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Bronchien, Bronchiolen, Alveolen

In den Alveolen findet der Gasaustausch statt

Die Atemluft wird über die Bronchien zu den Lungenbläschen (Alveolen) transportiert, in denen der Gasaustausch von Sauerstoff und Kohlendioxid stattfindet. Die Bronchien sind zu Beginn sehr dick und verzweigen sich immer weiter. Man kann sie sich gut als einen auf dem Kopf stehenden Baum vorstellen. Die Lungenbläschen wären dann die Blätter. Der Stamm und die Äste sind die Bronchien.

 

Der Bronchialbaum verzweigt sich bis zu 23 mal. Von der Luftröhre bis zu den Lungenbläschen, die Alveolen genannt werden, zählt  man durchschnittlich 23 Verzweigungen. Etwa in der Höhe des 5. Brustwirbels teilt sich die Luftröhre an der sogenannten Carina, einem keilförmigen Knorpelstück, in die beiden Hauptbronchien, die zur rechten und zur linken Lunge führen. Diese Aufzweigung wird auch Bifurcatio tracheae oder Luftröhrenbifurkation genannt. Nach wenigen Zentimetern teilen sich dann die Hauptbronchien wiederum auf in die verschiedenen Lappenbronchien. Der rechte Hauptbronchus teilt sich in drei Äste, die die drei Lungenlappen der rechten Körperseite versorgen. Der linke Hauptbronchus dagegen teilt sich nur in zwei Äste, weil die linke Lunge nur aus zwei Lungenlappen besteht. Der "Hohlraum" in der Mitte, der auch Mediastinum genannt wird, beherbergt das Herz. Die fünf Lappenbronchien teilen sich auf in Segmentbronchien.

 

Die Lappenbronchien sind mit Knorpelplättchen verstärkt

Die kleinsten Verzweigungen der Bronchien werden Bronchiolen genannt. Die Knorpelspangen, die die großen Bronchien verstärken, werden in den Lappenbronchien durch Knorpelplättchen ersetzt. Die Bronchien werden immer dünnwandiger. In den Bronchiolen, die nur noch 1 mm Durchmesser haben, fehlen die Knorpelverstärkungen ganz. Sie bestehen nur noch aus Muskelfasern.

 

Feine Schleimhaut kleidet die Bronchien aus

Knorpelspangen und Knorpelplättchen der Bronchien haben die Aufgabe, die Bronchien für die Atemluft offen zu halten. Die "Wand" der Bronchien verfügt außerdem über Muskeln, die sich zusammenziehen können. Dann verengen sich die Bronchien. So wird durch die Muskelkontraktion die Atmung unterstützt. Alle Bronchien sind mit einer Schleimhaut ausgekleidet, die von hauchfeinen Flimmerhärchen bedeckt sind. Diese Härchen sind immer feucht. Einerseits feuchten sie so die eingeatmete Luft an. Andererseits wird durch ihre Bewegung eingeatmeter Staub, Pollen und Bakterien nach außen befördert. Flimmerhärchen und Schleimhaut sind sehr empfindlich und reagieren auf häufig wiederkehrende Reize wie z. B. Rauchen, Luftschadstoffe und häufige Infektionen.

 

Ein Mensch hat etwa 300 Millionen Lungenbläschen

Auch die Bronchiolen verzweigen sich weiter. Sie gehen in die sehr feinen Ästchen der Bronchioli respiratorii über, die wiederum direkt in den Bereich der Lunge münden, in dem die eigentliche Atmung stattfindet. Dieser Bereich ist gekennzeichnet durch die Alveolargänge mit dem Lungenbläschen (Alveolen). Die Lungenbläschen liegen traubenförmig um die Alveolargänge und die Bronchioli respiratorii, wie bei einem Weintraubenzweig. Insgesamt hat ein Mensch ungefähr 300 Millionen Lungenbläschen. Jedes einzelne ist von einem feinen Netz von Blutgefäßen umgeben, die für den Gasaustausch sorgen. Alveolen und Kapillargefäße bestehen nur auch einer hauchdünnen (nur 0,001 mm) Schicht Gewebe, der so genannten Blut-Luft-Schranke. Durch diese dünnen Gewebe kann Sauerstoff aus der Alveolarluft sehr leicht in das Kapillarblut übertreten und umgekehrt Kohlendioxid aus den Kapillaren sehr schnell in die Alveolarluft.

 

Die Lungenbläschen sind dehnbar

Alveolen dehnen sich während der Einatmung stark aus. Damit die dünne Wand nicht platzt oder zusammenfällt, ist sie innen von einem Gemisch aus Phospholipiden überzogen. Dieses Gemisch wird auch Surfactant oder Oberflächenfaktor genannt. Er senkt die Spannung auf der feuchten Oberfläche der Alveolarwand und verhindert so ein kollabieren während der Ausatmung. So können sich die Lungenbläschen gleichmäßig dehnen und wieder verengen, je nach Luftstrom. Zusammen mit den elastischen Fasern der Lunge ist der Surfactant ein wichtiger Indikator für die Lungendehnbarkeit. Die Lungendehnbarkeit oder Compliance ist ein Wert, der bei Lungenerkrankungen bei der Beurteilung der Lungenfunktion eine wichtige Rolle spielt. Durch Alterungsvorgänge und durch Rauchen sinkt die Lungendehnbarkeit erheblich ab.

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