. |
Daran anschließend ist ein Röntgenbild unbedingt notwendig, um
den Verdacht einer Lungenentzündung zweifelsfrei zu bestätigen. Da bestimmte Erreger
einer Lungenentzündung oft eine bestimmte Ausdehnung der Entzündung hervorrufen, kann
ein Röntgenbild auch ein Hinweis auf den Erreger geben. |
Die
Blutuntersuchung kann oft den Erreger nachweisen. |
Weitere diagnostische Maßnahme ist eine Blutuntersuchung. Dabei
ist ein Hinweis auf den Erreger sehr oft möglich ist. Es wird auch eine Blutkultur
angelegt. Das geschieht routinemäßig, wenn das Fieber über 38,5 Grad Celsius ansteigt.
Mit ihr soll untersucht werden, ob sich Bakterien im Blut befinden. |
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Top
Therapie
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Antibiotika
haben die Sterblichkeit bei bakteriellen Pneumonien erheblich gesenkt. Weitere umfangreiche Informationen zu Pneumonie finden Sie bei MedizInfo®Lunge und Atmung |
Wann immer möglich, sollte eine Therapie zielgerichtet die
Ursache angreifen. Leider ist aber nicht immer sofort der Erreger für die
Lungenentzündung feststellbar. Deshalb wird in vielen Fällen zunächst unspezifisch
Antibiotika verabreicht. Seit Einführung der Antibiotika hat sich die Prognose der
bakteriellen Pneumonien entscheidend verbessert. Die Sterblichkeit hat, bis auf ein
Minimum abgenommen. Auch der Verlauf der Erkrankung an sich ist verkürzt. Die Temperatur
sinkt innerhalb von 24 bis 48 Stunden ab und das Befinden des Kindes bessert sich
automatisch. Allerdings können leicht erhöhte Temperaturen noch bis zu 2 Wochen
weiterbestehen. Der Husten wird mit der Behandlung produktiv. Das bedeutet, dass das
Sekret hochgewürgt und ausgespuckt werden kann. Der Husten wird dann nicht mehr als so
quälend empfunden. |
Auch
eine unspezifische Therapie mit Antibiotika ist gerechtfertigt. |
Eine unspezifische Antibiotikatherapie wird baldmöglichst
begonnen. Liefern die Untersuchungsergebnisse einen eindeutigen Hinweis auf den Erregen,
so wird das Antibiotikum entsprechend angepasst. Dieses Vorgehen schließt die
Möglichkeit mit ein, dass in manchen Fällen ein Antibiotikum unnötig verschrieben wird.
Ist die Lungenentzündung von Viren verursacht, wirken Antibiotika nicht. Das Risiko und
die Gefährdung des Kindes sind aber oft so groß, dass ein Abwarten schwerwiegende Folgen
haben könnte. |
Viel
Ruhe und Schlaf. |
Die weitere Therapie ist ebenfalls von großer Bedeutung. Dazu
gehören vor allem viel Ruhe und Schlaf. Die Kinder sollten sich nicht anstrengen. Keine
Spiel und keine großen Besuchen. Außerdem brauchen insbesondere Säuglinge und
Neugeborene, aber auch alle anderen Kinder viel Flüssigkeit. |
Säuglinge
und Kleinkinder müssen stationär behandelt werden. |
Die Behandlung muss nicht unbedingt im Krankenhaus erfolgen. Aber
Säuglinge und Kleinkinder müssen stationär behandelt. Hat die Therapie angeschlagen und
ist das Fieber gesunken, können ältere Kinder und Schulkinder in Abhängigkeit von dem
Allgemeinbefinden, zu Hause weiter behandelt werden. |
Die
Prognose ist in der Regel gut. Es kann aber auch Komplikationen geben. Weitere umfangreiche Informationen zu Pneumonie finden Sie bei MedizInfo®Lunge und Atmung |
Die Prognose der Lungenentzündung ist vom Erreger und dem Alter
des Kindes abhängig, sowie auch vom Zeitpunkt des Therapiebeginns. In der
Neugeborenenperiode, aber auch im Säuglingsalter ist die Prognose immer noch ernst und
die Sterblichkeit im ersten Lebensjahr immer noch hoch. Bei Klein- und Schulkindern ist
die Prognose dagegen gut. Bei viralen Pneumonien, aber auch nach viralen Bronchitiden
kommt es manchmal zu einer nachfolgenden bakteriellen Besiedelung und erneutem Aufflammen
des Fiebers. Komplikationen, vor allem bei jungen Kindern, sind insbesondere
Lungenabszesse und von der Belüftung abgeschnittene Lungenbezirke. Weitere Informationen zur Lungenentzündung speziell bei
Erwachsenen finden Sie hier.
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Selbsthilfe
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Babys
nie auf den Bauch legen. |
- Wird Ihr Kind zu Hause
weiterbehandelt, so sollten Sie immer für ausreichende Belüftung sorgen.
- Das Kind sollte viel Trinken. Oft werden Kräutertees
empfohlen.
- Muss Fieber gesenkt werden, so helfen Wadenwickel sehr gut.
- Legen Sie Säuglinge nie auf den Bauch, denn dann können
sie nicht frei atmen. Säuglinge sind "Bauchatmer".
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