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Steinleiden: Infektsteine / Struvitsteine
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Die grauen, mörtelartigen Steine sind häufig dem Nierenbecken
angepasst
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Etwa 5 bis 10 Prozent der Harnsteine bestehen aus
Magnesiumammoniumphosphat (Struvit), Kalziumphosphat und anderen seltenen
Zusammensetzungen. Sie werden Struvitsteine oder auch Infektsteine genannt. Sie haben eine
graue Farbe und sind häufig ausgussförmig dem Nierenbecken
angepasst. In der Konsistenz gleichen sie dem Mörtel. |
Durch bakterielle Infektionen wird der pH-Wert des Urins ins
alkalische verschoben
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Infektsteine entstehen durch Verschiebung des Harn-pH Wertes. Diese
Veränderungen werden begünstigt durch Harnwegsinfektionen mit ureasebildenden Bakterien,
beispielsweise das Bakterium Proteus. Urease ist ein Enzym, das Harnstoff in Ammoniak und
Kohlendioxid aufspaltet. Durch die ureasebildenden Bakterien wird deshalb aus dem im Urin
befindlichen Harnstoff Ammoniak herausgespalten. Die höhere Ammoniakkonzentration
verschiebt den pH-Wert des Urins mit Werten über 7 ins alkalische (basische), was zu
einer Entstehung von Infektsteinen führen kann. |
Frauen sind häufiger betroffen, als Männer
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Besonders betroffen von dieser Steinart sind Menschen mit
Harnabflussstörungen und häufigen Harnwegsinfekten.
Das ist der Grund, warum Frauen, die häufiger Harnwegsinfekten betroffen sind, 3 bis 5
mal häufiger Infektsteine ausbilden, als Männer. Insgesamt aber sinkt die Häufigkeit
dieser Steinart. Vermutlich liegt der Grund dafür in einer früheren Diagnose und in
einer erfolgreicheren Behandlung bei Harnwegsinfekten.
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