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Kurzinfo:
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Mumps
/ Ziegenpeter |
Symptome |
Schwellung
der Speicheldrüsen "dicke Backe", Schmerzen beim Kauen, Schlucken und bei
Kopfbewegungen, leichte bis hohes Fieber. Bei Betroffenheit der Bauchspeicheldrüse
heftige Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Steatorrhoe. Meningitis mit
Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit. Befall der Keimdrüsen mit Hodenschwellung,
Eierstockentzündung. Evt. Unfruchtbarkeit. |
Inkubations-
zeit |
12
- 25 Tage |
Ansteckungs-
gefahr |
3
Tage vor bis 9 Tage nach Beginn der Schwellung der Drüsen. |
Immunität |
Lebenslang. |
Selbsthilfe |
Heiße
oder kalte Wickel, Wadenwickel gegen hohes Fieber, fettarme
breiige Kost und viel Trinken. |
Therapie |
Keine
ursächliche Therapie bekannt. Bettruhe, evt. schmerzlindernde Medikamente,
evtl.Kortikosteroide. Es besteht Meldepflicht nach
dem Infektionsschutzgesetz. |
Vorbeugung |
Impfung
MMR ab 12. Monat |
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Inhaltsübersicht:
Infektion
Symptome
Therapie
Vorsorge
Selbsthilfe |
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Top
Infektion
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Das
Virus kommt nur beim Menschen vor. |
Mumps,
oder Ziegenpeter, ist eine hochinfektiöse Erkrankung. Sie wird verursacht durch den
Paramyxovirus ausgelöst, der ausschließlich in Menschen vorkommt. Der Erreger wird durch
Tröpfcheninfektion und durch Schmierinfektion übertragen. |
12
bis 25 Tage Inkubationszeit. |
Die
Inkubationszeit ist unterschiedlich. Die Symptome zeigen sich innerhalb eines Zeitrahmens
von 12 bis 25 Tagen. Es besteht Ansteckungsgefahr 2 Tage vor Beginn der ersten
Drüsenschwellung, bis 9 Tage nach Beginn der Schwellung. Eine überstandene Erkrankung
führt zu einer lebenslangen Immunität. |
Es besteht Meldepflicht. |
Mumps
ist eine nach dem Infektionsschutzgesetz
meldepflichtige Erkrankung. Nähere Informationen zu den gesetzlichen Bestimmungen finden
Sie hier. |
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Top
Symptome
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Die
"dicke Backe" ist sehr schmerzhaft. |
Mumps
ist eine Erkrankung, die außerordentlich unterschiedlich verlaufen kann. In den meisten
Fällen beginnt sie allerdings mit einer einseitigen Schwellung der Speicheldrüsen, die
sich im Kieferwinkel befinden. Das Kind bekommt die typische "dicke Backe".
Diese Schwellung ist sehr schmerzhaft. Außerdem führt die Schwellung zu Problemen beim
Kauen, Schlucken und bei Kopfbewegungen. Nach einigen Tagen beginnen auch auf der anderen
Seite die Speicheldrüsen anzuschwellen. Die Kinder haben oft Fieber, das auch sehr hoch
sein kann. |
Die
Bauchspeicheldrüse kann betroffen sein. |
In
vielen Fällen ist außerdem die Bauchspeicheldrüse
betroffen. Dann bekommen die Kinder heftige Bauchschmerzen. Außerdem leiden sie unter
Appetitlosigkeit, Erbrechen, Steatorrhoe. Steatorrhoe ist ein sogenannter Butterstuhl, bei
dem sehr viel Fett ausgeschieden wird. Das liegt daran, dass bei einem Befall der
Bauchspeicheldrüse das Kind nicht mehr so gut Fett verdauen kann. |
Eine
Meningitis kann auch isoliert vorkommen. |
Bei
ungefähr 4 bis 6 Prozent der betroffenen Kinder entwickelt sich schon früh eine
Hirnhautentzündung (Meningitis). Das macht sich vor allem durch Kopfschmerzen und
Nackensteifigkeit bemerkbar. Die Symptome machen sich oft schon vor Beginn der anderen
Symptome bemerkbar. Sie können auch ganz isoliert auftreten. |
Eine
Entzündung der Keimdrüsen kann zur Unfruchtbarkeit führen. |
Bei
Schulkindern und jungen Erwachsenen können auch die Keimdrüsen betroffen sein. Jungen,
