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Leben mit einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte
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Schock und Ängste sind normal
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Wird bei der Geburt des Kindes (oder auch schon vorher) eine Gesichtsspalte
diagnostiziert, sind die Eltern zunächst oftmals geschockt, wütend und
verängstigt. Dies ist ganz normal und dafür muss man sich nicht schämen. Es
entstehen viele Fragen, die beantwortet werden wollen, aber häufig nicht
beantwortet werden können (z.B. Warum unser Kind? Habe ich während der
Schwangerschaft etwas falsch gemacht? Schaffen wir das? Was bedeutet das für
unsere Zukunft? usw.) Diese besondere Situation zu akzeptieren, braucht häufig etwas Zeit. |
Gute Behandlungserfolge
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Glücklicherweise sind die Aussichten für das betroffene Kind heute sehr gut
und die äußerlichen und funktionellen Störungen einer Spaltbildung können
in der Regel behoben werden. |
Gespräche mit Betroffenen und/oder dem Sozialdienst helfen
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Der Weg jedoch, der jetzt vor den Eltern liegt, mit den verschiedenen
Untersuchungen, Operationen und Therapien ist von starken Emotionen (Sorge,
Zweifel und Angst, aber auch Hoffnung und Erleichterung) begleitet und erfordert
Kraft und Geduld von den Eltern. Jedes Elternpaar empfindet dieses natürlich auf
eine eigene Weise und findet in unterschiedlichen Quellen Unterstützung. Von
großer Bedeutung können Gespräche mit anderen betroffenen Eltern oder einem
Sozialdienst sein. Die behandelnden Ärzte können meist entsprechend vermitteln. |
Kind darf nicht überbehütet werden
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Wichtig für die soziale Entwicklung des Kindes ist jedoch, dass es eine
normale Rolle in der Familie einnimmt und nicht wegen seiner Besonderheit
überbeschützt wird. |
GdB bietet finanzielle Unterstützung
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Außerhalb der reinen Behandlungskosten, die in der Regel durch die
Krankenkassen aufgefangen werden, können Eltern finanzielle Belastungen
ausgleichen, indem Sie beim Versorgungsamt des Heimatortes einen Antrag
auf den so genannten GdB - Grad der Behinderung stellen. Es ist sinnvoll,
den Antrag möglichst frühzeitig noch vor der ersten Operation zu stellen.
Der GdB ist eine rechtliche Formulierung und wird in Prozent angegeben. Je
nach Art- und Ausmaß der Spaltbildung und dem Fortschreiten der Behandlung
kann der GdB unterschiedlich hoch sein. Nach Abschluss der Behandlung
richtet er sich nach den möglicherweise zurückbleibenden Beeinträchtigungen.
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