Ohren sind schlecht vor Kälte geschützt
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Erfrierungen der Ohrmuschel sind wesentlich häufiger als
Verbrennungen, da die
Ohrmuschel als "hervorstechendes" Körperteil bei tiefen Temperaturen häufig
nur ungenügend vor der Kälte geschützt ist. |
Schweregrade bei Erfrierungen
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Kälte macht die Ohrmuschel gefühllos. Je nach Ausmaß
wird eine Erfrierung des äußeren Ohres in verschiedene Schweregrade
eingeteilt:
- Grad I: Weißfärbung der Haut
- Grad II: Blasenbildung der Haut
- Grad III: tief reichende Gewebeschäden bis hin zu Geschwüren und zum
Absterben von Gewebe
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Beschwerden
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Im Gegensatz zu einer Verbrennung wird eine Erfrierung der
Ohrmuschel vom Patienten selbst häufig zunächst nicht bemerkt, da anfangs in
der Regel noch keine Schmerzen bestehen. Jedoch kann anderen Personen
auffallen, dass das Ohr aufgrund der kältebedingten Minderdurchblutung weiß
ist. Erst bei Wiedereinsetzen der Durchblutung in einer wärmeren Umgebung
kommt es dann auch zum Auftreten von Schmerzen. |
Therapie
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Bei einer Erfrierung ersten Grades erfolgt eine vorsichtige
Wiedererwärmung, die allerdings nicht zu stark ausfallen darf, um keine
Verbrennung des bereits durch die Kälte geschädigten Ohres zu riskieren. Bei
Erfrierungen zweiten Grades werden die Blasen geöffnet. Anschließend werden
Salbenverbände mit
Kortison und
Antibiotika angelegt. Dabei sollte kein Druck auf die Ohrmuschel
ausgeübt werden, mit die Blutversorgung gewährleistet bleibt. Bei
ausgeprägteren Erfierungen ist häufig im weiteren Verlauf eine Operation
notwendig, um abgestorbenes Gewebe zu entfernen und die Form des Ohres
soweit möglich wiederherzustellen. |
Spätfolgen
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Nach Erfrierungen kann es als Spätfolge zu so genannten
Frostbeulen kommen, das sind knötchenartige Verdickungen der Ohrmuschel.
Auch können juckende Ekzeme entstehen und Verknöcherungen der Ohrmuschel
ausbilden.
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