die häufiger davon betroffen sind, entwickeln dann die Mumpsorchitis, bei der es zu
entzündlichen und sehr schmerzhaften Hodenschwellungen kommt. Sie können auch zur
Unfruchtbarkeit führen. Mädchen entwickeln eine Eierstockentzündung. |
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Top
Therapie
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Schmerzlindernde
Medikamente und evt. Kortikosteroide. |
Eine
ursächliche Therapie gegen Mumps gibt es bisher nicht. Meistens wird auch gegen die
Symptome keine gezielte Therapie durchgeführt. Bei starken Schmerzen können
schmerzlindernde Medikamente eingesetzt werden. Bei schweren Verläufen mit Orchitis oder
Meningitis kann aber eine Behandlung mit Kortikosteroiden sinnvoll sein. Wichtig ist, vor
allem wegen der möglicherweise auftretenden Komplikationen, die Einhaltung von Bettruhe. |
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Top
Vorsorge
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Impfung
ist der einzige sichere Schutz. |
Alle
Kinder sollten gegen Mumps geimpft werden. Sie bietet den einzigen sicheren Schutz gegen
Mumps. Empfohlen wird dies als Kombinationsimpfung zusammen mit Masern und Röteln. Die Kombinationsimpfung wird auch
MMR genannt. |
MMR
wird ab dem 12 Monat empfohlen und sollte vor der Einschulung wiederholt werden. |
MMR
Impfungen können ab dem 12. Lebensmonat durchgeführt werden. Eine zweite Impfung
sollte vor der Einschulung bei solchen Kindern durchgeführt werden, bei denen die erste
Impfung nicht angeschlagen hat. In diesem Fall wird bei der zweiten Impfung aber nur
gegen diese Spezielle Komponente geimpft, also nur gegen Röteln oder nur gegen Masern
oder Mumps. Die früher empfohlene zweite Immunisierung gegen Röteln bei Mädchen vor der
Pubertät ist dann nicht mehr erforderlich. |
Impfwirkungen
sind nur schwach. |
Normalerweise
wird der Impfstoff gut vertragen. Nur bei 5 Prozent der Geimpften kommt es zu einer
milden, 1 bis 2 Tage andauernden Erkrankung mit "Impfmasern",
"Impfröteln" oder "Impfmumps". Diese milde und kurze Erkrankung ist
nicht ansteckend. Es besteht ein 95 bis 98 prozentiger Impfschutz nach der ersten Impfung.
Nach der zweiten Impfung ist die Immunität größer als 99 Prozent. |
Vorsicht
bei Allergie gegen Hühnereiweiß. |
Bei
einer Empfindlichkeit gegen Hühnereiweiß kann die Impfung zu allergischen Reaktionen
führen. Deshalb sollte in einem solchen Fall ein Prick-Test durchgeführt werden. Ist der
negativ, kann geimpft werden. Bei einem positiven Testergebnis ist die Anwendung von
hühnereiweißfreiem Impfstoff möglich. Dieser kann aus der Schweiz importiert werden. |
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Selbsthilfe
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Umschläge
lindern die Schmerzen. |
Obwohl
eine ursächliche Therapie nicht möglich ist, können einfache Hilfen die Beschwerden
durchaus lindern. Oft helfen Umschläge auf die "dicke Backe". Das können
warme, oder auch kalte Umschläge sein, das ist individuell unterschiedlich. Probieren Sie
aus, war ihrem Kind hilft. |
Hohes
Fieber mit Wickeln senken. |
Fiebersenkung
sollte nur bei hohem Fieber und dann am besten mit Hilfe von Wadenwickeln erfolgen. Wie Wickel
funktionieren, welche Materialien Sie verwenden sollten, wird hier näher erklärt. |
Fettarme
breiige Kost und viel Trinken. |
Wegen
der Schmerzen beim Kauen sollten Sie Ihrem Kind nur breiige oder flüssige Nahrung geben.
Achten Sie darauf, dass sie nur leicht verdauliches mit wenig Fett kochen. Das schont die
Bauchspeicheldrüse, die bei einer Mumpsinfektion betroffen sein kann. Geben Sie Ihrem
Kind viel zu trinken. Top |
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