| |
Das Virus wird durch Schmierinfektion und verunreinigte Nahrung
übertragen
|
Die Hepatitis A ist eine Entzündung der Leber, die durch das
Hepatitis-A-Virus (HAV) ausgelöst wird. Die Übertragung erfolgt über verunreinigte
Lebensmittel und als Schmierinfektion durch infektiöse Ausscheidungen erkrankter
Patienten. Daher sind insbesondere Menschen gefährdet, die unter schlechten hygienischen
Bedingungen leben müssen. Aber auch das Zusammenleben auf engem Raum, z.B. in
Gemeinschaftsunterkünften, begünstigt eine Übertragung der Viren. |
Es besteht Meldepflicht
|
Hepatitis A ist eine nach dem Infektionsschutzgesetz
meldepflichtige Erkrankung. Bei Verdacht auf eine Hepatitis A, einer sicher
diagnostizierten Erkrankung und bei Tod durch Hepatitis A muss der Arzt dies an das
Gesundheitsamt melden. Zudem muss ein Labor, das bei der Blutuntersuchung eines Patienten
eine akute Infektion feststellt, dies ebenfalls an das Gesundheitsamt melden. |
Risikogruppen
|
Risikogruppen für die Hepatitis A sind:
- Personal in Kliniken, Kindergärten und Kindertagesstätten
- Kanalarbeiter
- Küchenpersonal
- Urlauber in tropischen und subtropischen Gegenden - 5 Prozent der nicht gegen
Hepatitis A geimpften Reisenden infizieren sich während ihres Urlaubsaufenthaltes
|
Krankheitsverlauf
|
Die Inkubationszeit (Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Erkrankung)
beträgt 14 - 45 Tage. Die Hepatitis A verläuft in mehreren Stadien:
- Etwa 30 Tage nach der Infektion mit dem Hepatitis-A-Virus sind unspezifische
Krankheitssymptome festzustellen, z.B. Abgeschlagenheit, Schwäche, allgemeines
Krankheitsgefühl, Druckgefühl im Bauchraum, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Fieber,
Juckreiz oder Gelenkbeschwerden.
- Eine bis 2 Wochen später tritt eine Gelbsucht auf.
- Nach einem bis 2 weiteren Monaten sind die Beschwerden in der Regel rückläufig
|
Komplikationen
|
Die Hepatitis A heilt immer aus, chronische Verläufe kommen nicht vor.
Allerdings kann es - insbesondere bei Menschen in einem Alter von mehr als 50 Jahren
und bei Patienten mit vorbestehender anderweitiger Lebererkrankung - zu einer verzögerten
Ausheilung kommen. Das Risiko eines akuten
Leberversagens ist mit einer Häufigkeit von 0,1 - 1 Prozent gering, steigt aber bei
höherem Alter oder vorbestehender Lebererkrankung um den Faktor 30 bis 60. |
Diagnostik
|
Der Verdacht auf das Vorliegen einer Hepatitis A ergibt sich aus den
typischen Krankheitszeichen sowie eventuell der Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe.
Sicher diagnostizieren lässt sich die Erkrankung durch die Untersuchung des Blutes auf so
genannte Antikörper. Dies
sind Eiweißstoffe, welche gegen das Virus gerichtet sind und welche das Immunsystem als
Reaktion auf die Infektion produziert. |
Therapie
|
Die Therapie der Hepatitis A erfolgt symptomatisch, das heißt die
bei dem einzelnen Patienten bestehenden Beschwerden werden gezielt behandelt, z.B. Gabe
von Medikamenten und Flüssigkeitsersatz bei Durchfall. Die Krankheit heilt letztendlich
von selbst aus, da es dem Körper in der Regel gelingt, das Virus zu bekämpfen.
Normalerweise ist keine Krankenhausbehandlung erforderlich. |
Sicherster Schutz ist die Impfung
|
Der sicherste Schutz vor einer Hepatitis A ist die Impfung. Diese
empfiehlt sich insbesondere vor Reisen in tropische und subtropische Regionen sowie für
Menschen, die einer Risikogruppe zuzuordnen sind. Dabei wird zwischen passiver und aktiver
Immunisierung unterschieden:
- Passive Immunisierung: Gabe von Antikörpern, welche gegen das Hepatitis-A-Virus
gerichtet sind. Diese Impfung kommt infrage, wenn kurzfristig ein Impfschutz erreicht
werden soll (z.B. spontane Entscheidung zu einer Reise in die Tropen oder stattgehabter
Kontakt mit infizierten Personen). Der auf diese Weise erzielte Impfschutz währt etwa
3 Monate.
- Aktive Immunisierung: Gabe inaktivierter Hepatitis-A-Viren, die keine Erkrankung
auslösen, aber das Immunsystem zur Bildung von Antikörpern anregen. Diese Impfung
empfiehlt sich für alle Menschen, die einer Risikogruppe zugeordnet werden können,
außerdem vor geplanten Reisen in tropische und subtropische Regionen sowie für
Patienten, die bereits an einer Lebererkrankung leiden. Um einen langfristigen, etwa 5
bis10 Jahre währenden Impfschutz zu erzielen, wird nach der ersten Impfung eine
Wiederholungsimpfung nach 6 bis 12 Monaten durchgeführt.
|
Strikte Hygiene bei Kontakt mit Erkrankten
|
Zusätzlich zur Impfung kann man durch einige Verhaltensweisen einer
Infektion vorbeugen. So sollte medizinisches Personal beim Ungang mit Ausscheidungen von
Hepatitis-A-Patienten auf das Tragen von Einmalhandschuhen sowie auf eine sorgfältige
Händehygiene achten, da die Hepatitis-A-Viren mit dem Stuhl ausgeschieden und auf diese
Weise als Schmierinfektion weiterverbreitet werden. |
Umgang mit kontagiösen Lebensmitteln
|
Bei Reisen in tropische und subtropische Regionen sind potenziell
infektiöse Lebensmittel zu meiden bzw. vorzubehandeln: Auf Eiswürfel aus
(möglicherweise verunreinigtem) Leitungswasser sollte man besser verzichten, und rohes
Obst und Gemüse ist vor dem Verzehr zu schälen oder zu garen ("cook it, peel it or
leave it"), da es eventuell mit verunreinigten Abwässern gedüngt wurde.
|
| |
|