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Handnaher Bruch der Speiche
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Der häufigste Bruch bei Erwachsenen
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Die Speiche wird in der Fachsprache Radius genannt. Sie ist der Knochen, der
vom Ellenbogen zum Daumen zieht. Der Bruch der Speiche am gelenknahen Ende des
Knochens wird auch distale Radiusfraktur genannt. Es ist bei Erwachsenen der
häufigste Knochenbruch überhaupt und macht etwa ein Viertel aller Knochenbrüche
bei Erwachsenen aus.
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Ursache
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In den meisten Fällen ist die Ursache dieser Brüche ein Sturz auf die Hand. Sie
werden besonders häufig bei älteren Frauen beobachtet, die unter einem
Knochenmasseverlust (Osteoporose) leiden und deren
Knochen daher besonders leicht brechen. |
Beschwerden
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Durch den Bruch des Speichenknochens in der Nähe des Handgelenks
kommt es zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, Fehlstellungen und einer
Schwellung sowie - bei Auftreten einer Blutung - zu einer rötlichen Färbung im
Bereich des Bruches. Da im Bereich des Handgelenks auch viele Blutgefäße und
Nerven verlaufen, können sie bei einem Bruch des Speichenknochens ebenfalls
beschädigt werden. Eventuell kann es durch die Knochenbruchstücke zu einem Druck
auf den Medianusnerven und damit zu einem
Karpaltunnelsyndrom kommen.
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Diagnostik
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Bei der Untersuchung eines Patienten mit einem
Speichenbruch wird deshalb besonders sorgfältig auf Blutungen und Durchblutungsstörungen
durch verletzte Blutgefäße sowie auf eine Muskelschwäche und
Empfindungsstörungen im Bereich der Hand als Folge einer Nervenverletzung
geachtet. Auf einem Röntgenbild kann man die genaue Lokalisation und das
Ausmaß des Bruches erkennen. |
Therapie
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Wenn die durch den Bruch entstandenen Knochenbruchstücke nicht
weit gegeneinander verschoben sind, kann eine Gipsbehandlung als Therapie
ausreichend sein. Durch die Ruhigstellung des Handgelenks kann der gebrochene
Knochen von selbst wieder heilen. Eventuell müssen die Knochenbruchstücke vor
der Anlage des Gipses durch Druck von außen auf Unterarm und Handgelenk in eine
günstige Stellung gebracht werden. Dieses "Einrichten" erfolgt unter lokaler
Betäubung. Bei einigen Patienten kann es zudem sinnvoll sein, den Bruch vor der
Gipsbehandlung im Rahmen eines kleinen operativen Eingriffs durch einen in den
Knochen eingeschobenen Draht oder durch eine äußere Schiene, deren Enden in den
Knochenbruchstücken verankert sind, zu stabilisieren. |
Operation
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Bei stärker gegeneinander verschobenen Knochenbruchstücken ist
eine Operation erforderlich. Dabei werden die Knochenstücke wieder an ihre
ursprüngliche Position zurückgeführt und dort fixiert. Eine Operation ist in
jedem Fall dann notwendig, wenn Blutgefäße verletzt wurden. Diese werden im
Rahmen des Eingriffs wiederhergestellt. Auch ein Vernähen verletzter Nerven ist
möglich. Allerdings wird die Muskelkraft und die Empfindungsfähigkeit erst dann
wieder hergestellt, wenn frische Nervenfasern über die Nahtstelle hinaus in die
Hand "hineinsprießen". Dies kann mehrere Monate in Anspruch nehmen. Hat sich durch die
Verletzung ein Karpaltunnelsyndrom
entwickelt, muss dieses bei der Operation ebenfalls behandelt werden. |
Nachbehandlung
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Von großer Bedeutung nach der Operation ist die regelmäßige Durchführung
krankengymnastischer Übungen bzw. Physiotherapie. Die Übungen dienen dem
Aufbau der Muskulatur. Das beugt einer
Versteifung des Handgelenkes vor. Außerdem sorgt die Physiotherapie dafür, das eine
normale Belastungs- und Bewegungsfähigkeit wieder hergestellt wird.
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