HNO - Erkrankungen der Ohren

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Gürtelrose der Ohrmuschel

Nur wer schon einmal Windpocken gehabt hat, kann Gürtelrose bekommen

Wer an Gürtelrose erkrankt, muss zuvor schon einmal Windpocken gehabt haben. Das kann unter Umständen lange zurückliegen. Die Windpocken-Viren - auch Zoster-Viren genannt, bleiben lebenslang im Körper. Sie "ruhen" in Nervenknoten des Gehirns und/oder des Rückenmarks. Kommt es dann in späteren Jahren zu einer Dämpfung des Immunsystems, z. B. aufgrund eines höheren Alter oder bei einem anderweitigen Infekt, so können die Zoster-Viren erneut aktiv werden. Die erneute Aktivierung der Viren führt dazu, dass sie von den Nervenknoten aus entlang der Nerven bis zur Hautoberfläche wandern und dort eine Gürtelrose auslösen. Diese äußert sich in Form einer Rötung mit darauf angesiedelten flüssigkeitsgefüllten Bläschen. Im Fall der Gürtelrose des Ohres ruhen die Zoster-Viren in demjenigen Nervenknoten des Gehirns, welcher für die Empfindungsfähigkeit im Bereich des Ohres zuständig ist.

 

Beschwerden

Vor dem Auftreten der Rötung bemerken die Patienten häufig ein schmerzhaftes oder brennendes Gefühl im betroffenen Bereich. Nach einigen Tagen treten dann die Rötung und die Bläschen auf. Zudem sind Einschränkungen des Hörvermögens, Schwindel, Gleichgewichtsstörungen und Gesichtslähmungen möglich. Grund dafür ist, dass der Gesichtsnerv unmittelbar hinter dem Ohr aus dem Schädel austritt und daher von einer Gürtelrose in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Die Lymphknoten im Halsbereich, in welche die Lymphflüssigkeit des Ohres abfließt, können als Folge der Virusaktivierung geschwollen sein.

 

Diagnostik

Eine Gürtelrose des Ohres ist eine sogenannte Blickdiagnose, das heißt sie kann durch reines Betrachten als solche erkannt werden. Letzte diagnostische Sicherheit erbringt eine Untersuchung des Bläscheninhalts im Labor. Hier lassen sie die Zoster-Viren nachweisen. Einige Tage nach Beginn der Gürtelrose finden sich zudem im Blut Antikörper gegen das Zoster-Virus, welche vom Immunsystem als Reaktion auf die erneute Aktivierung des Virus gebildet wurden.

 

Komplikationen

Als Komplikation der Gürtelrose ist eine bakterielle Infektion der geschädigten Haut möglich. Seltener kommt es zu einer Infektion des Gehirns und/oder der Gehirnhäute durch das Virus, wenn dieses sich nicht nur entlang von Nerven sowie auf der Haut, sondern auch im Inneren des Kopfes ausbreitet. Insbesondere bei älteren Menschen kann es nach Abheilen der Gürtelrose zu sehr hartnäckigen und unter Umständen starken Schmerzen im Bereich des Ohres kommen.

 

Therapie

Die Therapie der Gürtelrose des Ohres besteht in der Gabe von Medikamenten, welche die Virusvermehrung bremsen. Die zusätzliche Verabreichung von Kortisonpräparaten kann vor der Ausbildung einer Gesichtslähmung schützen. Außerdem wird das Ohr gründlich gereinigt und desinfiziert. Bei einer bakteriellen Infektion ist zudem die Gabe von Antibiotika erforderlich.

 

Mögliche Folgeschäden

Vor allem bei den häufig betroffenen älteren Patienten können trotz adäquater Therapie gelegentlich Funktionsausfälle zurückbleiben, beispielsweise Schwindel, Gleichgewichtsstörungen oder Gesichtslähmungen. Bei länger bestehenden starken Schmerzen ist unter Umständen eine spezielle Schmerztherapie durch einen dafür ausgebildeten Arzt erforderlich. Hierbei kommen unter anderem Medikamente gegen Krampfanfälle (Antiepileptika) zum Einsatz, die quasi als "Nebenwirkung" bei Nervenschmerzen lindernd wirken.

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