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Formen der Lippen-Kiefer-Gaumenspalte
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Eine der häufigsten Fehlbildungen
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Lippen-Kiefer-Gaumenspalten zählen zu den häufigsten angeborenen
Fehlbildungen. Etwa jedes 500. Kind wird mit einer solchen Spaltbildung geboren.
Sind Eltern selbst betroffen oder wurde bereits ein Kind mit einer Spalte
geboren, steigt das Risiko dafür an.
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LKG entstehen schon sehr früh
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Eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte entsteht zu einem sehr
frühen Zeitpunkt der Schwangerschaft. Im 2. und 3. Schwangerschaftsmonat
wachsen normalerweise die einzelnen Bereiche des Gesichtes zusammen. Das
geschieht von außen nach innen. Je nachdem, an welchem Zeitpunkt genau eine
Störung dieses Prozesses eintritt, können unterschiedliche Formen der
Spaltbildung auftreten, die damit verbunden sind, welche Bereiche sich
bereits geschlossen haben, und welche nicht. |
Spaltbildung können auch von anderen Fehlbildungen begleitet werden
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Spaltbildungen sind einseitig (meistens links) oder
beidseitig möglich. Sie werden nach Schweregraden und
anhand verschiedener Ausprägungen unterscheiden. Außerdem kommt es gelegentlich vor, dass Kinder, die mit einer Spaltbildung geboren
werden, zusätzlich organische Fehlbildungen (z.B. an Herz oder Nieren)
aufweisen. |
Lippenspalte
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Ist das Lippenrot im Bereich einer
der beiden Nasen-Lippen-Falten nach oben Richtung Nase gezogen, so
spricht man von einer partiellen Lippenspalte. Die Spalte kann auch bis ins Nasenloch
hineinragen (totale Lippenspalte). Eine Lippenspalte tritt meistens einseitig auf. |
Lippen-Kieferspalte
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Bei der Lippen-Kieferspalte ist neben der
Oberlippe auch der vordere, zahntragende Teil des Oberkiefers gespalten.
Dieser Spalt verläuft etwa durch die spätere Position des seitlichen
Schneidezahns. |
Lippen-Kiefer-Gaumenspalte
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Der Spalt bei der Lippen-Kiefer-Gaumenspalte verläuft
durchgehend durch Oberlippe, vorderen Oberkiefer bis zur
Mittellinie des harten Gaumens und setzt sich weiter bis in den hinteren
weichen Gaumen und das Halszäpfchen fort. Das Dach der Mundhöhle bzw.
der Boden des Nasenraums fehlt und es besteht eine breite Verbindung
zwischen Mundhöhle und Nasenraum. Eine beidseitige
Lippen-Kiefer-Gaumenspalte ist die schwerste Form dieser Fehlbildung. |
Gaumenspalte
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Der Gaumen bildet das Dach der Mundhöhle bzw. den
unteren Abschluss der Nasenhöhle und ermöglicht die Trennung von Atem-
und Speiseweg. Er besteht aus zwei Teilen: Der vordere knöcherne "harte"
Gaumen im Bereich des (später) bezahnten Oberkiefers und das
anschließende Gaumensegel ("weicher Gaumen"), das aus einem
Muskelgeflecht besteht und besonders wichtig fürs Schlucken und Sprechen
ist. Eine isolierte Gaumenspalte geht vom hinteren weichen Teil des
Gaumens aus. Die Störung kann von unterschiedlichem Ausmaß sein.
Angefangen bei einem gespaltenen Zäpfchen bis hin zu einer totalen
Gaumenspalte, die vom Zäpfchen über den weichen und harten Gaumen bis
hinter die Schneidezähne reicht. Ist der Gaumen gespalten, besteht eine
Verbindung zwischen Mundhöhle und Nasenraum. Es ist möglich, dass eine intakte Mundschleimhaut die Gaumenspalte
verdeckt. Man spricht in diesem Fall von einer submukösen Gaumenspalte. In einigen Fällen liegen der Unterkiefer und die Zunge des Kindes
zusätzlich stark zurück. Hier wird von der Pierre Robin Sequenz
gesprochen.
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